1999 – Weihnachten auf Isla Margita

Isla Margarita – das Sylt von Venezuela.

Diesmal wollen wir dem ganzen Weihnachtsstreß entgehen. Das erweist sich zuerst als ein kleines Problem. Alle Flieger Richtung Karibik, das haben wir uns nämlich zum Ziel unserer Sonnenreise gesetzt, sind schon voll. Nach langen Recherchen bei Start, dem Buchungssystem seines Reisebüros, bekam unser Münchner Bekannter dann endlich doch noch etwas für uns: Isla Margarita, eine Insel vor Venezuela, die wir bis dahin nicht mal dem Namen nach kannten. Flug mit LTU, Unterkunft extra und nur All Inclusive bei Condor.

  

Am 22. Dezember sitzen wir endlich in einer Boing 767 mit dem Ziel Isla Margarita. Der Direktflug von München nach Porlamar, der größten Stadt der Insel dauert über 10 Stunden. Das erste Erlebnis hatten wir allerdings schon am Abend vor der Abreise. Wir nutzten den Night CheckIn von LTU und brachten unsere Koffer gegen acht Uhr abends zum Flughafen. Auf dem Weg im Flughafengebäude zur S-Bahn wurden wir allerdings von zwei fleißigen bayerischen Zivilpolizisten aufgehalten. Personenkontrolle war mir bis dahin etwas Unbekanntes. Ca. 50mal im Jahr bin ich auf dem Münchner Flughafen geschäftlich unterwegs, allerdings immer im Anzug und nicht in Freizeitkleidung, wie an diesem Abend. Ausweise wollten die Beamten sehen, kein Problem, schließlich hatten wir diese einige Minuten vorher am CheckIn Schalter schon mal vorzeigt. Damit waren unsere fleissigen Beschützer jedoch nicht zufrieden, wir mußten auch noch eine Personendurchsuchung auf dem Flughafenrevier über uns ergehen lassen. Wie Verbrecher wurden wir dorthin abgeführt. Mein Fazit der ganzen Aktion: Bist Du ein Verbrecher, dann nehme eine Knarre und spaziere im Anzug über den Flughafen und Du wirst nie aufgehalten. Unsere Steuergelder sollten vielleicht ein bischen besser in Beamtenschulungen „wie erkenne ich einen Verbrecher“ investiert werden.

Jetzt aber zum erfreuchlichen, nämlich unserem Urlaub. Die ersten 8 Tage verbringen wir ganz konventionell, nämlich am Strand. So war´s auch geplant, denn schließlich haben wir an der Playa El Agua im Nordosten der Insel das kleine Strandhotel Villa El Agua gebucht. Wir haben also genug Zeit, die letzten Urlaubstage sinnvoll zu verplanen. Das Hotel ist das Einzige, daß direkt am Strand liegt, alle anderen Hotels haben mindestens eine Straße dazwischen. Das Hotel Villa El Agua hat nur 37 Zimmer, ist also klein und übersichtlich. Wie wir erfahren, war es früher der Landsitz des venezolanischen Präsidenten. Die Ausstattung ist ok, obwohl aus der Dusche nur ein einziger Strahl kommt und sie ab und zu kalt bleibt. Bei 30 Grad im Schatten ist es aber eine willkomene Abkühlung. Die Toilette müssen wir auch mehrmals reparieren, doch Air Condition und der große Ventilator an der Decke funktionieren einwandfrei. Das Essen ist ausreichend, obwohl nicht allzu abwechslungsreich, als Getränke werden neben Cola, Fanta usw. natürlich auch Bier und Coctails aus Pappbechern, allerdings auch am Strand angeboten. Alles das ist für uns, obwohl sich viele Gäste über die mittelmäßige Qualität beschweren, nicht entscheidend, wichtig ist erstmal einzig und allein die Entfernung zum Strand, nämlich ganze 30 Schritte, gezählt von unserer Zimmertür aus.

