2013 – Wieder Italien

Diesmal waren die verschiedenen UNESCO Heritage Sites an der Reihe: Ferrara, Ravenna, San Marino, Assisi, Pienza, Cinque Terre und Mailand als Zugabe

Die Jahreszeit, diesmal Anfang September, war optimal für Städtebesuche in Italien. Wir haben dort angefangen, wo wir das letzte Jahr aufgehört haben: Wir fuhren wieder über den Brenner und diesmal ohne Stopp weiter bis Ferrara. Dort haben wir 2 Übernachtungen in einem schönen Hotel am Rande der Altstadt (Hotel Orologio) gebucht und konnten bequem und zu Fuß gleich am nächsten Morgen loslegen. Ferrara ist nicht so groß, dass man die Stadt nicht bequem zu Fuß durchqueren könnte. Das ist auch sehr angenehm deshalb, weil Autos dort wenig verloren haben, unüblich für Italien, aber hier waren Fahrräder klar in der Überzahl, denn nicht mal die italienischen Mofas dürfen reinfahren. Unsere Hauptziele waren die Kathedrale von Ferrara und das Schloss Estense, beide nur wenige Meter voneinander entfernt. Abends gingen wir dann nochmals in die Stadt, denn die Buskers waren unterwegs und die Stadt war voll von Musik und anderen Darbietungen der Straßenkünstler.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Ravenna, die wegen der Mosaiken bekannte Stadt liegt nur ca. 80 km weiter südöstlich. Wir haben uns zuerst an der Küste einquartiert (Hotel Columbia in Marina Romea), denn den Tag danach wollten wir am Meer verbringen. Wir haben uns dort ein Hotel ausgesucht, wieder für 2 Nächte, wo Liege und Schirm schon inbegriffen waren. In Ravenna selber sind die Mosaiken natürlich absolut sehenswert. Man kauft eine Eintrittskarte, die auch mit unter 10 Euro nicht überteuert ist und kann alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß abgehen. Ein großer Parkplatz in der Nähe der Basilika San Vitale (die mit den tollen Mosiaken) wird ebenfalls günstig angeboten und auch hier braucht man in der Stadt das Auto nicht. Interessanterweise darf man hier innerhalb der Sehenswürdigkeiten problemlos fotografieren, was nicht überall in Italien möglich ist. Und natürlich gibt es überall in der Stadt Caffees und Eisdielen, so dass wir beides immer wieder (es war auch sehr warm) genießen konnten.

Am 3. Tag haben wir uns die erste Auszeit gegönnt und verbrachten den Tag am Meer. Das Meer war noch schön warm aber ein kräftiger Wind blies ziemlich unangenehm. Der im Hotelpreis beinhaltete Sonnenschirm und Liegen waren sehr angenehm, da man das sonst extra bezahlen muss. Vom Hotel ging man durch einen Pinienwald zum Strand, das war nur ein kurzer Spaziergang. Abends wollten wir eigentlich schön essen gehen, aber das Marina Romea bot nichts vernünftiges an, wir landeten in einem Pizza Schnellladen, wie oft die anderen Tage auch, aber die Pizzastücke waren ganz ausgezeichnet.

Dann ging es am nächsten Tag zuerst weiter nach Rimini. Man muss es mal gesehen haben gilt hier nicht, denn die Stadt an sich hat ausser der alten steinernen Brücke nicht viel zu bieten. Nach zwei Stunden waren wir durch und fuhren Richtung San Marino. Dort haben wir das Hotel Rosa in der Fußgängerzone, direkt unterhalb des mittleren Turmes (sind ja dort 3) gebucht. Da man dort erst um 19 Uhr reinfahren durfte, haben wir erst draußen auf dem Parkplatz bleiben müssen. Dafür hatten wir über Nacht einen Stellplatz am Hotel, was dort nur wenige Hotels anbieten. Auch hier haben wir uns eine Karte für alle Sehenswürdigkeiten für etwa 5 Euro gekauft. Das grandioseste an San Marino ist einfach die Aussicht über das Land von den drei Türmen aus. San Marino ist übrigens der kleinste, aber auch der ältest Staat in Europa und immer noch eigenständig mit einer eigenen Verwaltung. Natürlich hat es keine Grenzen im eigentlichen Sinne und es wird in Euro bezahlt und alles ist auf italienisch, aber trotzdem, man ist nicht in Italien und mit den Eintrittskarten konnten wir uns auch davon überzeugen, da wir das Parlament besichtigen konnten. In San Marino ist auch alles steuerfrei, deshalb fahren sehr viele Leute nur wegen dem Einkaufen hierher. Allerdings lohnt sich das in den meisten Fällen kaum, denn Parfüms bekommt man zu dem Preis locker auch im Internet. Wir haben das anhand einiger Proben überprüft und gänzlich auf das Einkaufen verzichtet. Naja, bis auf eine Flasche Whiskey, die war wirklich viel billiger als bei uns.

Am nächsten Morgen verbrachten wir noch 2 Stunden in der Stadt, denn obwohl sehr klein, gefiel uns diese Stadt ganz ausgezeichnet und hatte so einen eigenen Flair. Dann ging es aber weiter, über viele kleine Straßen durch das Land bis wir in Umbrien waren und am frühen Nachmittag in Assisi ankamen. Das habe ich mir kleiner vorgestellt, aber hier ist rund um Franziscus eine ganze Stadt entstanden. Leider haben die vergessen, die Autos rauszuhalten, selbst vor der Basilika standen welche und haben die Fotokulisse gestört. Auch waren hier überraschend viel Touristen unterwegs, ist halt einfach zu bekannt. Am späten Nachmittag fuhren wir weiter nach Perugia, dort haben wir in einer Pension die günstigste Übernachtung der ganzen Reise gebucht, bei Albergo Nyers für 37 Euro mit Frühstück und WLAN und Parkplatz inclusive. Auch dort haben wir in der Nähe wieder eine kleine Pizzastube ausgemacht, am zweiten Tag haben die uns schon gekannt. Wir blieben wieder zwei Nächte.

Perugia ist nicht auf der UNESCO Liste, aber deshalb war die Stadt nicht weniger interessant. Eine tolle Einrichtung haben die und zwar die MiniMetro. Da fahren kleine Waggons, wie bei einer Einsschienenbahn, automartisch gesteuert und nur für 1.50 Euro von der Vorstadt (am Stadion) bis in die Stadtmitte. Da diese auf dem Berg liegt, erreicht man sie schließlich mit Rolltreppen, ähnlich wie schon in Assisi. Auch hier ist natürlich unser Ziel die Kathedrale und wir spazieren den ganzen Tag durch die engen Gassen und über den Hauptplatz.

