Rig, Schiene, Steadycam oder doch Gimbal?

Es gibt auf dem Markt viele technische Hilfsmittel, mit den man Kamerabewegungen gleichmäßiger und ruhiger gestalten kann. Eine Handkamera hat ja immer der Nachteil, wenn man geht, dass sie unruhig, nicht ausgeglichen wirkt und man die Schritte „sieht“. Dabei ist es egal, ob man sich nach vorne, nach hinten oder seitlich bewegt. Bei ebenem Untergrund, also z.B. asphaltiertem Weg oder zu Hause auf Laminatboden kann man noch andere Hilfsmittel einsetzen, beim Gehen oder Laufen mit der Kamera auf einem unruhigen Hintergrund gibt es jedoch im Moment diese vier in der Überschrift beschriebenen Möglichkeiten.

Ein Rig beruhigt eine Aufnahme etwas, man bleibt trotzdem beweglich. Ein Anfang tut es ein einfacher günstiger Rig, da man erst selber feststellen muss, ob das einem wirklich behagt und ob es einem was bringt. Ich habe auch eins, aber ich komme damit wenig zurecht, verwende es entsprechend selten. Ein Rig ist sehr hilfreich, wenn man zusätzliche Geräte an die Kamera anschließen will und trotzdem beweglich bleiben will. Dazu gehört ein externer Monitor oder Aufnahmegerät, ein externes Mikrofon, eine Follow-Focus Einrichtung usw.

Eine Schiene ist dann gut, wenn man Landschaftaufnahmen oder sonst etwas unbewegtes kreativer darstellen will. Schließlich ist ja Film Bewegung und nichts ist langweiliger als statische Aufnahmen von statischen Dingen. Wenn man in der Aufnahme geschickt Vorder- und Hintergrund kombiniert, ergeben sich oft interessante Perspektiven. Je länger natürlich die Schiene, desto teuer und komplexer der Aufbau. Ich würde persönlich bei 80 cm anfangen, das genügt erst einmal zum Lernen und passt auf ein Stativ. Ein Motor ist am Anfang ebenfalls nicht notwendig, wird es bei sehr langsamer Bewegung (Timelapse) natürlich interessant.

Eine Steadycam bringt nur dann was, wenn man die Kamera richtig ausbalanciert hat und wenn anschließend die führende Hand so kräftig ist, dass man das auch über eine längere Aufnahme aushält. Das ausbalancieren hat mich aber am Anfang auch Stunden gekostet und das wiederholte sich bei jedem Objektivwechsel. Wenn man dann mit der Steadycam geht, ist es am wichtigsten, dass Hände und Füße so gut wie möglich entkoppelt sind. Die Steadycam hilft natürlich hier sehr stark dabei. Ohne Steadycam, Kamera nur in der Hand und gehen, da merkt man dann in der Aufnahme deutlich die Schritte, wodurch eine Auf- und Abwärtsbewegung entsteht. Mit der Steadycam gleitet die Kamera schöner und gleichmäßiger.

Dem Gimbal gehört sicher die Zukunft. Allerdings sind mir 1000 Euro oder mehr im Moment dafür einfach zu viel, dafür brauche ich das zu selten. Unter 1000 bekommt man heute, so glaube ich, noch nichts richtig Gutes, aber das sieht in 5 Jahren sicher anders aus. Ein Gimbal gleicht im Vergleich zu der Steadycam die Bewegung nicht mechanisch, sondern elektronisch durch Motoren aus. Ein Gimbal ist meistens auch leichter als eine Steadycam, schließlich braucht man keine Ausgleichsgewichte.

Günstige Alternativen sind, wenn geeignet für die Aufnahme: Skateboard, Einkaufswagen, Rollator oder auch ein Rollstuhl. Ebenfalls ein Cabrio, aber das habe ich auch nicht. Ein Kumpel hat mal Fahrer gespielt, als wir mal einen Triathlon Film gemacht haben, war damals super für Laufen und Radfahren. Funktioniert aber nur gut auf ebenen gut asphaltierten Straßen. Falls man ein Motorrad (und Fahrer) hat, geht das natürlich auch, allerdings müssen Motorradfahrer und auch Kameramann viel lernen und probieren, bevor das einmal richtig klappt.

Weitere günstige Alternativen sind natürlich Eigenbauten. Wenn ein Kameramann darin begabt ist, kann er sich viel Geld sparen, die meisten Einzelteile für ein Rig, Steadycam oder Schiene sind günstig in Baumärkten zu bekommen.

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich die elektronische Stabilisierung in der Nachbearbeitung. Das können manche Programme schon ganz gut, man muss aber immer beachten, dass man ein Teil des Bildes verliert, weil die Stabilisierung etwas hineinzoomen muss, sonst bekommt man schwarze Ränder.

Camcorder, Systemkamera oder DSLR?

Welche Art von Kamera ist am Besten zum Filmen geeignet? Ein richtiger Camcorder, eine Systemkamera oder eine Spiegelreflex oder SLT-Kamera?

Nach nunmehr 4 Jahren Erfahrung mit allen drei verschiedenen Kameraarten habe ich mir mal diese Frage gestellt. Gleich eins vorneweg: Es gibt keine „beste“ Kamera zum Filmen.

Vor 10 Jahren hatte man noch nicht viel Auswahl, da gab es zum Filmen nur Camcorder, die in SD Qualität auf DV-Band aufnahmen und das war es. Mit fortschreitender Technik wurden die Möglichkeiten nun vielfältiger und erschwinglicher. 2011 habe ich mir mit der Sony SLT A65 eine DSLR / SLT Fotokamera gekauft und auch viel damit gefilmt. Parallel dazu benutzte meine Frau eine Kompaktkamera, die Sony HX9. Dann kam eine Sony NEX-3N ins Haus, Anfang dieses Jahres habe ich meine A65 gegen eine A99 getauscht und zwischendurch auch die A5100 und A6000 ausprobiert. Früher habe ich einen Sony HDR-XR520 Camcorder benutzt und im Filmclub haben wir seit einigen Jahren 2 CX550 von Sony. Also genug Möglichkeiten, die verschiedenen Arten gegenüber zu stellen. Neuerdings habe ich auch noch eine gebrauchten Sony PJ-810 Camcorder gekauft.

Zuerst ist es wichtig, sich klarzumachen, was man filmen will, dann kann man sich überlegen, welche Art von Kamera am geeignetsten ist. Die Filmqualität aller von mir benutzten Kamera war in FULL-HD vollkommen ausreichend, es geht also mehr darum, für welche Gelegenheiten welche Kamera mehr oder weniger geeignet ist.

Fangen wir mal an mit der A99. Diese Sony Kamera ist eine Vollformat Kamera mit einem 24x36mm großem Sensor. Dieser große Sensor wird auch für das Filmen verwendet, allerdings werden nicht alle Pixel ausgelesen, es findet ein sogenanntes Pixel-Binning statt. Die Qualität des Filmmaterials ist trotzdem hervorragend und liegt weit über dem, was auch teuere Camcorder abliefern können. Mit den entsprechenden lichtstarken Objektiven ist auch bei wenig Licht immer noch eine sehr gute Qualität vorhanden. Man kann problemlos bis ISO 3200 gehen, ohne das ein Rauschen sichtbar vorhanden wäre. Also eigentlich die beste Möglichkeit, um qualitativ hochwertige Aufnahmen zu machen. Wo ist dann das Problem? Die Schärfentiefe ist es. Durch den Vollformat Chip hat man eine sehr niedrige Schärfentiefe. Jetzt werden sicher alle schreien: Jaaa, das möchte ich doch haben. Das ist richtig, aber in den meisten Fällen ist das in szenischen Filmen gewünscht. Bei Reportagen kann das sehr schnell hinderlich sein, denn da habe ich oft die Zeit nicht, dauernd die Schärfe nachzustellen. Aber auch in Spielfilmen bei Nahaufnahmen ist die Schärfentiefe oft nur wenige Zentimeter und wenn sich der Darsteller auf die Kamera zu oder wegbewegt, dann muss man die Schärfe nachstellen. Einen zweiten Punkt möchte ich auch noch aufführen: Bei handgeführter Kamera ist eine Fotokamera zum Filmen nie so gut geeignet wie ein Camcorder. Deshalb gibt es am Markt inzwischen viele Hilfsgeräte, damit man die Kamera besser halten kann.