Im Reiseprospekt steht, daß wir auch alle Anlagen des Schwesterhotels Casa Marina benutzen dürfen. Zwischen beiden Hotels fährt stündlich ein hoteleigener Bus. Im Casa Marina gibt es einen großen Swimmingpool (unser Hotel hat nur eine größere Badewanne), sowie einen Tennisplatz. Beides nutzen wir mehrere Male, zumal für Tennis keinerlei Gebühr erhoben wird. Was in unserem Prospekt nicht stand, daß umgekehrt die anderen Hotelgäste vom Casa Marina, unseren Strand mitbenutzen dürfen. Dadurch war´s ein bischen voller, aber im Vergleich zum restlichen Strand immer noch fast leer. Dazu muß man wissen, daß Isla Margarita die beliebteste Badeinsel und Play El Agua der beliebteste Strand der einheimischen Venezolaner ist. Jeder Venezolaner der was auf sich hält, ist zu Weihnachten und Ostern hier vor Ort. Die fünf Hotels mit deutschen Touristen spielen dabei keine Rolle.

Die angebotenen Massenausflüge der deutschen Reisebüros zur Inselerkundung sagen uns nicht besonders zu, doch wir lernen am Strand einen deutschen Reiseführer kennen, der vor sieben Jahren auf die Insel ausgewandert ist und seitdem hier in einem Reisebüro arbeitet, das die gleichen Reisen, jedoch in kleinen Gruppen anbietet. Also riskieren wir es und lassen uns einige Tage später von Michael zur Inselrundfahrt im Jeep abholen. Wir haben Glück, denn neben uns hat sich nur noch ein Hamburger Ehepaar angemeldet, so daß wir zu nur fünft in einem großen Jeep losfahren.

Auf unserer Rundfahrt besuchen wir alle wichtigen Stellen der Insel. Dazu gehört, neben dem Besuch des Marktes in Porlamar, die Festung der Hauptstadt La Asuncion. Die Insel war bereits 1498 von Spaniern entdeckt worden, angeblich ist hier Kolumbus bei einer seiner ersten Amerikareisen an Land gegangen. Simon Bolivar wurde der eigentliche Held hier und in ganz Südamerika, als er von dieser Festung aus, das Land von den Spaniern befreite. Später besuchen wir die wichtigste Kirche der Insel, wo noch der Stuhl aufgebaut ist, auf dem der Papst bei seinem Venezuelabesuch 1992 gesessen ist. Wir fahren weiter in der Regenwald, danach über Juangriego, einen weiteren Badeort zum Magrovenwald. Mit kleinen Motorbooten schlängeln wir uns durch die engen Wasserstraßen mit vielen Ausblicken auf die Tierwelt. Zum Abschluß des Tages fahren wir auf den anderen Teil der Insel, nämlich die Halbinsel Macanao und besuchen noch die längste Muschelküste (15km) dieser Gegend. Auf der Rückfahrt treffen wir auch die anderen Reisegruppen vom Hotel. Sie fahren zu acht auf einem Jeep in einer Kolonne mit 20 weiteren Jeeps. Michael hat Recht gehabt und wir haben die bessere Wahl getroffen. Übrigens wird in den Hotelprospekten von TUI, Kreutzer und Konsorten vor Reiseführern wie Michael gewarnt. Schließlich will man ja selber die Touristen abkassieren.

Begeistert vom ersten Ausflug, buchen wir bei Michael auch noch einen Samstagsausflug zu einer nahegelegen Insel. Wir fahren von Pampatar aus mit 12 weiteren Leuten mit einem kleinen Fischerboot. Den vom Hotel ausgeschriebenen gleichen Ausflug treffen wir auch: ein für 70 Personen zugelassener Katamaran kreutzt mit mindestens 150 Passagieren durch die Schnorchelgewässer. Nach 10 Minuten Aufenthalt wird gepfiffen und weitergefahren. Wir haben über eine Stunde Zeit und genügend Schnorchelgerät, um das umliegende Korallenriff zu erkunden. Auf der Insel angekommen, wird die Umgebung erkundet, im stillen Wasser ausführlich geplantscht und anschließend Fisch und Fleisch gegrillt. Auf der Rückfahrt kommen, wie jeden Nachmittag Wind und Wellen auf, unser Captain fährt aber schnell und sicher den kürzesten Weg in knapp einer Stunde zurück, während der Katamaran drei Stunden lang seine Passagiere in den hohen Wellen auskotzen läßt.