Von Perugia geht es dann am nächsten Tag Richtung Siena. Da wir aber schon dort waren, haben wir diesmal eine Übernachtung in einem kleinen Ort in Chianti gebucht. Aber zuerst machen wir halt in Castiglione del Lago. Eigentlich nur wegen einem italienischen Caffee, aber dann bleiben wir etwas länger dort, ein kleines Städtchen, das durchaus seinen Reiz hat. Am Eingang in die Altstadt entdecken wir einige Taubenschwänzchen. Das lässt uns keine Ruhe, so dass wir uns erstmal 100 Fotoversuche und 1 Stunde rumrennen hinter den Viechern, die nicht still sitzen bleiben.

Dann geht es weiter und gegen Mittag erreichen wir Montepulciano. Ist ja wegen dem Wein nicht ganz unbekannt und wir bleiben hier auch ca. 2 Stunden hängen, schließlich müssen wir einen Weinkeller begutachten und einige Flaschen kaufen. Nur wenige Kilometer entfernt liegt Pienza. Wirklich eine Kleinstadt, aber die Kathedrale ist in der UNESCO eingetragen, muss also angeschaut werden. Wir stoßen dort auf eine italienische Hochzeit, was uns wieder fototechnisch eine weitere Stunde kostet, schließlich sieht man das nicht jeden Tag.

Etwas verspätet erreichen wir dann am Abend Castellina in Chianti. Dort haben wir auch eine kleine Pension gebucht, die sich als sehr reizvoll erwiesen hat. Am Abend gibt es schließlich ein ausgiebiges italienisches Essen im besten Restaurant des Dorfes, natürlich mit einheimlischen Chianti, der hier ganz anders schmeckt, als bei uns.

Jetzt geht es wieder in Richtung Küste. An Florenz, Pisa und Lucca vorbei, erreichen wir am Abend Massa. Dort haben wir ein kleines Hotel gebucht, das aber wie alle anderen Hotel sich als gut erweist. Vorher haben wir aber noch im Collodigarten halt gemacht. Dort ist ein Schmetterlingsgarten, der uns interessiert hat. Natürlich entstanden dort viele Schmetterlingsfotos, aber es war der erste Tag, wo es geregnet hat. In Massa entdecken wir am Abend noch ein hervorragendes Restaurant. Naja, war fast mehr ein Schnellimbiss, aber es hat sehr gut geschmeckt.

Jetzt geht es in die Cinque Terre, also die 5 kleinen Dörfer an der Küste, die auch durch die UNESCO geschützt sind. Ausgangspunkt ist normalerweise La Spezia und dann per Bahn, allerdings hat die Stadt am Bahnhof keine Parkplätze, also tun wir am nächsten Morgen schnell umdisponieren und fahren zum Bahnhof nach Levanto. Auch dort ist der Parkplatz nicht kostenlos, wir werden 11 Euro los, dafür gibt es aber genug davon.

Von Levanto kann man per Zug alle fünf Dörfer anfahren, dafür kann man eine Tageskarte kaufen, die für beliebige Fahrten von La Spezia bis Levanto gilt. Wir entscheiden uns zuerst für Riomaggiore, das am weitesten entfernte Dorf. Richtige Entscheidung, denn dieses Dorf und Manarola sind die beiden schönsten. In beiden wird man mit malerischen Häusern und tollen Ausblicken belohnt. Leider ist die Via Dell´Amore zwischen den beiden Dörfern gesperrt, also müssen wir wieder zum Bahnhof zurück. Von Manarola geht es nach Corniglia, das einzige Dorf, was auf einer Anhöhe liegt. Vom Bahnhof fährt ein Bus dorthin, was auch super geklappt hat, sowohl hin als auch zurück. Wir fahren dann weiter nach Vernazza. Dort wollten wir nur wenige Minuten bleiben, denn es gibt eigentlich nicht viel Neues dort zu sehen, alles haben wir schon in den anderen Dörfern gesehen. Leider schauen wir falsch auf den Fahrplan, denn ein Zug fährt uns vor der Nase davon und der zweite geht nur am Wochenende. Wir mussten also eine Stunde warten. Das ist der einzige Nachteil, wenn man per Bahn dort unterwegs ist, allerdings gibt es keine andere Möglichkeit, die Dörfer sind für fremde Auto gesperrt und man muss weit oben stehen bleiben und lange zum Dorf gehen. Unser letztes Dorf ist Monterosso. Das war das Dorf mit dem meisten Platz, allerdings wimmelt es dort vor Restaurants und mir erschien das am wenigsten ursprünglich, so dass wir uns bald auf die restliche Rückfahrt nach Levanto machten. Cinque Terre lohnt auf jeden Fall, aber man sollte nicht zur Haupturlaubszeit hin und auch nicht am Wochenende. Trotz September und unter der Woche, waren sehr viele Leute unterwegs, vor allen Dingen ältere amerikanische und japanische Touristen.

Am nächsten Tag geht es wieder mit dem Auto weiter, erstes Ziel ist Portofino. Weltbekannt und vollkommen überteuert. Dort gibt es wohl den teuerste Parkgarage der Welt. Wir sind 12 Euro für eine Stunde losgeworden und länger bleiben wir auch nicht, denn da waren die Dörfer von Cinque Terre viel schöner. Also geht es weiter und wir machen Halt in Genua. Typische italienische „Großstadt“ mit hektischen Leuten und Autos. Zwei Stunden genügen uns, um das wichtigste zu sehen, denn wir haben Übernachtung in Mailand reserviert und müssen weiter. Mailand erreichen wir problemlos am Abend. Wir haben ein Appartment gebucht, das sich als ein Luxusappartment erweist, das erst kürzlich aufgemacht hat und mit Sonderpreisen geworben hat. Wir zahlen pro Nacht 70 Euro, einige Wochen später liegt es bei 200 Euro. Die U-Bahn ist nicht weit und so können wir das Auto stehen lassen und sind per U-Bahn und zu Fuß unterwegs. An den kommenden zwei Tagen erkunden wir die Modehaupthauptstadt auf unsere Art, also einfach zu Fuß zu den für uns interessanten Punkten zu gehen.

Von Mailand geht es wieder zurück nach Hause, diesmal über die Schweiz und Vaduz. Dort machen wir halt, aber es regnet in Strömen, das deutsche Wetter hat uns wieder, obwohl wir noch gar nicht in Deutschland sind. Das erreichen wir erst spät Abends und damit hat uns der Alltag wieder.