Kommen wir mal zum Camcorder. Wo ist der größte Unterschied? Die meisten Camcorder haben einen sehr kleinen Sensor, oft nur 1/5.8″. Die PJ810 hat z.B. einen Sensor mit 1/3,95″. Die neuen Camcorder haben schon auch einen 1″ Sensor. Wenn ich mal alle Formate vergleichen darf, dann ist der Unterschied zwischen meinem Camcorder und meiner Vollformatkamera: Die Sensorfläche vom Vollformat ist 118mal größer. Was bedeutet das in der Praxis? Stellt man bei Blende 5,6 und einem 50mm Objektiv (4,6mm beim Camcorder) eine Person in 1m Entfernung hin, dann ist die Tiefenschärfe bei der Vollformatkamera bei 9 cm, alles im Bereich 96 und 104 cm wird scharf sein. Selbst bei 5m Abstand sind es nur Beim Camcorder entspricht das 4,6mm Brennweite und die Tiefenschärfe wird bei 0 bis unendlich liegen. Möchte ich mit meinem Camcorder eine niedrige Tiefenschärfe haben, dann müsste ich die Person in einem Meter Entfernung mit vollem Tele des Camcorders aufnehmen, dann sehe ich die Person aber nicht, sondern höchstens ein Auge.

Format Breite Höhe Fläche Cropfaktor
VF 36,0 24,00 864,00 1,0
APS-C 22,2 14,80 328,60 1,6
1 Zoll 13,2 8,80 116,20 2,7
1/3,2 Zoll 4,5 3,40 15,30 8,7
1/3,95 Zoll 3,3 2,20 7,30 10,8
1/5,8 Zoll 2,2 1,50 3,30 14,1

Was ist also die Folge: Wenn ich eine Reportage drehen will, wo ich mit niedrigen Blendenwerten arbeiten muss und die Personen dabei nahe stehen, dann werden vieler meiner Aufnahmen mit der A99 unscharf sein. Aber ich habe doch einen Autofokus? Naja, der hilft hier aber nicht viel, weil er dann oft auf die falsche Person oder sogar den Hintergrund scharf stellt und ich habe nicht die Zeit alles manuell scharfzustellen. Folge: ich werde für eine solche Reportage meinen Camcorder nehmen, denn dort ist alles immer scharf.

Möchte ich jedoch einen Film machen, wo ich viel Zeit habe, alle Aufnahmen genau vorbereiten kann und möchte ich „filmisch“ arbeiten, also mit der Schärfeebene spielen, dann ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Und gleich noch ein Grund für die Vollformat: Wenn ich nur wenig Licht zur Verfügung habe. Der Camcorder muss das Signal deutlich verstärken und fängt damit an zu rauschen. Das versucht wiederum die Software des Camcorders auszugleichen und alles wird „glattgebügelt“, die Aufnahmen schauen nicht mehr gut aus auch die Farben werden schnell flau. Beim Vollformat habe ich viel mehr Spielraum mit lichtstarken Objektiven und hohen ISO Zahlen zu spielen. öchte ich Aufnahmen machen, wo ich auch mal „zoome“, obwohl das bei Filmern verpönt ist, dann ist eine Foto-Kamera mit Wechseloptik denkbar ungeeignet. Zoomobjektive haben keinen Motorzoom, ich muss per Hand zoomen und das wird nie „weich“ sein, schaut also nicht gut aus. Da ist also ein Camcorder viel besser geeignet oder natürlich auch System/Kompaktkameras, die einen Motorzoom haben. Möchte ich Aufnahmen machen, wo ich den Fokus verstelle, also die Schärfeebene verlagere, dann ist das genauso. Auch hier haben Kameras mit Wechseloptiken so etwas nicht vorgesehen. Natürlich haben auf diesen Umstand schon verschiedene Hersteller reagiert und sog. „Follow-Focus“ Vorrichtungen auf den Markt gebracht. Es gibt inzwischen sogar extra Objektive dafür, die eine Art Zahnrad auf dem Tubus haben. Alle diese Vorrichtungen benötigen aber einen Rig, wodurch die Kamera durchaus recht unhandlich wird. Was ist aber mit den Kameras zwischen diesen Extremen Vollformat und Camcorder? Das ist auf jeden Fall eine mögliche Lösung. Die kleinen APS-C Kameras wie die A6000 werden in der Charakteristik eher bei der Vollformat liegen, Kameras mit kleineren Sensoren wie MFT oder 1″ können nicht mehr „so“ gut freistellen wie eine Vollformat, eignen sich dafür aber auch schon für Reportagen. Kameras mit Wechseloptiken können beim Filmen den Nachteil haben, dass ich ab und zu das Objektiv wechseln muss, dass ich nicht so einfach zoomen oder die Schärfeebene während der Aufnahme verstellen kann. Systemkameras mit festen Objektiven haben zwar einen Motorzoom, aber wiederum den Nachteil, dass ein Superzoom (unter Fotografen auch „Suppenzoom“ genannt) nie die Qualität eines Fotoobjektivs erreichen kann. Resumee: Es hängt alles davon ab, was ich drehen will und welche Qualitätsansprüche ich stelle. Ich bin hier extra nicht auf Proficamcorder eingegangen, die oft beide Qualität haben, denn die sind ausserhalb meines und auch vieler anderen Budgets. Ich bin nur ein Amateurfilmer, der aber die bestmögliche technische Qualität aus seinem Gerät rausholen will.

Zusammenfassung der Vorteile DSLR/SLT im Vollformat:

  • niedrige Schärfentiefe, damit schauen die Aufnahmen „filmischer“ aus, der Zuschauer kann durch die Schärfeebene zusätzlich gelenkt werden, was im Bild wichtig ist (Filmlook)
  • hohe Lichtausbeute, auch bei wenig Licht und hohen ISO Zahlen gelingen qualitativ hervorragende Aufnahmen
  • durch hochwertige Objektive und großen Sensor ist die technische Qualität der Aufnahmen hervorragend

Zusammenfassung der Vorteile Camcorder mit kleinem Sensor:

  • hohe Schärfentiefe, dadurch für Reportagen sehr gut geeignet
  • Motorzoom
  • kein Objektivwechsel nötig, 12fach Zoom deckt fast immer alles ab
  • einfachere Handhabung beim Filmen

Erinnerungen für die Ewigkeit

DVD-Player, Digitalkameras, Smartphones… Innovationen, die unser Leben seit der Jahrtausendwende grundlegend verändert haben. Aber wer von uns hat nicht noch zahlreiche alte VHS-Kassetten, Hi8-Filme oder gar noch Super8-Rollen im Schrank, Keller oder auf dem Dachboden lagern? Dort stauben sie nun vor sich hin unsere wertvollen Erinnerungen: sommerliche Familienurlaube, Geburtstagsfeiern und auch die ersten Gehversuche der Kinder.

Weshalb man seine Erinnerungen digitalisieren lassen sollte.

Videobänder und Schmalfilme sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Sie verlieren nicht nur mit jedem Abspielen an Qualität, auch der Zahn der Zeit nagt unerbittlich am Material. Magnetismus, Staub, Feuchtigkeit und hohe Temperaturen zersetzen schleichend unsere Erinnerungsstücke. Dazu kommt ein weiteres Problem: es gibt immer weniger geeignete Abspielgeräte. Viele dieser Geräte (z.B. Projektoren oder Videorekorder) bzw. deren Ersatzteile sind mittlerweile nur noch schwer zu finden. Darüber hinaus hat man meist nur eine Kopie der Aufnahmen. Diese können durch ein Unglück wie einen Brand oder eine Überflutung für immer verloren gehen.