Während der Fahrt erzählt Michael einige interessante Geschichten über die Bevölkerung und die deutschen Reiseveranstalter. Die Insel ist erst vor ca. fünf Jahren für den deutschen Touristen erschlossen worden. Die großen Veranstalter zwangen die Hotels fast ausschließlich „All Inclusive“ anzubieten, da daß in Deutschland seit dem deutschen Touristenüberfall auf die Dominikanische Republik sehr „In“ ist. Leider funktioniert das auf Isla Margarita nicht richtig, da die Angestellten einen staatlich vereinbarten Mindestlohn von 200$ pro Monat bekommen. Außerdem müssen nicht nur sämtliche Lebensmittel, sondern auch das Wasser in einer Pipeline vom Festland bezogen werden. Dementsprechend ist auf der Insel alles sehr teuer. Der deutsche Reiseveranstalter kassiert in Villa El Agua pro Person an Weihnachten 118 DM pro Tag von den Touristen. Weitergegeben werden an das Hotel aber nur ca. 20$. Davon muß das Hotel die Angestellten und alle Lebensmittel und Getränke bezahlen. Dementsprechend ist natürlich die Qualität, wobei man dem Hotel noch ein großes Kompliment machen muß, was die aus mit dem wenigen Geld zaubern. Wir konnten das zuerst nicht glauben und wollten dem ein bischen auf den Grund gehen. Der Hotelmanager sprach recht gut deutsch und so stellten wir ihm einige vorsichtige Fragen. Als wir ihm von 1800 DM erzählten, die wir als Weihnachtspreis pro Person zahlten, meinte er das wäre sicherlich incl. Flug. War aber nicht, denn der kostete nochmal so viel. Auf die direkte Frage antwortete er ausweichend, daß das Schwesterhotel Casa Marina 30$ pro Person bekommt, er aber seinen Preis nicht nennen dürfe, da er sonst Schwierigkeiten bekommt. Wir bohrten nicht weiter nach, weil wir schon uns eine eigene Meinung über die Ausbeutung sowohl von Einheimischen, als auch von Touristen durch Reiseveranstalter wie LTU oder TUI gebildet haben. Übrigens fahren 90% aller deutscher Touristen unzufrieden nach Hause und kommen nicht wieder. Schade, denn Isla Margarita ist eine wunderschöne Insel.

Noch eine weitere Geschichte erscheint mir interessant genug, sie hier zu erwähnen. LTU hat mitten auf der Insel einen riesigen Hotelkomplex gebaut, der diesen Winter viele Touristen anlocken sollte. Im Reiseprospekt waren schöne Bilder abgedruckt, doch erwiesen sich alle als gestellt. (Wir konnten das im LTU Prospekt direkt vor Ort nachvollziehen). Als die ersten Touristen eintrafen, war das Hotel nicht fertig und man mußte alle unter Protest in Stadthotels unterbringen. Als dann die ersten Touristen im Hotel unterbracht wurden, flohen diese recht schnell, denn viele Anlagen waren nicht fertig. Außerdem steht dieses Hotel (wir haben es uns angeschaut) total in der Wildnis an einem unbewohnten Stück Strand. Der nächste Ort ist 8 km weg und es gibt keinerlei Fahrmöglichkeit. Also ein richtiges Touristengetto. Interessant ist auch, daß alle Zäune nach innen gebogen sind. Sie schützen also nicht vor nichvorhandenen Eindringlingen, sondern davor, daß die Touristen nicht rauskommen, wenn um 7 abends alle Tore abgeriegelt werden. Das traurige Ende des Liedes: Isla Margarita hat eine Hotelruine mehr, der Komplex soll wieder abgerissen werden.

Aber kehren wir wieder zurück zu unserem Urlaub. Am Sonntag entschliessen wir uns, einen Flug mit so einem UltraLight zu unternehmen. Das ist ein kleiner Flieger mit Rasenmähermotor (siehe Bilder). Neben dem Piloten kann ein Passagier mitfliegen. Es werden 20 Minuten Flug über den Stränden von Isla Margarita angeboten für 40$ angeboten. Das ganze erweist sich als großes Erlebnis, denn es ist in Wirklichkeit ganz anders, als erwartet. Nach einer Stunde Wartezeit, geht´s endlich los. Ich geh als erster in die Luft, bewaffnet mit meiner Filmkamera. Es folgt ein butterweicher Aufstieg auf 600 Fuß und ein traumhafter Flug. Vor lauter Begeisterung habe ich die Kamera gar nicht ausgeschaltet, die gesamten 20 Flugminuten sind also dokumentiert. Danach geht auch Jürgen in die Lüfte. Er ist ähnlich begeistert und ich kann die restlichen Aufnahmen für meinen Film schiessen.