2012 – Italien

Italien 2012, das war Roma, Verona, Florenz, die Toscana und zum Schluss Lido di Adriano

Nachdem wir 2011 bei unseren Ausflügen nach Triest und Venedig (während unseres Kroatienurlaubs in Istrien) schon ein wenig italienische Luft geschnuppert haben, haben wir uns für 2012 etwas mehr Italien vorgenommen. Für Pfingsten war es ein verlängertes Wochenende in Rom und dann im Juli eine Rundreise mit dem Auto durch die Toscana. Und was soll man sagen? 2013 wollen wir wieder hin, denn natürlich wurden auch wir vom südländischen italienischen Flair angesteckt.

Der erste Teil ist schnell erzählt. Ich benutzte meine letzten hunderttausend Meilen meiner Miles&More Karte und wir flogen für 5 Tage nach Rom. Wir haben eine kleines Hotel direkt neben dem Hauptbahnhof gebucht. So hatten wir zwei Vorteile: Einfach Anreise per Flugzeug und Bahn und dann U-Bahn in unmittelbare Nähe, so dass wir mit dem Roma-Pass überall hinfahren konnten. Während das Wetter an den ersten drei Tagen noch super war, regnete es am Pfingstmontag. Das tat natürlich unserer Laune keinen Abbruch und in den 4 Tagen haben wir auch alle wichtigen Sehenswürdigkeiten problemlos geschafft. Alle jetzt einzeln aufzuzählen ist sicherlich überflüssig, sind ja hinlänglich bekannt. Natürlich ist Rom auch an Pfingsten total überlaufen, Ami und Japaner überall, genauso wie alle anderen Nationen. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Hauptstädten, ist Rom natürlich ein Touristenmagnet und man sollte es einmal gesehen haben. Wenn jemand behauptet, deswegen wäre in Rom auch alles so teuer, so stimmt das einfach nicht. Ein sauberes Hotelzimmer mit viel italienischen Flair kann man selbst über Pfingsten auch schon für 70 Euro bekommen und mit der Roma-Karte kann man sich kostengünstig per U-Bahn, Tram und Bus durch Rom bewegen. Eine Pizza kostet in Rom auch kaum mehr wie bei uns und viele kleine Imbisse sind von der Qualität auch nicht viel schlechter als teuere Restaurants, die wir eh lieber meiden.

Der zweite Teil beginnt im Juli mit der Anreise in die Toscana. Der Brenner ist schnell passiert und wir waren schon am frühen Nachmittag an unserem ersten Ziel, Verona, angekommen. Am Besten man bucht ein Zimmer in einem Vorort, wo man dann per Bus in die Stadt kommt. Diese Hotels gibt es oft für weniger wie 70 Euro die Nacht mit Frühstück und man kann das Auto dort meistens auch gut abstellen. Am Nachmittag haben wir problemlos die wichtigsten Sehenswürdigkeiten geschafft, so dass wir schon am Morgen wieder die Reise nach Florenz fortsetzen konnten.

Die erste Anlaufstelle für uns in der Toscana war natürlich deren Hauptstadt Florenz. Hier fühlt man sich allerdings eher wie in Amerika, denn gefühlte 120% aller Touristen sind Amerikaner, der Rest Japaner. Hat man sich damit erstmal abgefunden, dann macht Florenz natürlich riesig Spass, denn soviel interessante Sehenswürdigkeiten wie hier, bekommt man nur selten auf einem Fleck geboten. Auch hier haben wir wieder ein Zimmer etwas außerhalb gesucht, denn der öffentliche Nahverkehr funktioniert in Florenz einwandfrei, wir waren per Tram in 10 Minuten in der Stadt. Übrigens, diese ersten zwei Nächte in Verona und Florenz haben wir von zuhause aus per Internet gebucht, über booking.com findet man eigentlich immer vernünftige Hotelzimmer, wenn man sich vorher die Meinungen der anderen Leute ansieht. Ist ein Hotel mit höher wie 8.0 bei über 100 Bewertungen, dann kann man im Regelfall annehmen, dass das Hotel so schlecht nicht sein wird. Wir waren während unseres Urlaubs mehrmals positiv und kaum negativ überrascht. Alle weiteren Übernachtungen haben wir über die gleiche Seite, aber dann von unterwegs gebucht, denn das gab uns die Freiheit, nicht nach einem starren Plan fahren zu müssen. Natürlich achten wir auch immer darauf, dass das Hotel ein WLAN anbietet, damit wir auch weiter die nächsten Übernachtungen planen und buchen können.

Nach diesen beiden tollen Städten haben wir uns Richtung Küste begeben und dort mit Pisa eine erste kleine Enttäuschung erlebt, denn ausser dem schiefen Turm, gefühlten Millionen von fliegenden Händlern und wieder genauso viel Amerikanern ist dort einfach nichts. Den Aufstieg auf den Turm haben wir uns angesichts des horrenden Preises von 15 Euro gespart und das Geld lieber in verschiedene Eissorten investiert. Unser Quartier in einem Faststrandhotel in Lido di Camaiore an der Küste haben wir dadurch recht frühzeitig erreicht. Entschädigt wurden wir dann am nächsten Tag, denn unser Ausflug nach Lucca war die Reise wert, denn es ist eine wunderschöne alte kleine Stadt, wo man sich richtig wohlfühlen kann und vorallendingen ist es nicht ganz so überlaufen. Nach einem Ruhetag an der Küste, haben wir uns dann auf den Weg in Richtung Siena gemacht.

Bevor man aber Siena erreicht, muss man auf jeden Fall zwei kleine wunderschöne Städtchen besucht haben: Volterra und San Gimignano. Erstere haben wir recht früh erreicht und damit recht wenig Touristen getroffen, die zweite Stadt ist wirklich ein Städtchen abseits der Hauptstraße, wohin man nur auf kleinen Nebenstraßen kommt. Aber dieses Städtchen hat es in sich, für mich war es eins der Höhepunkte in der Toscana. Geprägt durch die vielen Türme („Stadt der Türme“) ist dieses Städtchen voll von kleinen verwinkelten Gassen und malerischen Ausblicken auf jede Seite.

Wir sind im Herzen der Toscana angekommen, in Siena.