Auch die Aufbewahrung gestaltet sich vergleichsweise Raum intensiv. Wer von uns hat nicht noch kistenweise Videokassetten und Filmrollen auf dem Speicher oder im Keller stehen?

Die Lösung für all diese Probleme liegt in der Digitalisierung Ihrer analogen Filmformate, z.B. die Überspielung von VHS auf DVD. Einmal digitalisiert, kann man diese auf DVDs, USB-Sticks, Festplatten oder auch in der Cloud speichern. Das digitale Filmmaterial kann dann auf dem PC, Fernseher oder im Heimkino angeschaut werden. Es ist leichter mit Familie und Freunden teilbar und – wenn man will – immer und überall, etwa per Smartphone verfügbar.

Natürlich kann man sich die Mühe machen und selbst seine alten Videos digitalisieren und bearbeiten. Jedoch ist dies sehr zeitaufwendig, die Resultate sind nicht immer überzeugend und werden den geliebten Erinnerungen einfach nicht gerecht. Auch kann die entsprechende Ausrüstung (Geräte plus Software) schnell recht teuer werden.

Der Service von ScanCorner

ScanCorner ist ein Dienstleister, der alle gängigen Foto- und Videoformate der letzten 60 Jahre professionell digitalisiert. So werden z.B. bei der Digitalisierung von Super-8 Filmen keine Filmleinwände, Prismen o. ä. verwendet, um die Entstehung von Hotspots (Leuchtpunkten in der Bildmitte) zu verhindern. Stattdessen wird das Bild mittels optischer Direktabtastung direkt auf den Bildsensor projiziert.

Außerdem werden die Bänder stets in Original-Geschwindigkeit eingelesen. Hierbei wird auch die Farbeinstellung angepasst und vorhandene schwarze Ränder entfernt. Bei Tonfilmen wird auch der Sound der Tonspur optimiert.

Nach der Bearbeitung erstellt das Team von ScanCorner eine DVD mit Kapitelmenü und brennt diese auf DVD. Da die Videos als mpeg2 codiert werden, sind kompatibel mit handelsüblichen DVD-Playern.

Wer seine Erinnerungen für die Zukunft wahren und die Vorzüge digitaler Videos und Bilder erleben möchte, ist bei ScanCorner richtig.

PRAXIS: Gorillapod Focus

Was um Himmelswillen ist denn ein Gorillapod, werden sich einige von Euch fragen, die diese Seite über die Suche nach Gorillas erreicht haben. Nun, der Gorillapod hat natürlich gar nichts mit Tieren zu tun, sondern ist ein kleines Stativ, dass sehr biegbar ist. Vor einigen Jahren hat es die Firma Joby erfunden und auf den Markt gebracht und inzwischen gibt es dieses Stativ in sehr vielen Variationen. Es gibt auch viele Nachmacher, aber Vorsicht, oft sind die Stative nicht ihr Geld wert. Auch die kleineren Versionen vom Gorillapod halten nur bedingt Eure Kamera, schon gar nicht die einfachen Versionen.

Dies ist wieder einmal ein Praxisbericht, denn ich habe dieses Gorillapod Focus seit über einem Jahr und ich kann es vorwegnehmen, ich bin richtig begeistert davon und habe es eigentlich immer in meinem Rucksack dabei, egal ob ich auf Fototour gehe oder Filmen will. Dabei benutze ich das gar nicht so, wie eigentlich vom Hersteller gedacht. Warum das so ist, werdet ihr wissen, wenn ihr den Artikel fertig gelesen habt.

Aber fangen wir mal von vorne an. Wenn ich zum Filmen oder Fotografieren gehe und meinen Rucksack mitnehme, dann habe ich früher immer ein Stativproblem gehabt. Das große Stativ war mir immer zu schwer und zu groß zum rumschleppen. Eine erste Abhilfe schafft ein Reissack. Solange ich eine ebene Auflage finde, die auch auf der Höhe ist, wie ich filmen oder fotografieren will, dann ist es ok, aber es ist halt kein Stativersatz und nichts Handfestes. Also machte ich mich auf die Suche nach einem kleinen Stativ, dass gut verstellbar war, meine Kamera mit Objektiv halten konnte und auch noch möglichst stabil. Schnell wurde ich bei den Gorillapods fündig, allerdings waren alle kleineren Modelle ungeeignet, da nicht für größere Kamera gedacht und einfach auch nicht stabil genug.

Eigentlich gibt es nur eine Version vom Gorillapod, die wirklich stabil ist und das ist das Gorillapod Focus. Gemacht wurde es für den Einsatzzweck, dass es selbst eine SLR Kamera mit einem großen Objektiv halten kann und dementsprechend stabil ist es auch. Ein Nachteil mag sein, dass es keinen Stativkopf besitzt aber da hat natürlich die Firma vorgesorgt und bietet einen Stativkopf dafür an. Allerdings muss ich aus meiner eigenen Praxis wieder sagen, ich brauche den Kopf gar nicht, denn ich schraube meine Kamera direkt an den Gorillapod. Damit steht die Kamera noch stabiler und schließlich ist das Stativ sehr biegbar, um es in die richtige Position zu bringen.

Natürlich ist das Stativ sehr niedrig, es ist nicht dafür gedacht, dass wir es auf den Boden stellen, sondern ich suche mir immer etwas, wo ich es festmachen kann. Das kann ein Geländer sein, ein Laternenmast oder auch ein Papierkorb, eine Parkbank ein Mauervorsprung usw. usf. Selbst die kleinste Fläche genügt schon, um das Stativ sicher aufzustellen. Dafür passt der Pod aber in einen selbst kleinen Rucksack, ein riesiger Vorteil, gerade auf Reisen, gegenüber einem großen Standardstativ. Jetzt werden sich noch viele von Euch sicher fragen: Und hält es meine Kamera? Meine Antwort ist eindeutig ja, wenn die Kamera nicht gerade 10kg wiegt. Ich habe schon meine A65 dran gehabt mit einem 500 Tele und zwar einem richtigen Tele kein Spiegeltele und ich konnte damit absolut ruhige Aufnahmen machen.

Das Bild oben stammt von meinen Aufahmen zum Film „Lebenszeit“. Die hier gemachte Aufnahme vom Sonnenuntergang war eine Timelapse Aufnahme, gerade da muss ein Stativ absolut stabil sein, denn jedes Verrutschen macht die Aufnahmen unbrauchbar. Über Timelapse habe ich übrigens in einem anderen Artikel geschrieben. 

Natürlich ersetzt es nicht immer ein richtiges Stativ, denn wie schon geschrieben, ich brauche etwas, wo ich es festmachen kann. In der Stadt ist es nie ein Problem, wenn ich allerdings irgendwo in der Wüste stehe, wo ich nichts habe, wo ich das Pod festhalten kann, dann habe ich tatsächlich ein Problem. Da ich aber bisher in keiner Wüste war… Auch nicht geeignet ist das Pod für Veranstaltungen, wie etwa Konzerte, da ist ein großes Stativ natürlich geeigneter, da unabhängig von einer Auflagemöglichkeit.

Wo ich mein Gorillapod aber sehr gerne mitnehme, ist in die Stadt, denn dort findet man fast immer eine Möglichkeit, das Stativ anzubringen. Die Stativenden sind übrigens aus einem gummierten sehr festen Material, die halten auf jeder Fläche, egal wie eben oder uneben die ist. Wenn ich mein Gorillapod sozusagen herkömmlich als normales Stativ benutze, muss ich nur darauf achten, dass es richtig ausbalanciert ist, da die Füße vom Pod aber extrem biegbar sind, ist das meistens kein Problem.