Am nächsten Tag steht dann schließlich Porlamar auf unserer Reiseliste. Porlamar ist mit 200 000 Einwohnern die größte Stadt auf der Insel und gleichzeitig die Einkaufsstadt. Dazu muß man wissen, daß Isla Margarita zollfreie Zone ist. Dementsprechend kommen auch viele Venezolaner vom Festland zum Einkaufen rüber. Die 30 km bewältigen wir mit der öffentlichen Buslinie. Reisepreis ist 2 DM pro Person. Wir schauen uns die Stadt zuerst vom Bus aus an. Später steigen wir auf einer Einkaufsstraße aus und spazieren durch die Stadt. Die Stadt ist komplett mit Autos überfüllt. Die Venezolaner fahren ausschließlich uralte amerikanische Riesenschlitten mit den neuesten Breitreifen. Der Grund ist ganz einfach: Der Liter Normalbenzin kostet umgerechnet 17 Pfennig und Reifen sind ebenfalls spottbillig, schließlich ist Venezuela einer der größten Erdöllieferanten. Übrigens ist kein Fahrzeug versichert. Obwohl Einheimische von roten Ampeln nicht viel halten, passieren trotzdem wenig Unfälle, da jeder auf sein Auto entsprechend aufpasst. Passiert´s trotzdem, muß man auf jeden Fall auf die Polizei warten, obwohl das durchaus mehrere Stunden dauern kann. Daß dabei etwa die ganze Straße blockiert wird, stört hier keinen. Übrigens sind die Insulaner ein interessantes Volk. Die meisten sind einfache Menschen, die nur solange arbeiten, bis sie sich neue Kleider und Parfüm leisten können, um die nächsten Wochenenden auf den zahlreichen Festen abzutanzen. Das typische Wochenende schaut dann folgendermaßen aus: Am Samstag abend putzt sich jeder fein zum tanzen raus, natürlich wird auch viel vom billigen Rum getrunken. Am Sonntag wird bis mittag ausgeschlafen, dann geht´s mit Familie und weiteren Rumflaschen zum Strand. Der Montag wird dann als Ruhetag mißbraucht. Den Sonntag konnten wir live miterleben. Am Sonntagnachmittag ist der Strand total überfüllt mit Familien und Kindern, jeder mit riesigen Kühltaschen bewaffnet, in denen sich fast ausschließlich Rumflaschen befinden. Die Rückfahrt ist dann oft langwierig, da sich zwischen Strand und Porlamar ein einziger Stau bildet. Apropos Rückfahrt: Auch wir fuhren am späten Nachmittag wieder mit dem Bus zurück zum Hotel. Der Fahrer bewältigte die Strecke in neuer Rekordzeit. Das hat natürlich auch seinen Grund. Alle öffentlichen Busse auf der Insel sind in privater Familienhand. Der Vater fährt und der Sohn betätigt sich als Kassier. Die Preise sind allerdings staatlich festgelegt und auf einer Fahrtstrecke werden so viele Lizenzen vergeben wie nötig. Das hat zur Folge, daß zwischen Playa El Agua und Porlamar alle 5-10 Minuten ein Bus fährt. Haltestellen benötigt man nicht, da der Bus jeden mitnimmt, der an der Straße winkt. Zum Aussteigen genügt ein Ruf. Der Bus verspätet sich immer dann , wenn alle 10 Meter jemand steht und winkt, denn jeder wird mitgenommen, schließlich ist jeder Passagier für den Busfahrer bares Geld. Diese Geschichte hat uns Michael einige Tage vorher erzählt und wir finden sie auf der Rückfahrt voll bestätigt.