2008 – Austin

Zum zweiten Mal 2008 in Austin

War die erste Geschäftsreise nach Austin im März 2008 noch mit anschließendem Urlaub verbunden, so war diese zweite Reise wirklich rein geschäftlich. Ich hatte aber meine Videokamera dabei und in dem Rahmen entstand auch der Film „AMERIKA“. Bei dieser Reise bin ich nicht direkt nach Austin geflogen, ich wollte nicht wieder in Chicago stranden, ich flog also mit der Lufthansa nach Houston, mietete ein Auto und fuhr die restlichen 140 Meilen mit dem Auto nach Austin. Auch diesemal wohnte ich wieder in den Northcross Suites, ein sehr angenehmes, ruhiges und kostengünstiges Hotel. Frühstück ist inklusive, ein Pool ebenfalls und man bekommt immer eine Suite, also Wohnzimmer mit Kücheneck und ein Schlafzimmer mit einem großen King Size Bett. Die letzte Nacht übernachtete ich in Dallas und drehte am Nachmittag dort auch alle Aufnahmen für meinen Dokumentationsfilm „Deja Vu“.

2007 – 2009: Immer wieder Las Vegas

Las Vegas ist immer wieder eine Reise wert

In den Jahren 2007 bis 2009 hat mein Arbeitgeber Borland sein Sales KickOff jedesmal am Anfang des Jahres in Las Vegas abgehalten. Wenn mann nun jedes Jahr in Las Vegas und dann auch noch immer im gleichen Hotel (Rio) ist, dann sieht man die Veränderungen, die der Strip durchmacht und über die man sonst auf gamblingplanet.org lesen würde. 2008 wurde das Trump Hotel neu eröffnet, Weihnachten 2008 folgte nun das Encore. Nur das CityCentre ist immer noch nicht fertig.

2008 – USA von Austin bis Hawaii

Von Austin über San Francisco, Los Angeles, Las Vegas nach Hawaii und zurück

Von Austin über San Francisco, Los Angeles, Las Vegas nach Hawaii und zurück

Ist das in knapp 4 Wochen zu schaffen? Na klar, im Schnellverfahren. Dieser Reiseverlauf ergab sich mehr oder weniger aus der Tatsache, dass ich Anfang März beruflich nach Austin musste und dann zwei Wochen später ich und meine Frau zum Borland Presidents Club nach Lana´i auf Hawaii eingeladen waren. Also haben wir beides kombiniert und da meine Frau noch nie in den USA war, habe ich zwischen den beiden Daten eine Reise durch Kalifornien geplant.

Die Reise begann erstmal mit einer Verspätung unseres Fliegers nach Chicago. Das führte dazu, dass wir unseren Weiterflug nach Austin nicht schafften und da der Abendflieger (es gibt nur 3 United Flüge nach Austin) voll wir in Chicago übernachten mussten, Da das alles angeblich höhere Gewalt war, mussten wir die Übernachtung auch noch selber zahlen, wir bekamen zwar einen Gutschein, der führte aber nur dazu, dass wir im Hyatt am Flughafen eine Besenkammer für 60 Dollar bekamen. Am nächsten Tag waren alle Flieger nach Austin ausgebucht, das erfuhren wir aber erst nach zweistündiger Wartezeit am Serviceschalter von United Airlines. So mussten wir am nächsten Tag über Washington fliegen und kamen erst am Abend mit eintägiger Verspätung in Austin an. Austin ist eine junge Stadt, wo man viel unternehmen kann, aber ich hatte zu arbeiten und meine Frau erholte sich vom Jetlag und dem Schock, dass dieser Teil der USA nur aus Autobahmen und Fastfood Restaurants besteht. Der Kulturschock zu Europa ist extrem. Wir besuchten dann aber doch noch das Capitol in Austin und am Samstag war noch ein ganzer Tag für das NASA Zentrum in Houston reserviert. Es war aber ein schönes Wochenende und so fuhr ganz Texas an diesem Tag zur Küste nach Galvaston und das ist der gleiche Weg wie zum NASA Zentrum. Das NASA Space Center Houston ist eigentlich wie ein großer Freizeitpark, typisch amerikanisch, aber man erfährt dann doch sehr viel über die amerikanische Raumfahrt, es lohnt sich also auf jeden Fall.

Am Sonntag flogen wir dann weiter nach San Francisco, unser Flieger hatte aber wieder schon 4 Stunden Verspätung. United Airlines sind wirklich eine Schande der StarAllianz, so gerne ich Lufthansa fliege, so versuche ich es immer zu vermeiden, mit United zu fliegen, die Qualität ist grauenhaft.

Ich war zum vierten Mal in San Francisco, aber die Stadt nimmt einen immer wieder gefangen. Wir hatten uns ein BestWestern direkt in Fishermans Wharf ausgesucht, durch den Umtauschkurs von 1,55 war das für unsere Verhältnisse richtig günstig. San Francisco bleibt immer einmalig, das musste ich auch diesmal wieder feststellen. Am dritten Tag fuhren wir dann unsere Rundstrecke los, wobei wir die erste Nacht in Ventura übernachteten:

San Francisco – Monterrey – Los Angeles (Venice Beach, Hollywood, Griffith Observatorium, Universal Studios) – Palm Springs – Joshua Tree – Flagstaff – Grand Canyon – Hoover Dam – Las Vegas – Death Valley – Mono Lake – Lake Tahoe – San Franciso.

Das war eine richtige Gewalttour, aber nur so kann man alles Wichtige in Kalifornien und Umgebung innerhalb kürzester Zeit anschauen. Leider war Bodie noch geschlossen und wir konnten auch nicht über den Pass in den Yosemite Park fahren, aber trotzdem bekam meine Frau (ich war schon an allen diesen Orten vorher) einen Eindruck von der Natur Amerikas.

Von San Francisco flogen wir nach Big Island auf Hawaii. Wir haben leider ein Wochenende erwischt, wo das größte Musikfestival stattfindet und so waren alle Betten voll. Per Vorreservierung haben wir dann direkt im Nationalpark Volcano übernachtet. Der Vulkan war wieder mal tätig und so konnten wir alles nur aus einiger Entfernung beobachten und konnten nicht um den Vulkan rund herum fahren. War aber trotzdem beeindruckend. Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter nach Hilo, waren dort im Orchideengarten und haben einige Wasserfälle besichtigt. Am gleichen Tag erreichten wir noch Kona. Dort hatten wir noch einen Tag Zeit, so fuhren wir zur Painted Church und zu City of Refuge, beides sehr lohnenswerte Ziele. Gerade die Meeresschildkröten sind im City of Refuge einmalig.