Timelapse – Zeitraffer

Timelapse, ist das nun Film oder Fotografie? Zunächst einmal würde es auf Deutsch natürlich „Zeitraffer“ heissen, also Filmaufnahmen, die schneller als Realzeit ablaufen. Das kann man technisch in einem Filmbearbeitungsprogramm machen, indem man eine Filmaufnahme schneller als 100% laufen lässt, aber natürlich auch mit einer Fotokamera als Einzelbilder festhalten und dann die Einzelbilder zu einer Filmaufnahme zusammensetzen. Auf beide Techniken werde ich hier eingehen.

Was ist als Zeitraffer geeignet?

Aber zunächst mal stellt sich die Frage, welche Vorgänge sind als Zeitraffer im Film geeignet? Das gibt es viele Themen, allerdings als Filmer ist es für mich wichtig, dass die so entstandenen Aufnahmen in den Film passen. Grundsätzlich ist natürlich jeder Vorgang interessant, der im Film etwas sichtbar macht, was in Realzeit nicht zu sehen ist. Ganz typische Beispiele für Zeitrafferaufnahmen sind: Wolkenformationen, Sonnenuntergänge, Sterne oder Mond am Himmel, aufgehende Blumen, Blüten und Pflanzen jeder Art, Schlüpfen von Küken oder anderen Tieren, Verkehrsfluss an Kreuzungen oder auch an Bahnhöfen, Bauarbeiten an Häusern oder Straßen und viele andere interessante Vorgänge.

Filme ich so einen Vorgang mit einer Videokamera, muss ich nur lang genug filmen und mir überlegen, wie schnell ich das später mache, aber bei Vorgängen, die länger als eine Stunde dauern, würde ich immer zur Fotokamera greifen. Auf jeden Fall brauche ich aber bei beiden Arten von Timelapse ein Stativ. Auf eine Videoaufnahme muss ich also nicht weiter eingehen, ich stelle die Kamera auf Stativ und lasse sie lang genug aufnehmen, einen Zeitraffer mache ich erst später im Filmbearbeitungsprogramm, indem ich die entstandene Aufnahme mit mehrfacher Geschwindigkeit laufen lasse. Welche Geschwindigkeit kann ich mir zwar schon vorher überlegen aber letztendlich mache ich das davon abhängig, dass der Vorgang, den ich zeigen will, deutlich wird.

Zeitraffer mit der Fotokamera

Bevor ich jedoch mit Timelapse-Aufnahmen bei einer Fotokamera anfange, muss ich mir über eins im Klaren sein: Wie lange wird der Vorgang in Realzeit dauern und wie lange soll dieser Vorgang dann im Film dauern. Daraus ergibt bei Einzelaufnahmen der Abstand zwischen den einzelnen Bildern.  Was ich aber auf jeden Fall bei Fotoaufnahmen noch zusätzlich zu einem Stativ brauche, ist ein Selbstauslöser. Ein Film läuft normalerweise mit 25 Bilder pro Sekunde und ich brauche mindestens 12 pro Sekunde, damit das auch als Film wahrgenommen wird und nicht ruckelt. Soll also eine Aufnahme 20 Sekunden im Film dauern und sie dauert 1 Stunde in Realzeit, brauche ich bei einer Fotokamera 500 Einzelaufnahmen. Eine Stunde sind 3600 Sekunden, also muss ich alle 3600/500 Sekunden eine Aufnahme machen, das sind alle 7,2 Sekunden. Damit wird die Bewegung später auch flüssig. Was ich auch noch berücksichtigen muss, ist die Belichtungszeit. Die Kamera muss auch genug Zeit haben, die Aufnahme abzuspeichern. Dann muss ich auch noch berücksichtigen, dass eine Speicherkarte in der Kamera ist, die schnell genug ist und auch genug Platz bietet. Bei Fotoaufnahmen für einen Zeitraffer-Film muss ich nicht unbedingt in höchster Auflösung fotografieren. Ausserdem sollte ich die Kamera, soweit möglich, gleich in den 16:9 Modus schalten. Theoretisch genügt eine Auflösung von 4MP, da selbst Full-HD beim Film nur 2MP hat. Höhere Auflösung ist dann lohnenswert, wenn ich Ausschnitte machen will oder z.B. während des Zeitraffers im Bild schwenken oder zoomen will. Es genügt auch in JPG zu fotografieren. Nur wenn ich stark nachbearbeiten will, lohnt sich der RAW Modus.

Die nächste wichtige Frage, die sich stellt: Wie füge ich die einzelnen Aufnahmen zu einem Film zusammen? Der einfachste Weg ist es, die einzelnen Fotos als Standbilder zu importieren, wobei jedes Standbild ein Bild sein sollte. Das kann man meistens in der Filmbearbeitung voreinstellen. Wenn ich die Fotos allerdings nachbearbeiten will, dann sollte ich vorher zu Fotobearbeitung greifen. Ich nehme hier Lightroom von Adobe, da es mir die Möglichkeiten bietet, die ich brauche. Ich kann die einzelnen Fotos schon auf das Full-HD Format zuschneiden, ich kann die Fotos nachbearbeiten, also Kontrast, Farben, Weissabgleich, Belichtung etc. anpassen. Lightroom bietet mir den Vorteil, dass ich ein Foto nachbearbeiten und anschließend die Schritte auf alle Fotos der Sequenz übertragen kann. Will ich im Bild allerdings schwenken oder zoomen oder oder sogar die Belichtung pro Fotos angleichen, dann wird es schwierig. Das haben sich aber schon andere Leute auch gedacht und daraus ist ein spezielles Programm für Timelapse Aufnahmen entstanden: LRTimelapse. Das Programm gibt es in einer kostenlosen Version bis 400 Bilder und in einer Bezahlversion, wo man noch mehr machen kann und die Bilderzahl nicht beschränkt ist.



Was kann nun dieses Programm LRTimelapse? Zunächst mal kann es die Bilder gegeneinander angleichen, also gerade die Belichtung, was am Wichtigsten ist. Ich kann aber auch Ausschnitte machen, durch die Sequenzen zoomen oder schwenken, das Bild auf 16:9 Format zuschneiden und viele andere Sachen mehr. Da ich Sequenzen anlegen kann, kann ich auch mehrere dieser Aktionen auch auf nur einen Teil der Bilder anwenden. Abgespeichert werden nur die Metadaten zu den Bildern im Lightroom kompatiblem XMP Format. Es wird also keines der Bilder verändert, das mache ich erst beim endgültigen Export aus Adobe Lightroom. Nach den Anpassungen in LRTimelapse gehe ich also wieder zurück nach Lightroom und nun kann ich die Einzelbilder entweder als MP4 Filmdatei bereits ausgeben oder als einzelne JPGs, die ich dann mit der bereits beschriebenen Methode in meine Filmbearbeitung lade.

Hier ist nun mein Workflow, wie die einzelnen Sequenzen in meinem Film „Lebenszeit“ entstanden sind:

Schritt 1:
Ich ziehe mit meiner Fotokamera (Sony SLT A65) mit Stativ (oft nur mit meinem Gorillapod Focus) los und suche mir ein geeignetes Motiv. Mittels einer Zeitschaltung nehme ich nun im Abstand von meistens 5 Sekunden auf. Hier kann man eine beliebige Zeitschaltung, die Sony kompatibel ist, nehmen. Ich habe dazu neuerdings Triggertrap, das ist ein Kabel, das meine Kamera mit dem iPhone verbindet. Mittels der iPhone-App wird nun die Kamera gesteuert. Jetzt muss ich Geduld mitbringen, einige meiner Aufnahmen dauerten mehr als 1 Stunde, verwendet habe ich im Film dann nur einen Teil davon. Ist alles im Kasten, dann werden zuhause alle Aufnahmen von der SD Karte auf die Platte im Heimrechner überspielt.

