2013 – Wieder Italien

Diesmal waren die verschiedenen UNESCO Heritage Sites an der Reihe: Ferrara, Ravenna, San Marino, Assisi, Pienza, Cinque Terre und Mailand als Zugabe

Die Jahreszeit, diesmal Anfang September, war optimal für Städtebesuche in Italien. Wir haben dort angefangen, wo wir das letzte Jahr aufgehört haben: Wir fuhren wieder über den Brenner und diesmal ohne Stopp weiter bis Ferrara. Dort haben wir 2 Übernachtungen in einem schönen Hotel am Rande der Altstadt (Hotel Orologio) gebucht und konnten bequem und zu Fuß gleich am nächsten Morgen loslegen. Ferrara ist nicht so groß, dass man die Stadt nicht bequem zu Fuß durchqueren könnte. Das ist auch sehr angenehm deshalb, weil Autos dort wenig verloren haben, unüblich für Italien, aber hier waren Fahrräder klar in der Überzahl, denn nicht mal die italienischen Mofas dürfen reinfahren. Unsere Hauptziele waren die Kathedrale von Ferrara und das Schloss Estense, beide nur wenige Meter voneinander entfernt. Abends gingen wir dann nochmals in die Stadt, denn die Buskers waren unterwegs und die Stadt war voll von Musik und anderen Darbietungen der Straßenkünstler.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Ravenna, die wegen der Mosaiken bekannte Stadt liegt nur ca. 80 km weiter südöstlich. Wir haben uns zuerst an der Küste einquartiert (Hotel Columbia in Marina Romea), denn den Tag danach wollten wir am Meer verbringen. Wir haben uns dort ein Hotel ausgesucht, wieder für 2 Nächte, wo Liege und Schirm schon inbegriffen waren. In Ravenna selber sind die Mosaiken natürlich absolut sehenswert. Man kauft eine Eintrittskarte, die auch mit unter 10 Euro nicht überteuert ist und kann alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß abgehen. Ein großer Parkplatz in der Nähe der Basilika San Vitale (die mit den tollen Mosiaken) wird ebenfalls günstig angeboten und auch hier braucht man in der Stadt das Auto nicht. Interessanterweise darf man hier innerhalb der Sehenswürdigkeiten problemlos fotografieren, was nicht überall in Italien möglich ist. Und natürlich gibt es überall in der Stadt Caffees und Eisdielen, so dass wir beides immer wieder (es war auch sehr warm) genießen konnten.

Am 3. Tag haben wir uns die erste Auszeit gegönnt und verbrachten den Tag am Meer. Das Meer war noch schön warm aber ein kräftiger Wind blies ziemlich unangenehm. Der im Hotelpreis beinhaltete Sonnenschirm und Liegen waren sehr angenehm, da man das sonst extra bezahlen muss. Vom Hotel ging man durch einen Pinienwald zum Strand, das war nur ein kurzer Spaziergang. Abends wollten wir eigentlich schön essen gehen, aber das Marina Romea bot nichts vernünftiges an, wir landeten in einem Pizza Schnellladen, wie oft die anderen Tage auch, aber die Pizzastücke waren ganz ausgezeichnet.

Dann ging es am nächsten Tag zuerst weiter nach Rimini. Man muss es mal gesehen haben gilt hier nicht, denn die Stadt an sich hat ausser der alten steinernen Brücke nicht viel zu bieten. Nach zwei Stunden waren wir durch und fuhren Richtung San Marino. Dort haben wir das Hotel Rosa in der Fußgängerzone, direkt unterhalb des mittleren Turmes (sind ja dort 3) gebucht. Da man dort erst um 19 Uhr reinfahren durfte, haben wir erst draußen auf dem Parkplatz bleiben müssen. Dafür hatten wir über Nacht einen Stellplatz am Hotel, was dort nur wenige Hotels anbieten. Auch hier haben wir uns eine Karte für alle Sehenswürdigkeiten für etwa 5 Euro gekauft. Das grandioseste an San Marino ist einfach die Aussicht über das Land von den drei Türmen aus. San Marino ist übrigens der kleinste, aber auch der ältest Staat in Europa und immer noch eigenständig mit einer eigenen Verwaltung. Natürlich hat es keine Grenzen im eigentlichen Sinne und es wird in Euro bezahlt und alles ist auf italienisch, aber trotzdem, man ist nicht in Italien und mit den Eintrittskarten konnten wir uns auch davon überzeugen, da wir das Parlament besichtigen konnten. In San Marino ist auch alles steuerfrei, deshalb fahren sehr viele Leute nur wegen dem Einkaufen hierher. Allerdings lohnt sich das in den meisten Fällen kaum, denn Parfüms bekommt man zu dem Preis locker auch im Internet. Wir haben das anhand einiger Proben überprüft und gänzlich auf das Einkaufen verzichtet. Naja, bis auf eine Flasche Whiskey, die war wirklich viel billiger als bei uns.