Noch eine Geschichte, die wir zwar nicht bestätigen können, aber von deren Wahrheit überzeugt sind: Venezuela ist als Nachbarstaat zu Kolumbien auch ein Drogenland. Drogen sollen hier spottbillig sein, allerdings stehen auf den geringsten Rauschgiftbesitz mindestens 4 Jahre Haft. Amnesty International hat übrigens ermittelt, daß die Gefängnisse in einem sehr schlechten Zustand sind. Michael erzählt uns, daß im Moment 19 Deutsche im Gefängnis auf der Insel sitzen. Vor unserem Rückflug nach Deutschland müssen einige Touristen ihre Koffer öffnen und durchsuchen lassen. Offensichtlich haben dort die Rauschgifthunde Lunte gerochen. Obwohl man auf dem ganzen Flughafen keinen einzigen Rauschgifthund sieht, sind wir uns sicher, daß alle Koffer unter ihrer Nase waren. Obwohl die Insel in einigen Kreisen als Drogenurlaubsinsel wohl bekannt sein dürfte, kann man davon nur dringendst abraten und hoffen, daß die jeden Idioten zu fassen bekommen, der aus diesem Grund auf die Insel kommen. Ansonsten kann man sich hier durchaus sicher fühlen. Geht man nicht gerade mit Cartierschmuck am Abend durch dunkle Gegenden spazieren, ist die Gefahr recht gering, da höchstens Gelegenheitsdelikte zu verzeichnen sind. Die Warnungen vor Überfällen, die in den Hotels ausliegen, sind hauptsächlich eine Vorsichtsmaßnahme und dienen auch dazu, die Leute im Hotel zu halten. Wie gesagt, viele Hotelzäune sind nach innen gebogen. Übrigens, deutsche Touristen sind auf der Insel in der absoluten Minderzahl, die meisten sind reiche Venezolaner aus Caracas, die hier ihre Ferienwohnungen haben. Apropos Ferienwohnungen. Möchte man individuell reisen, so kann bei einigen wenigen deutschen Privatleuten auf Isla Margarita, Ferienwohnungen oder auch ganze Haziendas recht günstig mieten. Diese sind dann natürlich nicht direkt am Strand.

Jetzt stellt sich noch die Frage: Wie warm ist es eigentlich auf der Insel? Die Temperaturen bewegen sich ganzjährig zwischen 25 und 35 Grad, im Winter regnet es öfter, meistens aber nur sehr kurz, im Sommer ist es trocken. Einmal hat es bei uns doch länger geregnet, nämlich ausgerechnet an Silvester. Dadurch fiel das Feuerwerk buchstäblich ins Wasser. Ansonsten merkt man die Hitze nur in der Stadt, denn am Meer weht eine ständige frische Brise. Einige der Strände sind dadurch sogar als Surfparadiese weltbekannt.

Und das Fazit?

Eigentlich ist schon alles wichtige gesagt. Die Insel ist unbedingt empfehlenswert, ob man nur Erholung sucht oder auch viel erleben möchte. Von allen Reisebüros werden dort auch Rundreisen ins Landesinnere Venezuelas angeboten und die benachbarten Inseln sind reine Schnorchelpadiese. Am besten man fliegt in der Nebensaison, die Flugpreise von LTU und Condor, die die Insel mehrmals wöchentlich direkt aus Deutschland anfliegen, halbieren sich dadurch. Man kann aber inzwischen auch mit der Lufthansa direkt nach Caracas fliegen. Von dort fliegen mehrere lokale Fluglinien die Insel günstig an. Meiden sie möglichst die „All Inclusive“ Angebote, da die aus vorher genannten Gründen, nicht dem Standard anderer Inseln entsprechen. Auf der Insel selber kann man auch in Privatpensionen übernachten. Autos lassen sich überall anmieten, allerdings ist das keine billige Angelegenheit (ab 75 DM). Am billigsten fährt man mit dem Bus, aber auch die Taxis sind für unsere Verhältnisse günstig. Meiden sie wilde Taxis. Kein Taxi hat ein Taxameter, allerdings muß eine Preisliste ausliegen, da die Preise staatlich geregelt sind (Porlamar – Playa El Agua: 30 km und ca. 11$). Man zahlt in Venezuela zwar mit Bolivar, aber Dollars sind überall gerne gesehen. Bei Kreditkarten muß man öfter mit einem Preisaufschlag von 10% rechnen. Europäische Währungen werden zwar in jeder Bank umgetauscht, allerdings zu einem viel schlechteren Kurs als der Dollar. Es lohnt sich bei uns in Dollar umzutauschen (auch Reisechecks in Dollar sind dort ein übliches Zahlungs- oder Umtauschmittel) und dort erst gegen Bolivar. Gegenüber Einheimischen kann man sich gerne als Deutscher zu erkennen geben, da Deutsche dort beliebt sind, während Amerikaner (obwohl die Leute sehr amerikanisch dort leben) dort als Touristen eher unbeliebt sind.