Schritt 2:

Ich lade alle Aufnahmen in LR Timelapse, hier mache ich nun den Schwenk, Zoom bzw. Ausschnitt und passe die Belichtung an. Da ich immer in RAW fotografiere, habe ich alle Möglichkeiten der Nachbearbeitung offen. Ist das in LRTimelapse erledigt, werden dort die Metadaten in den XMP Dateien abgespeichert und ich starte nun Adobe Lightroom und importiere die gesamte Sequenz von Einzelaufnahmen. Lightroom erkennt, dass da bereits Metadateien vorliegen und liest sie ein, damit habe ich die Bilder so vorliegen, wie ich sie in LRTimelapse verändert habe. Nun passe ich noch Kontrast, Gesamtbelichtung, Klarheit etc. an, das ist gerade bei Sonnenuntergängen wichtig, damit die besser rauskommen. Bei Wolkenformationen mache ich den blauen Himmel blauer und die weissen Wolken weisser, je nachdem, welchen Effekt ich erzielen will. Natürlich wende ich diese Veränderungen auf alle Aufnahmen an. Nun exportiere ich die Einzelbilder als JPG. Wichtig ist, dass man die kamerainterne Nummerierung benutzt und einhält, damit die Bilder nicht durcheinander kommen. Ist was durcheinandergeraten, so gibt es noch die Möglichkeit, dass ich alles nach dem Aufnahmedatum und Zeit sortiere und dann beim Export entsprechend umbenenne und dabei ein fortlaufendes Nummerierungsschema verwende.

Schritt 3:

Die so entstandenen Einzelbilder liegen als JPG in einem Ordner vor, ich importiere nun alle Einzelbilder mit der Länge 1 Frame in mein Edius. Übrigens habe ich pro Aufnahme in Edius einen Ordner und eine Sequenz, damit mir nichts durcheinandergerät. Nun speichere ich jede Sequenz als einen Film ab. Damit habe ich die Zeitrafferaufnahmen nun als einzelne Filme vorliegen und ich kann sie dann einfach in mein richtiges Filmprojekt einbinden.

Zusammenfassung:

Das war´s, Ihr seht, so schwierig ist es gar nicht, Zeitrafferaufnahmen zu machen, man muss nur wissen wie und genau diese Anleitung und meine Erfahrungen wollte ich in diesem Artikel zusammenfassen.

Lebenszeit – Mein Video, wo ich Timelapseaufnahmen verwendet habe.

Filmen mit der Sony SLT A65

Die Sony SLT-A65 ist eine Spiegelreflexkamera ohne Spiegel und eigentlich erstmal zum Fotografieren gedacht. Da sie spiegellos ist, klappt beim Auslösen auch kein Spiegel runter. Der verbaute durchlässige Spiegel ist nur für die Autofocus Funktion zuständig. Gerade durch diese Bauweise eignet sich die Kamera sehr gut zum Filmen. Ausserdem ist es auch eine Kamera mit einem elektronischen Sucher, das kommt beim Filmen auch entgegen, da man auch im Sucher das sieht, was später auf dem Chip ist. Filmaufnahmen macht die Kamera im AVCHD Format (man kann aber auch umschalten auf MP4) und zwar in verschiedenen Qualitätstufen von 16 bis 28 MBit. 50i oder wahlweise auch 50p ist möglich. Da aber heutige SD Karten relativ günstig sind, schalte ich die Kamera eigentlich immer auf die bestmögliche Leistung. Dazu muss man auch keine teueren Karten kaufen, 20MBit Klasse 10 genügt hier vollkommen und die gibt es in der 64GB Ausführung schon um die 40 Euro.

Aber was macht die Kamera zum Filmen besonders? Da ist nunmal an erster Stelle die Objektivmöglichkeit zu nennen. Man kann alle Minolta AF und Sony Objektive anschließen und über einen Adapter auch M42 Objektive aus den 60er Jahren, dann aber ohne Autofocus. Wenn wir schon über Autofocus reden. Der ist recht zuverlässig und ausserdem kann man ihn auf „Nachführen“ schalten, das heisst, das beim Filmen verfolgte Objekt bleibt scharf. Einen Motorzoom gibt es natürlich nicht, aber das haben wirklich nur reine Filmkameras. Man gewöhnt sich schnell daran und ausserdem ist Zoomen meistens beim Film eh überflüssig. Wer das trotzdem machen möchte, für SLR Objektive gibt es viele verschiedene Zusatzvorrichtungen, womit man auch einen Motorzoom realisieren kann.

Die Kamera muss zum Fimen nicht unbedingt auf einem Stativ stehen, schließlich hat sie auch ein gutes Antiwackelsystem eingebaut. Aber ab einer Brennweite von 50mm ist ein Stativ oder zumindest eine Auflagemöglichkeit schon empfehlenswert, denn im 16:9 Full-HD Format merkt man natürlich jeden kleinsten Wackler. Will man dann auch noch etwas Zeitrafferaufnahmen machen, dann kommt man um ein Stativ eh nicht rum. Neben dem seht guten und hochauflösenden Sucher, wo auch alle relevanten Informationen eingeblendet werden können, hat die Kamera natürlich auch noch ein Display, das man nach oben und unten klappen kann. Damit sind auch Aufnahmen vom Boden oder über Kopf kein Problem, man sieht trotzdem, was man filmt.

Was die Kamera gegen viele andere SLR zum Filmen hervorhebt, ist aber die komplette manuelle Eingriffsmöglichkeit. Sowohl der P, S und A als auch der M, also komplett manuelle Modus stehen beim Filmen zur Verfügung, ebenso wie die ISO Einstellung. Wobei A, S und M Modus nur ohne Autofocus funktionieren. Was bedeutet das in der Praxis? Im P Modus wird Blende und Zeit automatisch gewählt, man kann sich komplett in Reportagesituationen auf das Filmen konzentrieren. Im A-Modus wählt man die Blende vor. Je höher sie ist, umso so größer die Schärfentiefe und damit natürlich umgekehrt, es lassen sich Filmaufnahmen auch mit einer sehr geringen Schärfentiefe machen. Bei einem 1.8 Objektiv kann die Schärfentiefe durchaus bei wenigen Millimetern liegen. Natürlich muss ich darauf achten, dass die Zeit bei mindestens 1/50 liegt, falls man im 50p Modus filmt. Im 25p Modus ist es natürlich 1/25. Sonst wird die Aufnahme dunkel. Das heisst aber auch, dass man bei 25p Modus höhere Blenden erreichen kann oder auch bei weniger Licht filmen kann. Im manuellen M-Modus kann ich natürlich beide Parameter frei bestimmen und auch bei der Zeit bis zu 1/4 Sekunde heruntergehen, was interessante Effekte ergeben kann. Natürlich kann man bei den Aufnahmen auch mit der ISO Zahl spielen. Im Filmmodus lässt sich ISO im Bereich von 100 – 1600 frei einstellen und selbst bei ISO 1600 sieht man noch keine Qualitätseinbußen. Damit hat man beim Filmen eigentlich immer genügend Licht auch in schlechten Lichtsituationen. Natürlich wäre bei wenig Licht eine Ausleuchtung immer besser, aber das geht nicht überall.