Am nächsten Morgen verbrachten wir noch 2 Stunden in der Stadt, denn obwohl sehr klein, gefiel uns diese Stadt ganz ausgezeichnet und hatte so einen eigenen Flair. Dann ging es aber weiter, über viele kleine Straßen durch das Land bis wir in Umbrien waren und am frühen Nachmittag in Assisi ankamen. Das habe ich mir kleiner vorgestellt, aber hier ist rund um Franziscus eine ganze Stadt entstanden. Leider haben die vergessen, die Autos rauszuhalten, selbst vor der Basilika standen welche und haben die Fotokulisse gestört. Auch waren hier überraschend viel Touristen unterwegs, ist halt einfach zu bekannt. Am späten Nachmittag fuhren wir weiter nach Perugia, dort haben wir in einer Pension die günstigste Übernachtung der ganzen Reise gebucht, bei Albergo Nyers für 37 Euro mit Frühstück und WLAN und Parkplatz inclusive. Auch dort haben wir in der Nähe wieder eine kleine Pizzastube ausgemacht, am zweiten Tag haben die uns schon gekannt. Wir blieben wieder zwei Nächte.

Perugia ist nicht auf der UNESCO Liste, aber deshalb war die Stadt nicht weniger interessant. Eine tolle Einrichtung haben die und zwar die MiniMetro. Da fahren kleine Waggons, wie bei einer Einsschienenbahn, automartisch gesteuert und nur für 1.50 Euro von der Vorstadt (am Stadion) bis in die Stadtmitte. Da diese auf dem Berg liegt, erreicht man sie schließlich mit Rolltreppen, ähnlich wie schon in Assisi. Auch hier ist natürlich unser Ziel die Kathedrale und wir spazieren den ganzen Tag durch die engen Gassen und über den Hauptplatz.

Von Perugia geht es dann am nächsten Tag Richtung Siena. Da wir aber schon dort waren, haben wir diesmal eine Übernachtung in einem kleinen Ort in Chianti gebucht. Aber zuerst machen wir halt in Castiglione del Lago. Eigentlich nur wegen einem italienischen Caffee, aber dann bleiben wir etwas länger dort, ein kleines Städtchen, das durchaus seinen Reiz hat. Am Eingang in die Altstadt entdecken wir einige Taubenschwänzchen. Das lässt uns keine Ruhe, so dass wir uns erstmal 100 Fotoversuche und 1 Stunde rumrennen hinter den Viechern, die nicht still sitzen bleiben.

Dann geht es weiter und gegen Mittag erreichen wir Montepulciano. Ist ja wegen dem Wein nicht ganz unbekannt und wir bleiben hier auch ca. 2 Stunden hängen, schließlich müssen wir einen Weinkeller begutachten und einige Flaschen kaufen. Nur wenige Kilometer entfernt liegt Pienza. Wirklich eine Kleinstadt, aber die Kathedrale ist in der UNESCO eingetragen, muss also angeschaut werden. Wir stoßen dort auf eine italienische Hochzeit, was uns wieder fototechnisch eine weitere Stunde kostet, schließlich sieht man das nicht jeden Tag.

Etwas verspätet erreichen wir dann am Abend Castellina in Chianti. Dort haben wir auch eine kleine Pension gebucht, die sich als sehr reizvoll erwiesen hat. Am Abend gibt es schließlich ein ausgiebiges italienisches Essen im besten Restaurant des Dorfes, natürlich mit einheimlischen Chianti, der hier ganz anders schmeckt, als bei uns.