 

Den Rest des Urlaubs verbrachten wir dann beim Presidents Club im Four Seasons Ressort auf Lana´i. Ein Luxushotel, aber leider kein Luxuswetter. Am vorletzten Tag haben wir dann doch noch einen Ausflug aufs Meer gemacht und wir sahen zum ersten Mal Wale aus nächster Nähe, das war auf jeden Fall ein Ereignis für uns.

Der Rückflug waren dann insgesamt 24 Stunden über den halben Erdball: Lana´i – Honolulu – San Francisco – Frankfurt. In San Francisco hatten wir ca. 8 Stunden Zeit, die wir noch in Fisherman´s Wharf verbrachten.

2008 – London im Februar

Ist London im Februar eine Reise wert? – Na klar, London ist immer eine Reise wert.

Ist London im Februar eine Reise wert?

Na klar, London ist immer eine Reise wert. Marek wollte schon immer nach London, ich war zwar schon viele Male dort, aber London ist ja immer eine Reise wert. Lufthansa brachte uns für jeweils 99 Euro pro Person von Frankfurt nach Heathrow problemlos hin und ein Best Western Hotel für das verlängerte Wochenende gab es auch zu einem günstigen Preis, da das englische Pfund gerade keine Höhenflüge betreibt. Das Hotel war problemlos mit der U-Bahn von Heathrow zu erreichen und so nahmen wir für alle Tage jeweils ein Netzticket für die Londoner Tube.

An den ersten Tagen standen alle üblichen Londoner Attraktionen an, am letzten Tag ging es dann schließlich noch zu Madame Tussaud. Das letzte Mal war ich auch schon in der Achzigern dort, da hat sich natürlich Vieles verändert und schließlich steht ja hier das Original. Der Eintrittspreis ist nicht unbedingt günstig (gerade bei 4 Erwachsenen) aber der Besuch lohnt auf jeden Fall.

So waren diese 4 Tage voller Erlebnisse für meine Frau, Marek und seine Freundin Tereza und natürlich auch mich. So oft man in London ist, man bekommt nie Alles mit, es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Diesmal war es für mich das „Tate Modern“ Museum. Obwohl von meiner Frau nicht unbedingt auf die Agenda gesetzt, habe ich mich doch durchsetzen können, dass wir zumindest hingehen und die große Halle innen ansehen, wo kein Eintritt nötig ist.

2007 – Portugal

Entlang der Algarve, Lissabon und der Norden Portugals

Entlang der Algarve, Lissabon und der Norden Portugals

Wir waren bei Bekannten zu einer Taufe in Portugal eingeladen und das gab den Ausschlag, unseren Urlaub diesmal in Portugal zu verbringen. Das Problem waren nur die Entfernungen. Wir wollten zur Algarve, die Taufe war aber im Norden Portugals. Unsere Lösung war dann, mit Ryanair (trotz alle Nebenkosten für unter 100 Euro pro Person) von Hahn zur Algarve zu fliegen und dort für die gesamte Dauer ein Auto zu mieten.

Das größte Problem war aber, an der Algarve eine Unterkunft zu finden. Am ersten Tag fuhren wir die gesamte Algarve ab, aber nichts zu machen und nichts zu bekommen. Die erste Nacht übernachteten wir dann schließlich in einem Ibis Hotel am Flughafen, der gerade noch 2 Zimmer hatte. Neben meiner Frau waren ja auch Marek und seine Freundin mit dabei. Am zweiten Tag fanden wir dann eine Privatunterkunft in Monte Gordo, direkt an der Grenze zu Spanien. War nicht so einfach, da die Leute nur portugiesisch sprachen und eine Arbeitskollegin aus Deutschland, die Portugiesin ist, per Telefon aushelfen musste. Die Unterkunft war aber erst in zwei Tagen frei und mussten wir für zwischenzeitlich noch was suchen, was wir dann aber in Monte Gordo in einem schönen Strandhotel dann doch fanden. War nicht ganz billig, aber wir konnten ja schließlich nicht am Strand übernachten. Für das Appartment mit zwei Schlafzimmern und Küche, direkt mit Meeresblick an der Promenade von Monte Gordo zahlten wir dann knappe 100 Euro pro Tag, das ging dann schon, allerdings ist Portugal insgesamt nicht gerade billig, gerade im August, wenn die Portugiesen Ferien haben. Wenn man portugiesisch spricht, dann geht man bei der Suche nach Unterkunft einfach vor. An sehr vielen Häusern hängen Schilder mit Telefonnummern, die muss man anrufen und spricht dann meistens mit den Privatpersonen, denen die Unterkünfte gehören und handelt mit denen alles aus. Die Portugiesen sind sehr freundliche Leute, so wurden wir von unseren Vermietern erstmal in deren eigenes Appartment zum Kaffeetrinken eingeladen, aber gerade bei älteren Menschen ist oft die Sprache ein Problem, man kommt nicht überall mit Englisch durch.

 

Der Urlaub war dann in Monte Gordo sehr angenehm bei heissem Wetter am Strand. Nach einer Woche fuhren wir dann Richtung Lissabon los. Die Autobahn ist meistens recht leer, weil ziemlich hohe Gebühren für jedes Auto verlangt werden. In Lissabon verbrachten wir 2 Tage und drei Nächste, wir hatten von einem Internetcaffee aus Monte Gorde vorreserviert. Ein 4 Sterne Hotel, wo auch die portugiesische Fußballnationalmannschaft übernachtet, mit Frühstück im Sonderangebot für 55 Euro das Zimmer. Direkt gegenüber dem Nationalstadion, dazwischen nur eine Autobahn. Die Fenster haben aber gut gedichtet und die Klimaanlage war angenehm.

Lissabon hat uns alle richtig begeistert. Wir waren alle zum ersten Mal dort, aber jeder wollte mal wiederkehren. Es ist eine sehr angenehme Stadt mit vielen historischen Punkten, die man anschauen oder man kann auch einfach nur durch die Stadt zu Fuß gehen und deren Flair auf sich wirken lassen. Wir haben Beides gemacht und das Wetter spielte auch super mit.

Unsere Weiterreise in den Norden zu unseren Bekannten haben wir noch in Bombarral unterbrochen, wo in der Quinta dos Loridos mein Film entstand. Mehr über diesen Besuch deshalb direkt bei der Filmbeschreibung.

