1981 – Kreuz und quer durch die USA

Für 99 Dollar kreuz und quer durch die USA

Dieses Jahr nutzten wir ein Supersonderangebot der Trans World Airlines. Für 99 Dollar vier Wochen lang kreuz und quer durch die USA. Wir buchten insgesamt 11 Flüge. Los ging es in New York, wo natürlich die Freiheitsstatue und das World Trade Center unsere Ziele waren. Anschließend ging es weiter über St. Louis nach Albuquerqe in New Mexico. Dort haben wir ein Auto gemietet und fuhren zum Skifahren nach Taos, dem südlichsten Skigebiet der USA. Es war Ende März und genug Schnee. Allerdings erinnert das Bergdorf eher an ein typisch österreichisches Touristenzentrum, schließlich wurde es auch von Österreichern aufgebaut. War schon ein komisches Gefühl unten zwischen Indianern bei 25 Grad Wärme rumzulaufen und anschließend 2000 Höhemeter mit dem Auto ins Skigebiet. Anschließend fuhren wir weiter bis nach Colorado, wo wir nochmals in Vail und Aspen skigefahren sind. Der nächste Flug ging dann von Denver wieder über St. Louis nach Salt Lake City. Auch dort ging es nochmal zum Skifahren nach Snowbird. Der Ort ist für den besten Pulverschnee der Welt bekannt und er wurde seinem Ruf wirklich gerecht. Nicht gerecht wurde Utah allerdings dem Vorsatz der Mormonen, keinen Alkohol zu trinken. Das erste, was wir in Snowbird sahen, war ein Skirennen, gesponsert von Budweiser, das gab es dort als Freibier in riesigen Mengen. Natürlich haben wir dann noch das bekannte Gebäude der Mormonen in Salt Lake City angeschaut, allerdings für mich unter einem etwas anderen Aspekt. Mag sein, daß es hier vor 50 Jahren ganz anders ausgesehen hat, heute ist allerdings SLC eine moderne Weltmetropole mit allen ihren bekannten Unangenehmlichkeiten. Eins ist aber doch anders als in anderen amerikanischen Städten: Man kann auch nachts durch jede noch so kleine Gasse der Stadt spazieren, ohne ein mulmiges Gefühl zu bekommen. Der nächste Flug führte uns wieder über St.Louis, wo wir diesmal einen eintägigen Aufenthalt einlegten (genügt, da die einzige Sehenswürdigkeit das Tor zum Westen ist), nach Seattle, dort fuhren wir zuerst hoch nach Vancouver und schließlich in die American Alps. Seattle zeigte sich uns immer von der typischen Seite, es regnete, wie auch an 360 weiteren Tagen im Jahr. Der nächste war der längste, der in USA möglich ist, nämlich von Seattle über St.Louis nach Miami. Dort empfingen uns 30 Grad und 99 Prozent Luftfeuchtigkeit. Wir verbrachten dort einige Tage am Strand, bevor es wieder über St. Louis nach Chicago ging. Mein Interesse galt dort natürlich dem Trump Tower, denn das war schließlich zu diesem Zeitpunkt das höchste Gebäude der Welt. Damit gingen unsere vier Wochen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten (bei diesem Urlaub wirklich im wahrsten Sinne des Wortes) zu Ende.

Und das Fazit dieser Reise?

New Mexico ist auf jeden Fall eine Reise wert, dort gibt es auch heute noch das ursprüngliche wilde Amerika zu sehen. Das Skifahren in Amerika unterscheidet sich deutlich vom europäischen Skifahren, da alles viel geordneter und ohne Hektik abläuft. Als ich zum erstenmal Vancouver sah und die Möglichkeiten dieser Stadt erkundetete, dachte ich: das ist es, hier könnte man gut leben. Allerdings muß man hier auch mit 300 Regentagen leben und das ist dann nicht mehr so ganz angenehm. Florida war nicht unbedingt mein Fall, allerdings waren wir viel zu kurz dort und haben uns ausschließlich auf Miami beschränkt. New York und Chicago sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben, aber einmal genügt dann auch. Amerika ist für mich nicht wegen der Städte interessant, sondern ausschließlich wegen der grandiosen Natur. Auf jeden Fall war die gesamte Reise einmalig und ist bei normalen Flugpreisen eigentlich nicht wiederholbar.