Dadurch dass man bei dieser Kamera natürlich so viele verschiedene Objektive verwenden kann, ist die Ausrüstung nicht unbedingt leicht, wenn man unterwegs für alle Situationen gewappnet sein will. Im Normalfall tue ich aber mein Tamron 18-200 drauf. Unter Fotografen oft als Suppenzoom verpönnt, leistet das Objektiv im Filmbereich ausreichende Dienste, falls man genug Licht zur Verfügung hat. Für Situationen mit wenig Licht habe ich ein Sony 50mm/1.8, das kostet nicht die Welt (ca. 150 Euro) und ist ein sehr gutes Porträtobjektiv. Für Makroaufnahmen und leichter Weitwinkel bei wenig Licht benutze ich ein Sigma 24mm/2.8, das habe ich günstif gebraucht erstanden. Brauche ich im Telebereich ein lichtstärkeres Objektiv, dann habe ich noch ein altes Minolta 70-210 Ofenrohr und ein Pentacon 200mm/2.8 von anno dazumal. Beide Objektive zeichnet eine sehr gute Abbildungsqualität aus und sie lassen sich relativ günstig in der Bucht erstehen. Dort habe ich auch noch ein 400mm Hanimex mit Verdoppler erstanden, ganze 40 Euro mit M42 Anschluss hat mich das gekostet. Damit habe ich sämtliche Situationen abgedeckt, ohne Unmengen an Geld auszugeben. Übrigens, im Filmmodus haben alle diese Objektive einen etwas kleineren Bildwinkel, ich habe also weniger Weitwinkel, dafür aber mehr Tele zur Verfügung.

Welche Gründe gibt es noch, eine solche SLR zum Filmen einzusetzen? Für mich als gleichzeitiger Hobbyfotograf bedeutet es auch, dass ich nur noch ein Gerät benötige, um meinen beiden Hobbys nachzugehen. Wenn ich fotografiere und dann mittendrin ein Filmmotiv entdecke, brauche ich nicht einmal umzuschalten, ein Druck auf die Movie Taste genügt.


Heimkino – Interessanter Artikel

Artikelbesprechung

Neuerdings habe ich mich wieder mal mit dem Thema Heimkino beschäftigt und stieß dabei auf einen sehr interessanten Artikel in der Immowelt. Hier geht es um alle Aspekte, die heute zu einem aktuellen Heimkino gehören: LCD oder Projektor, Verstärkeranlagen und Media Center, also alles, was zu einem Kinoerlebnis zuhause führen.

Dabei wird kurz und knapp, ohne große Umschweife und ohne viel technisch zu werden, einfach erläutert, was man berücksichtigen sollte, um für das richtige Erlebnis zu sorgen. Meiner Meinung nach ist ein Beamer nur dann geeignet, wenn die Räumlichkeit groß genug ist, kleinere Räume füllt ein LCD locker aus. Neuere LCD-Bildschirme haben auch schon oft einen Media-Player integriert, der in den meisten Fällen vollkommen genügend ist. Schaut man häufig DVD und BlueRay, kann man sich einen solchen Player heute für weniger als 100 Euro anschaffen und zwar incl. einfachen Media-Player.

Auch interessant im Artikel ist die Auseinandersetzung mit dem Ton. Hab erst wieder vor zwei Wochen mal „Inception“ von BlueRay angeschaut und gerade dieser Film ist nicht nur hervorragend bildlich umgesetzt, auch der Ton ist „umwerfend“. Auf einer guten Mehrkanalanlage hört man auf einmal Töne und Geräusch, die man vorher vom Fernsehlautsprecher noch nie gehört hat. Aber Achtung, Suchtgefahr, die meistens den schlafenden Nachbarn nicht gefällt. Auch schon deshalb ist es enorm wichtig, eine gute Anlage zu haben, die auch leise eine gute Figur macht, laut sein kann schließlich jeder.

Insgesamt ein sehr gelungener Artikel, der Lust auf mehr macht und vor allen Dingen dazu anregt, sich vor einem möglichen Kauf mit dem Thema auseinander zu setzen. Haben Sie also noch Platz in Ihrem Einkaufkorb und möchten Sie ein neues Heimkino reinstellen, dann ist der Artikel gerade richtig.

PRAXIS: Sony SLT A65V

Nun habe ich die diese Kamera schon ein Jahr, also ist es mal höchste Zeit einen Praxisbericht zu verfassen. Wie bei allen anderen Praxisberichten: Das ist kein Test, sondern meine persönlichen Erfahrungen im fast täglichen Einsatz. Natürlich rein subjektiv aus der Sicht eines Hobbyfilmers und Hobbyfotografen.

Bis zum November 2011 habe ich ausschließlich mit meinem Camcorder Sony HDR XR520 gefilmt und war damit eigentlich zufrieden. Fotografiert habe ich auf einer Pentax K-10 Spiegelreflex Kamera, einer noch aus der ersten Digitalgeneration. Für die damalige Zeit hat die Kamera super Bilder gemacht. Aber 2012 gelten andere Maßstäbe, die Pentax war veraltet und fand bei e-Bay schließlich einen neuen Besitzer.

Die SLT Liga

Dann hat aber Sony in der zweiten Jahreshälfte 2011 neue Spiegelreflexkameras angekündigt. Naja eigentlich SLT, wie sie heissen, denn sie haben keinen Spiegel mehr, der hochklappt, sondern nur eine durchlässigen Spiegel, über den der Autofocus geregelt wird. Die Ankündigung war nichts ganz Neues, weil es die ersten Modelle schon gab, aber diese neuen Modelle unterstützten nun Video viel besser. Nicht etwa, weil Full-HD mit 1080/50p mit 28Mbit möglich ist, sondern mehr die Möglichkeit, dass man bei Video fast alles zur Verfügung hat, was beim beim Fotografieren hat. Focusnachverfolgung, Auswahl von Blende, ISO-Zahl, Verschlusszeit und eine komplett manuelle Einstellung. Das hatte bisher noch keine Fotokamera für Video zur Verfügung gestellt. Das reizte mich. Das größere Modell A77 war aber zu teuer und hatte nur unwesentlich mehr und schon gar nichts mehr Richtung Video zu bieten, also entschloss ich mich für die A65. Am Anfang war die Kamera schlecht bis gar nicht lieferbar, aber dann kam sie Ende Oktober doch noch.

Videoqualität

Und die Kamera erwies sich als Volltreffer. Nicht nur, dass sie im RAW und JPG Modus mit den entsprechenden Objektiven hervorragende Fotos macht, sondern der Videomodus ist der Hammer. Mein erster subjektiver Eindruck war, dass die Qualität der Videos um einiges höher ist, als bei meinem Camcorder. Man muss nur 2 Zugeständnisse machen, die mir aber nach kurzer Zeit nicht schwerfielen: Kein Motorzoom, wie bei Camcordern, denn das wird bei Wechselobjektiven natürlich nicht unterstützt und die Scharfstellung muss wesentlich genauer erfolgen, da die Schärfentiefe bei geringer Lichtstärke natürlich auch wesentlich niedriger ist. Dafür kann man über die Blende die Schärfentiefe sehr gut steuern. Ausserdem ist der Steadyshot nur im Weitwinkel sehr gut, da man die Kamera natürlich nicht so gut führen kann, wie einen Camcorder. Trotzdem geht es oft ohne Stativ. Es gibt zwar verschiedene professionelle Hilfsmittel zum Halten der Kamera, aber bisher habe ich mir ausser mit Stativ mit nichts Anderem anfreunden können.