Die restliche Nächte verbrachten wir dann im Haus der Eltern unserer Bekannten, wo wir zur Taufe eingeladen waren. Am letzten Tag fuhren wir dann durch ganz Portugal wieder an die Algarve und verbrachten die letzte Nacht in einem kleinen, günstigen Hotel nahe am Flughafen. Auch diese Rückfahrt haben wir einmal unterbrochen, nämlich um mal am Wallfahrtsort Fatima anzuhalten. Laut unserem Bekannten, der zwar in der Shweiz lebt, aber gebürtiger Portugiese ist, gibt es zwei Orte in Portugal, wo man jedes Jahr hinfahren muss: Fatima und zum Tempel. Mit dem Tempel meinte er übrigens das Fußballstadion von Benfica Lissabon.

Fußball ist übrigens absoluter Nationalsport. An der Algarve waren überall jede Menge Sportbars, die alle Spiele live übertrugen. Bei unseren Bekannten blieben wir übers Wochenende und da lief natürlich am Samstag abend Fußball. Die ganze Familie (Eltern und Kinder) waren vor dem Fernseher versammelt und es war 90 Minuten still im Haus. Für uns war es natürlich interessant, nicht wegen dem Fußball, aber weil wir mit unseren Bekannten eine richtige katholische Taufe in Portugal mit anschließender Feier erleben durften. Da war die Verständigung kein Problem, die jüngeren Verwandten unserer Bekannten sprachen alle Englisch, bzw. Deutsch.

1997 – Port El Kantoui in Tunesien

Wieder mal Lastminute und die Feier meines 40. Geburtstages

Eigentlich wollte ich meinen 40sten zuhause feiern. Aber die Wetterprognosen für Angang November erschienen mir dazu ungeeignet. Leider hatte ich keine Zeit, mich um die Auswahl des Reisezieles zu kümmern, nur warm sollte es dort sein.

Umso größer war die Überraschung, als ich von Jürgen erfuhr, daß er Tunesien gebucht hat und zwar im Nachbarhotel, wo auch meine Eltern den trüben November verbringen wollten. So wurde die spontane Geburtstagsfeier zu einem richtigen Familientreffen. Wir verliessen München Anfang November in einer 737 der TunisAir. Gebucht waren zwei Wochen incl. Halbpension in Port El Kantoui, einem Retortenort 20 km nördlich des Flughafens von Monastir. Für mich war es die erste Reise in ein arabisches Land auf dem Afrikanischen Kontinent.

Unsere Hotels in Port El Kantoui sind nur durch eine Straße getrennt. Am ersten Tag machen wir einen Spaziergang am Strand entlang zur Innenstadt. Von Stadt kann man allerdings nicht sprechen, Port El Kantoui besteht hauptsächlich aus Hotels und Restaurants entlang der Strandpromenade. Negativ fallen uns sofort die Schwärme von fliegenden Händlern, die alle Touristenutensilien an den Mann oder Frau bringen wollen.

Nach einigen weiteren Erholungstagen, wo wir außer am Strand liegen noch jeden Tag Tennis spielen, machen wir uns an meinem Geburtstagen nach Monastir auf. Wie bei allen tunesischen Städten mit vielen Touristen, so auch hier, sind die interessantesten Punkte die Festung, mehrere Moscheen und der Souk, also der Markt. Man tut sich schwer durch die engen Straßen durchzukommen, da man auf jedem Meter von Händler angesprochen und angehalten wird. Jeder Souk besteht meistens aus zwei engen aber langen Straßen. In einer werden ausschließlich touristische Andenken und Utensilien verkauft, die andere, die meistens wesentlich interessanter ist, ist ein Open Air Kaufhaus mit allen erdenklichen Waren, wie Schuhe, Kleidung, Geschirr usw. usf. Zur Feier des Tages besuchen wir ein typisches tunesisches Restaurant, das uns empfohlen wurde.

Da wir auch noch etwas vom restlichen Tunesien sehen wollen, buchen wir vor Ort eine zweitägige Jeepsafari ins Inland. Das erste Ziel ist El Djem, das weltberühmte Amphitheater. Es ist noch früh am Morgen, die Sonne ist gerade erst aufgegangen, das macht das Filmen nicht gerade einfach. Mittags wird in den tunesischen Bergen zum Essen haltgemacht. Das Restaurant ist eine typische touristische Abfertigungsstätte für hungrige Busreisende. Überall wo der Bus hält, lauern fliegende Händler. Den ersten Abend verbringen wir in einem schönen und toll ausgestatteten Hotel am Rande der Sandwüste. Zum Sonnenuntergang gibt es einen einstündigen Kamelritt. Natürlich bleiben wir nicht allein, da jede zweitägige Rundreise hier halt macht, allerdings ist der Kamelritt beim Sonnenuntergang ein wirkliches Erlebnis. Am nächsten Tag geht wieder sehr früh los, da wir den Sonnenaufgang mitten in der Salzwüste erleben wollen. Auch hier stehen hunderte frierende Touristen neben ung. 30 Reisebussen und warten auf den Sonnenaufgang. Halbe Stunde warten und dann ist alles in 3 Minuten vorbei, da hier die Sonne sehr schnell aufgeht. Lohnt sich aber. Anschließend fahren wir weiter zur Wüstenoase. Hier soll endlich die Wüstensafari beginnen. Wie sich herausstellt, müssen wir für die Jeeps hier nochmal 30 Dinar bezahlen. Wir fahren in einer Kolonne mit hunderten von Jeeps. Einen Halt machen wir am größten tunesischen Wasserfall. Dort gibt es ein unvorgesehenes Abendteuer, da die Wasserfurt, wo alle Jeeps durchmüssen zusammenbricht. Eine Stunde verlängerter Aufenhalt, wo die einheimischen Fahrer versuchen, ihre Jeeps durch das tiefe Wasser zu steuern. Nachmittags treffen wir dann wieder auf unseren Bus. Unser großer Reisebus ist übrigens nicht einmal zur Hälfte gefüllt, trotzdem wird alles dreisprachig erklärt, da wir neben Franzosen und Belgiern noch einige russische Touristen dabeihaben. Spätnachmittags erreichen wir zum Abschluß unserer Rundreise noch die zweitwichtigste Pilgerstadt der arabischen Welt, natürlich neben Mekka. Natürlich werden wir hier direkt am Eingang zum Suk abgeladen, der hier nur aus dem touristischen Teil besteht.

Wir wollen natürlich auch noch Tunis sehen und so fahren wir nochmal mit einem Reisebus. Bevor wir die Innenstadt von Tunis am Nachmittag erreichen, geht´s zuerst ins Nationalmuseum und nach Karthago. Auch hier gibt es zu Mittag nur touristische Köstlichkeiten in einem extra aufgebauten Zelt. Statt einer Stadtrundfahrt werden wir auch hier am Eingang zum Souk abgeladen und für zwei Stunden unserem Schicksal überlassen. Sofort finden sich natürlich genügend Stadtführer, die uns gegen entsprechendes Trinkgeld zu einem hochgelegenen Balkon führen, wo wir einen fantastischen Ausblick über die ganze Stadt haben.

Einige Tage später machen meine Eltern diese Fahrt auf eigene Faust für wenige Dinar mit der Bahn. Das ist natürlich neben Taxi und Leihwagen die andere Möglichkeit, durch Tunesien zu reisen. Für jemanden, der noch nie in einem arabischen Land war, mag Tunesien sicherlich interessant sein, obwohl es das europäischste Land ist. Für Pauschalurlauber und Tennisspieler sicherlich auch, da hier die billigsten Reisen (zwei Wochen unter 1000 DM im Dreisternehotel incl. Halbpension) angeboten werden. Ansonsten ist mein Resumee: auf der Landkarte abgehakt, man ist dort gewesen.

1998 – Kreta

Eine Woche mehr Kultur also sonst in 10 Jahren

Es war Mitte Oktober und ich hatte gerade zwei Wochen Urlaub und überlegte, ob ich nicht mal alleine eine Städtereise unternehmen sollte. Als mögliche Ziele habe ich mir Athen oder Rom vorgenommen. Als das mein Vater mitbekam, fragte er, ob ich denn mal nicht mit ihm eine Woche in Kreta verbringen wollte.

Buchstäblich in letzter Minute, nämlich ein Tag vor dem Abflug buchte mein Vater mit Olympic Airways einen normalen Economyflug über Athen nach Kreta. Ein Europcar Mietauto und vier Nächte im Ikarus Village, ca. 30 km südlich von Iraklio hat er auch gleich mitgebucht. Also setzen wir uns an einem trüben Oktobermorgen in München in den Flieger, um einige Stunden später im sonnigen Kreta wieder ausgespuckt zu werden.

Die erste positive Überraschung erwartet uns in Iraklio. Das Flugzeug landet pünktlich und unsere Koffer sind da. Die erste negative Überraschung erwartet uns gleich beim Europcar Büro. Der Angestellte will unseren Gutschein für das Auto zuerst nicht nehmen, da es sich nur ein Fax handelt. Doch nach kurzer englischer Diskussion wendet sich das Blatt. Wir bekommen den Schlüssel ausgehändigt, sowie eine kurze Erläuterung zu Verhaltensregeln im kretischen Verkehr. Der Mann klärt uns auf: sollten wir von der Polizei wegen eines Vergehens angehalten werden und zur Kasse gebeten werden, so sollen wir nur denen nur die Telefonnummer von Europcar geben, das würde genügen. Wir haben Abmachungen mit der Polizei, erklärt er schmunzelnd.

Also machen wir uns auf den Weg. Ohne Probleme kommen wir zu unserem Hotel in Malia. Es ist direkt am Meer und besteht aus vielen kleinen Bungalows. Das Essen wird natürlich in Büffetform gereicht, die Qualität ist aber ausgezeichnet. Tennisplätze sind genauso vorhanden, wie ein ausreichend großer Pool und ein langer Sandstrand.

Nach einem Erholungstag machen wir die erste Erkundungstour: Agios Nikolaos ist es eine Kleinstadt an der Nordküste mit vielen kleinen Restaurants direkt am Meer. Am nächsten Tag steht Iraklio auf dem Programm. Zuerst fahren wir zu der berühmtesten Ausgrabungsstätte, nämlich Knossos, einige Kilometer südlich der Hauptstadt. Es ist fast Ende Oktober, kurz vor Saisonende und die Touristenströme halten sich in Grenzen. Mein Eindruck ist gemischt. Einerseits ist es hochinteressant, über Steine zu laufen, die zu den ersten Siedlungen in Europa überhaupt gehören, anderseits stört mich ein wenig, das diese Ausgrabungsstätte zum Teil so restauriert wurde, daß man oft nicht unterscheiden kann, wo es sich um Originale und wo um Restaurierungen handelt. Die berühmtesten Fresken wurden hier abgabaut, ins Museum transportiert und durch Kopien ersetzt. Nachdem wir uns sattgesehen haben, fahren wir nach nach Iraklio rein und schauen die dortige Festung an. Nach dem Mittagessen statten wir dem größten und bekanntesten Nationalmuseum Griechenlands noch einen Besuch ab. Hier finden wir alle Originale aus Knossos und vielen anderen Ausgrabungsstätten. Da hier täglich Unmengen von Touristen durchgeschleust werden, wurde alles so in 22 verschiedenen Räumen angordnet, daß man von 1 bis 22 die gesamte griechische Geschichte durchläuft. Fast alle Fundstücke befinden sich in Glasvitrinen. Achtet man auf das einfallende Licht und hält man die Video- oder Fotokamera direkt an die Glasscheibe, kann man wunderbare Aufnahmen im Makrobereich machen.

An einem weiteren Tag machen wir einen Ausflug in die Lassithi Hochebene. Die Straßen sind zwar eng, aber recht gut ausgebaut, da hier auch alle Touristenbusse durchfahren müssen. Die Orte sind allerdings teilweise recht schlecht ausgeschildert, einige Male müssen wir Einheimische befragen, die aber alle sehr freundlich Auskunft geben. Den längsten Halt machen wir bei der Höhle des Zeus. Während vor 20 Jahren man diese Höhle nur mit einheimischen Führern und Lampen ausgestattet betreten durfte, ist es heute kein Problem mehr. Überall sind Lampen und Geländer angebracht. Bekannt wurde diese Höhle, da der Sage nach hier angeblich Zeus vor seinem zornigen Vater versteckt wurde.