Objektive

Als Erstausstattung an Objektiven habe ich das Kitobjektiv 18-55 von Sony dabei gehabt und ich habe auch gleich ein 18-200 von Sigma gekauft. Beide Objektive sind natürlich nicht so lichtstark, in grenzwertigen Situationen kann es schon mal passieren, dass man einfach zu wenig Licht hat, gerade für das Videofilmen. Also habe ich mir dann noch eine Festbrennweite 50mm mit 1.8 Blende gekauft, das ist schon ein sehr lichtstarkes Objektiv und vor allen Dingen ein sehr qualitativ hochwertiges Objektiv. Dann kam noch ein 30mm 2.8f Sony Objektiv dazu. Das habe ich dann aber im Sommer wieder verkauft, da ich zwischenzeitlich über eine Börse ein Soligor 24mm 2,8f sehr günstig erstanden habe. Ein tolles Objektiv mit leichtem Weitwinkel, viel besser als das 30mm zum Filmen geeignet. Inzwischen sind noch einige andere, meistens alte Minolta oder M42 Gewinde Objektive und einiges an Zubehör dazugekommen, aber das ist an der Stelle nicht mehr weiter relevant. Man kann viel mehr an Geld in Objektive investieren, als man sich vorstellen kann. Ein Vorteil der Sony Kameras ist, dass alle alten Minolta Objektive passen, da dass A-Bajonett in den vielen Jahren nicht geändert wurde, wie es z.B. bei Canon mit dem EF Bajonett der Fall ist. Man kann also viele gute alte Objektive für wenig Geld in der Bucht ersteigern. Diese sind dann nicht für die Digitalkamera angepasst, aber die Qualität der alten Minolta Objektive ist ja berühmt, siehe Offenrohr / Beercan. Ausserdem bekommt man für 10 Euro einen M42 Adapter und damit kann man ganz alte Objektive dranschrauben. Da gibt es sehr viele gute Objektive aus alten DDR Schmieden. Bei allen Objektiven muss man übrigens berücksichtigen, dass der Ausschnitt beim Filmen ein etwas Anderer ist, als beim Fotografieren. Das sollte man beim Kauf von Objektiven berücksichtigen. Sony verrät ja nicht genau, wie der Unterschied ist, ich glaube bei Video ist 30mm die Normalbrennweite und entspricht damit 50mm Vollformat. Für Foto ist es bekanntlich 33mm, da der Crop 1:1,5 ist. In dem Fall ist das 24mm ein leichter Weitwinkel und beim 18-200er reichen die 18mm für einen guten Weitwinkel.

Unterschiede zum Camcorder

Was ist nun denn am Filmen mit einer SLT anders als mit einem Camcorder? Erstens, man hält die Kamera natürlich anders. Eine Spigelreflex ist primär zum Fotografieren gedacht, also ist die Form eine Andere, als beim Camcorder. Es gibt zwar diverse Hilfsmittel, aber wenn man unterwegs ist, will man nicht alles mitschleppen, also habe ich nur mein Gorillapod Focus immer dabei, das passt in jeden Rucksack und man findet immer eine Möglichkeit es aufzustellen, so dass man ein vollwertiges Stativ hat. Zweitens, man filmt ausschließlich ohne Zoom, denn das manuelle Zoomen funktioniert beim Filmen nicht so richtig, da kein Motorzoom vorhanden ist, ausserdem habe ich ja oft eine Festbrennweite drauf und da fällt das Zoomen eh flach. Allerdings stelle ich mir nachträglich die Frage: Wann muss ich denn tatsächlich während der Aufnahme schnell zoomen?  Es gibt natürlich Situationen, wie z.B. Sportereignisse, Musikaufführungen und Veranstaltungen aller Art, wo man das Zoom immer wieder braucht. Solche Veranstaltungen filme ich weiterhin mit einem Camcorder mit Zoom. Bei allen anderen Situationen brauche ich kein Zoom. Drittens muss man berücksichtigen, dass der Chip einer SLT wesentlich größer ist, damit ergibt sich eine niedrigere Schärfentiefe als beim Camcorder. Während beim Camcorder bei hellen Sonnenschein meistens alles von 0 bis unendlich scharf ist, ist es bei einer DSLR/SLT nicht der Fall. Man muss genauer Scharfstellen, aber bei Bedarf arbeitet der Autofokus sehr gut und führt auch gut nach. Als Ergebnis erhält man einen filmähnlichen Look, der viel dem Film an sich näher kommt, als bei den Camcordern. Noch einen wichtigen Unterschied gibt es. Während die Camcorder immer leichter werden und häufig keine 300 Gramm mehr wiegen, erhält man hier durch Body und Objektiv schnell ein Gewicht weit jenseits der Kilogrenze. Dann heisst es, entweder ein Stativ benutzen, Kamera auflegen oder ein Schulterstativ benutzen, sonst wird die Aufnahme unruhig. Auch wenn der Stabilisator gut arbeit, so ruhig wie bei den neuen Sony Camcordern ist das Bild nicht. Dafür ist der Stabilisator in der Kamera, man hat ihn also bei jedem Objektiv zur Verfügung im Gegensatz zu anderen Kameraherstellern.

Sucher und Display

Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt ist der Sucher und das Display. Bei meiner A65 ist ein neben dem LCD Display auch ein elektronischer OLED Sucher vorhanden, das kommt beim Filmen sehr entgegen, denn man sieht, was man aufnimmt, was bei den optischen Suchern nicht der Fall ist. Wie jeder weiss, ist ein Display (bei der A65 ein sehr helles 3 Zoll Display) zwar gut, aber in manchen Situationen ist ein Sucher unerlässlich, gerade draussen im Freien. Während sich Fotografen an den LCD Sucher oft nicht gewöhnen können, bin ich das vom Camcorder gewohnt und empfand das von Anfang an als einen Vorteil. Der Sucher hat ausserdem eine Auflösung von mehr als 2Mio Pixel, also genug, damit man die Qualität bereits im Sucher beurteilen kann.

Aufnahmeformat

Die Kamera unterstützt als Aufnahmeformat das AVCHD Format mit 1080/50p mit bis zu 28 Mbit Datenrate. Auch das ist ein Vorteil, weil alle Schnittprogramme dieses Camcorder-Format unterstützen. Da meine endgültige Filmausgabe auch AVCHD ist, braucht das Schnittprogramm nichts umrechnen, solange ich keine Überblendungen oder sonstige Effekte verwende. Natürlich kann man mit der Sony A65 auch MP4 aufnehmen, auch in einer VGA Auflösung, nur wer will das, wenn heute 1080p das Standardformat ist. Übrigens die 50p bedeuten auch, wenn die Ausgabe in 25p oder 50i geschieht, dass man eine lupenreine 2fach Zeitlupe hat. Das ist nicht bei jeder Kamera so. Übrigens, in den USA sind das 60p also noch etwas mehr, allerdings hat eine amerikanische Version durchaus auch Nachteile mit den 60p auf dem europäischen Markt, wenn man als Ausgabemedium die DVD wählt, müsste man eine NTSC DVD brennen oder auf 50p/i umrechnen, was bei der Ausgabe nicht so gut kommt.

Fazit

Die Sony A65 ist eine super Fotokamera zum Filmen. Das sagen auch viele Testberichte so, nicht nur ich. Ich habe die Kamera keinen Labortests unterzogen, sondern arbeite mit der Kamera sehr oft und das Filmen damit macht richtig Spaß. Inzwischen habe ich meinen Camcorder sogar verkauft, weil ich ihn in letzter Zeit nicht mehr benutzt habe. Ich kann diese Kamera also uneingeschränkt empfehlen:

Sony SLT-A65VK SLR-Digitalkamera (24,3 Megapixel, Live View, Full-HD Video) inkl. 18-55mm Objektiv schwarz

PRAXIS: HX200V

Ist es eine Spiegelreflex oder nicht? Nein es ist keine, es ist eine Kompaktkamera, die aber wie eine DSLR Kamera aussieht und nur unwesentlich kleiner ist. Das Objektiv ist natürlich fest, nicht wie bei der NEX Serie etwa, so es inzwischen viele verschiedene Objektive gibt. Dafür hat das Objektiv ein Wahnsinnszoom, optisch 30-fach, das ist bisher nicht übertroffen. Die kleinere Schwester HX20V hat nur ein 20-fach Zoom. Diese HX200V Kamera hat auch ein Carl-Zeiss Objektiv, das heller ist, als bei der kleineren Kamera. Die Software beider Kameras sieht aber ähnlich aus, kaum Unterschiede, alle Funktionen sind da. Wie sieht es aber mit der Qualität aus? Das ist schließlich entscheidend für einen Kauf der Kamera.