In der zweiten Wochenhälfte wollen wir noch den Rest des östlichen Kreta erkunden, also verlassen wir unser Hotel in Richtung Osten. Wir machen Halt in Elouna und anschließend in Krista, wo uns eine der ältesten Kirchen mit seinen weltberühmten Fresken erwartet. Es sind nur wenig Touristen unterwegs und wir fahren zuerst mal glatt daran vorbei. In der Kirche ist jegliches Filmen und Fotografieren verboten, man will diese geschichtlichen Schätze auch noch der Nachwelt erhalten. Früh Nachmittags durchqueren wir die Insel an ihrer engsten Stelle und landen in Ierapetra, der größten Stadt der Südküste. Es ist allerdings eine Industriestadt und das empfohlene Hotel liegt zwar am Meer, macht aber keinen sehr einladenden Eindruck auf uns, da es inmitten eines Industriegebietes liegt. Also fahren wir weiter und nehmen uns Mattala als das Tagesziel vor. Es sind zwar keine 200km dorthin, allerdings ist die Straße eng und kurvig und so kommen wir nur langsam voran. Wir machen nochmal Halt in Mirtos. Dort gibt es viele kleine Pensionen und Appartements, das Städchen schaut richtig idyllisch aus. Nach einem kurzen Spaziergang fahren wir weiter. Mehrmals müssen wir wieder nach dem Weg fragen, da die Straßen zwar in lateinischer Schrift aber mehr schlecht als recht beschildert sind. Schließlich geraten wir 20km vor unserem Ziel in ein heftiges Gewitter. Kaum was sehend, fahren wir an einer Abzweigung vorbei und stehen auf einmal mitten im Dorf in einer Schafherde. Straße sieht man inzwischen keine mehr, da sich alles in einen Wildbach verwandelt hat. Kurz vor Dämmerung erreichen wir dann aber doch das kleine Städtchen Matala. Durch das Gewitter ist im ganzen Ort der Strom ausgefallen und so werden wir mit Kerzen bewaffnet, in eine kleine einfache Pension geführt. Außerhalb der Hauptsaison ist es auf ganz Kreta kein Problem, Unterkunft zu finden. Vor 20 Jahren bestand Matala aus nicht mehr als 5 Häusern, heute ist es jedoch der bekannteste Punkt an der kretischen Südküste. Berühmt wurde es in den 60´er Jahren, als viele damalige Aussteiger in den Höhlen von Matala übernachteten, die schon auch vor 2000 Jahren bewohnt waren. Am nächsten Tag fahren wir weiter und machen natürlich einen Halt in Feistos, der anderen berühmten Ausgrabungsstätte. Hier hat es mir viel besser gefallen, da sich die Restaurierung noch nicht in einem so fortgeschrittenen Stadium befindet, wie in Knossos.

Am Nachmittag überqueren wir die Insel zurück nach Norden. Rethimno erweist sich als eine kleine malerische Stadt mit Festung, Kirchen und Moscheen. Als Übernachtungsort haben wir uns aber Agia Pelagia, ein kleines Touristenstädchen 20km vor Iraklio an der Nordküste ausgesucht. Zwei der vorgesehenen Hotels gefallen uns aber nicht, da sie keinen Strand haben, das dritte schließlich ist ein schweizer Sofitel. Trotz Nebensaison sind die Preise in solch astronomischen Höhen, und die unfreundliche Empfangsdame nicht bereit eine einzige Mark vom verlangten Preis abzurücken, daß wir uns entschliessen weiterzufahren. Wir fahren an Iraklio vorbei und landen in Hersonissou, dem bekanntesten Badeort Kretas. Wir suchen uns ein Hotel aus, daß direkt am Meer liegt. Der Empfangschef macht uns einen Preis für die Halbpension, den wir nicht ablehnen können. Beim Abendessen stellt sich jedoch raus, daß wir in einem typischen Neckermann Hotel gelandet sind. Das ist die Kategorie für 398 DM incl. Flug, Unterkunft und Halbpension für eine Woche. Na gut, am nächsten Tag verzichten wir auf das Hotelessen und besuchen lieber ein einheimisches Restaurant. Leider ist das Wetter inzwischen schlechter geworden und es ist kräftiger Wind aufgezogen. Wie uns Einheimische mitteilten, haben wir bisher Glück gehabt, da jetzt das typische kretische Herbstwetter angebrochen ist.

Schließlichist aber unser letzter Tag angebrochen und wir machen uns auf den Weg zum Flughafen. Alles läuft reibungslos, so daß uns beim Stop in Athen noch fünf Stunden für die Akropolis bleiben. Da Taxis in Athen, im Verhältnis zu Deutschland, relativ günstig sind, nehmen wir sie für beide Wege, um Zeit zu sparen. Es ist zwar Mittwoch, aber es ist auch griechischer Nationalfeiertag und so bleiben wir bei der Besichtigung nicht allein. Das gefährlichste an der Besichtigung ist der gepflasterte Weg, der schon abermillionen Touristen zum Ausrutschen gebracht hat. Verläßt man diesen Weg auch nur um einen Zentimeter, so wird man von Wärtern mit Trillerpfeifen sofort wieder auf den richtigen Weg gebracht. Schließlich hake ich diesen Besuch der so berühmten Akropolis unter „muß man mal gesehen haben“ ab. Am Abend sind wir schließlich wieder zurück in München.

  

Und das Resumee dieses einwöchigen Urlaubs:
Kreta sollte man auf jeden Fall in der Nebensaison besuchen, da es in der Hauptsaison mit Touristen aus aller Welt vollkommen überlaufen ist. In der Nebensaison bekommt man problemlos überall Unterkunft, man muß nicht unbedingt vorreservieren. Ist der Preis zu hoch, so kann man auf jeden Fall verhandeln. In Ferienhäusern und Pensionen, die überall zu finden sind, läßt sich ebenfalls günstig übernachten. Organisierte Reisen sind nicht jedermanns Sache und Kreta läßt sich wunderbar auf eigene Faust erkunden. Die Leihautos sind zwar nicht gerade billig, aber in sehr gutem Zustand. Gewöhnungsbedürtig ist für viele Deutsche sicherlich die Fahrweise der Einheimischen. Man sollte auf jeden Fall immer ganz rechts fahren, da viele ohne Rücksicht auf Gegenverkehr überholen. Straßenregeln gibt es nur wenige, am Sonntag sollte man sich jedoch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, da da die meiste Polizei unterwegs ist. Möchte jemand mit Rucksack und Bus durch das Land reisen, so ist Kreta geradezu dafür geschaffen, denn jedes, noch so kleinstes Dorf läßt sich günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

In vielen Reiseführern wird behauptet, daß die kretische Gastfreundschaft durch die vielen Touristen im Laufe der Jahre gelitten hat. Das mag vielleicht für einige Touristenbunker, wo sich Touristen eben wie Touristen benehmen, vielleicht gelten. Abseits der großen Touristenströme kann man jedoch noch überall die typische kretische Gastfreundschaft spüren. Verhält man sich eben nicht als Tourist, sondern als Gast in einem fremden Land, so wird jeder Kreta von seiner positivsten Seite kennenlernen.

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