Video

Fangen wir mal bei den Videofunktionen an, schließlich ist das hier auch eine Videoseite. Die Qualität der Videos in Full-HD bei 1080/50p mit 28MBit ist wirklich hervorragend, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen entstehen qualitativ gute Aufnahmen. Auf jeden Fall steht die Qualität der kleineren Schwester in nichts nach, auch die Antiwackel- also Steadyshot-Einrichtung funktioniert einwandfrei, selbst bei der höchsten Zoomstufe entstehen keine großen Wackler. Meiner Meinung nach ist die Qualität selbst den aktuellen Camcordern überlegen. Allerdings kommt die Kamera an eine filmende DSLR wie die Sony A65 natürlich nicht ran, was die Auflösung angeht, wenn man das entsprechende Objektiv drauf hat. Aber da ist schließlich auch ein kleiner Geldunterschied auch noch dazwischen.

Foto

Auch hier muss man die Ergebnisse als grundsätzlich gut bezeichnen, in etwa entsprechen die Ergebnisse auch hier wieder der HX20V. Die JPG Maschine zermanscht die Bilder nicht, sie schauen auch in 1:1 Ansicht noch einigermaßen gut aus, für Pixelzähler ist das natürlich trotzdem nichts, da liefern aktuelle Spiegelreflex mit dem entsprechenden Objektiv zum doppelten oder dreifachen Preis natürlich andere Qualität. Bei dunkleren Motiven nimmt die Qualität dann aber doch ganz schön ab, denn das Objetiv ist natürlich nur richtig hell im Weitwinkel. Ab einem bestimmten Zoombereich gelingen bei wenig Licht keine guten Aufnahmen mehr. Bei unbeweglichen Objekten geht das noch sehr gut, da die Kamera mehrere Bilder schießt, das gelingt sogar ganz gut aus der Hand, selbst wenn es sehr dunkel ist. Bei sich bewegenden Objekten scheitert das natürlich kläglich. Hier werden die Objekte deutlich unscharf, wenn zu wenig Licht da ist. Der eingebaute Blitz hilft natürlich, aber nur auf kurze Distanzen bis 3m.

Fazit

Eigentlich eine brauchbare Kamera, die bei Video sehr gute und bei Foto gute Ergebnisse bringt, aber… Meiner Meinung nach kein Vorteil gegenüber der HX20V ausser dem Zoom. Die 20er ist wirklich eine Hosentaschenkamera, die 200er jedoch nicht. Ich würde also zu der 20er greifen (wenn wir nicht schon die 9er hätten, die auch einwandfrei ist). Ein Manko will ich hier aber nicht verschweigen und das wäre auf jeden Fall ein Grund, sie nicht zu kaufen: Der Autofokus, der geht viel zu langsam, bis das Objekt scharfgestellt ist, vergeht eine Ewigkeit und da ist das Motiv oft schon weg. Auch bei Videoaufnahmen geht das mit dem Autofokus quälend langsam. Ein weiterer Nachteil, der aber damit stark zusammenhängt, ist der Sucher. Zwar ein Vorteil gegenüber der 20er, die keinen Sucher hat, dann aber doch nicht, weil man die Schärfe auf dem kleinen elektronischen Bild einfach nicht sieht (trotz Dioptrienausgleich) und damit immer an der Schärfe zweifelt. Für manuelles Einstellen komplett ungeeignet. Ich bleibe also weiterhin bei meiner Spiegelreflex bzw. SLT.

Diese Kamera gibt es hier zu kaufen: Sony DSC-HX200V Digitalkamera (18 Megapixel, 30-fach opt. Zoom, 7,6 cm (3 Zoll) Display, Full HD, GPS, Schwenkpanorama)

PRAXIS: Sony HX9V

hx9vDie beste Möglichkeit eine Kamera zu testen, ist natürlich, sie auszuprobieren. Nicht etwa bei Sonnenschein, sondern bei schwierigen Lichtverhältnissen. Das habe ich auch gemacht, siehe Video oben. Die Kamera habe ich meiner Frau zu Weihnachten geschenkt. Voraussetzung war: Sie soll in die Handtasche passen, sie soll gute Fotos machen und sie soll Video in möglichst guter Qualität aufnehmen. Punkt 1 ist erfüllt, denn die Maße sind 3,4×10,5×5,9 cm. Der 2. Punkt wird auch erfüllt, denn die vielen Möglichkeiten zur Bildverbesserung sorgen auch bei schlechten Lichtverhältnissen für gute Bilder. Viele Einstellungen kann man beeinflussen, indem man verschiedene Aufnahmeprogramme verwendet, das ist bei Kompaktkameras nicht unbedingt üblich. Der 3. Punkt wird gnadenlos übererfüllt. Ich habe noch nie eine kompekte Fotokamera gesehen, die so gute Bilder in FullHD und das auch noch mit 28MBit/50p liefert.

Aber schauen wir uns mal die Einzelheiten an. Die 16 Megapixel sind für eine Kompaktkamera auch nichts mehr besonderes, der 16fach optischer Zoom allerdings schon. 3 Zoll Monitor hinten ist ok, die 1MP Auflösung des Monitors allerdings sehr gut. Fotos bei guten Lichtverhältnissen schauen sehr gut aus, denn auch die JPG Maschine arbeitet gut, die Fotos schauen auch nicht in der 1:1 Ansicht allzu „zermanscht“ aus. Natürlich kann eine solche Kamera nicht an Spielreflex oder Systemkamera in der Qualität herankommen, da fehlt schon der RAW Modus und die Möglichkeit der manuellen Einstellungen. Für eine Kompaktkamera werden hier aber gute Ergebnisse, sprich Fotos, abgeliefert. Auch der kleine Blitz genügt für einfache Blitzsituationen und er lässt sich auch beliebig zu oder abschalten. Viele Motivprogramme sorgen für gute Bilder in fast allen Situationen. Auch höhere ISO Werte (bis 3200) liefern noch gute Bilder. Aber alleine wegen den Fotos wäre die Kamera noch nichts besonders.

Der Hammer ist die Videofunktion. Die FullHD Aufnahmen schauen bei allen Lichtverhältnissen hervorragend aus und reichen für einen einfachen Dreh mehr als aus. Eine Steigerung ist noch die Bildstabilisierung, da werden schon Steadyshot Träume wahr. Im Weitwinkel liefert der aktive Modus nahezu verwacklungsfreie Aufnahmen, da kann man das Stativ getrost zuhause lassen, wenn man die Kamera einigermaßen ruhig hält. Selbst beim mehrfachen Zoom kann man Aufnahmen noch Freihand machen. Hier erhält man für weniger als 300 Euro eine vollwertige Videokamera, die in AVCHD auf normale SD oder SDHC Karten aufnimmt. Selbst eine GPS Funktion ist an Bord, alle Aufnahmen werden also mit den Koordinaten versehen, das kann bei einem längeren Urlaub durchaus sinnvoll sein.

Noch ein Wort zum Akku: Es empfiehlt sich einen zweiten Akku zu kaufen, da genügt durchaus ein kompatibles Modell. Ausserdem ein Ladegerät, denn die Kamera lässt sich ausschließlich über das Netz oder USB Kabel laden, es wird kein Ladegerät mitgeliefert. Inzwischen gibt es ein Nachfolgemodell für diese Kamera, die HV20X, die 18MP hat und eine höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 12800 besitzt. Ob der Mehrpreis das gerechtfertigt, kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Tester, der die Kameras zur Verfügung bekommt, ich kann nur aus der Praxis berichten, wenn ich die Kamera gekauft habe.

Das neueste Nachfolgemodell dieser Kamera gibt es hier zu kaufen: Sony DSC-HX20VB Cyber-shot Digitalkamera (18,2 Megapixel, 20-fach opt. Zoom, 7,5 cm (3 Zoll) Display, Schwenkpanorama) schwarz

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