Jetzt geht es wieder in Richtung Küste. An Florenz, Pisa und Lucca vorbei, erreichen wir am Abend Massa. Dort haben wir ein kleines Hotel gebucht, das aber wie alle anderen Hotel sich als gut erweist. Vorher haben wir aber noch im Collodigarten halt gemacht. Dort ist ein Schmetterlingsgarten, der uns interessiert hat. Natürlich entstanden dort viele Schmetterlingsfotos, aber es war der erste Tag, wo es geregnet hat. In Massa entdecken wir am Abend noch ein hervorragendes Restaurant. Naja, war fast mehr ein Schnellimbiss, aber es hat sehr gut geschmeckt.

Jetzt geht es in die Cinque Terre, also die 5 kleinen Dörfer an der Küste, die auch durch die UNESCO geschützt sind. Ausgangspunkt ist normalerweise La Spezia und dann per Bahn, allerdings hat die Stadt am Bahnhof keine Parkplätze, also tun wir am nächsten Morgen schnell umdisponieren und fahren zum Bahnhof nach Levanto. Auch dort ist der Parkplatz nicht kostenlos, wir werden 11 Euro los, dafür gibt es aber genug davon.

Von Levanto kann man per Zug alle fünf Dörfer anfahren, dafür kann man eine Tageskarte kaufen, die für beliebige Fahrten von La Spezia bis Levanto gilt. Wir entscheiden uns zuerst für Riomaggiore, das am weitesten entfernte Dorf. Richtige Entscheidung, denn dieses Dorf und Manarola sind die beiden schönsten. In beiden wird man mit malerischen Häusern und tollen Ausblicken belohnt. Leider ist die Via Dell´Amore zwischen den beiden Dörfern gesperrt, also müssen wir wieder zum Bahnhof zurück. Von Manarola geht es nach Corniglia, das einzige Dorf, was auf einer Anhöhe liegt. Vom Bahnhof fährt ein Bus dorthin, was auch super geklappt hat, sowohl hin als auch zurück. Wir fahren dann weiter nach Vernazza. Dort wollten wir nur wenige Minuten bleiben, denn es gibt eigentlich nicht viel Neues dort zu sehen, alles haben wir schon in den anderen Dörfern gesehen. Leider schauen wir falsch auf den Fahrplan, denn ein Zug fährt uns vor der Nase davon und der zweite geht nur am Wochenende. Wir mussten also eine Stunde warten. Das ist der einzige Nachteil, wenn man per Bahn dort unterwegs ist, allerdings gibt es keine andere Möglichkeit, die Dörfer sind für fremde Auto gesperrt und man muss weit oben stehen bleiben und lange zum Dorf gehen. Unser letztes Dorf ist Monterosso. Das war das Dorf mit dem meisten Platz, allerdings wimmelt es dort vor Restaurants und mir erschien das am wenigsten ursprünglich, so dass wir uns bald auf die restliche Rückfahrt nach Levanto machten. Cinque Terre lohnt auf jeden Fall, aber man sollte nicht zur Haupturlaubszeit hin und auch nicht am Wochenende. Trotz September und unter der Woche, waren sehr viele Leute unterwegs, vor allen Dingen ältere amerikanische und japanische Touristen.

Am nächsten Tag geht es wieder mit dem Auto weiter, erstes Ziel ist Portofino. Weltbekannt und vollkommen überteuert. Dort gibt es wohl den teuerste Parkgarage der Welt. Wir sind 12 Euro für eine Stunde losgeworden und länger bleiben wir auch nicht, denn da waren die Dörfer von Cinque Terre viel schöner. Also geht es weiter und wir machen Halt in Genua. Typische italienische „Großstadt“ mit hektischen Leuten und Autos. Zwei Stunden genügen uns, um das wichtigste zu sehen, denn wir haben Übernachtung in Mailand reserviert und müssen weiter. Mailand erreichen wir problemlos am Abend. Wir haben ein Appartment gebucht, das sich als ein Luxusappartment erweist, das erst kürzlich aufgemacht hat und mit Sonderpreisen geworben hat. Wir zahlen pro Nacht 70 Euro, einige Wochen später liegt es bei 200 Euro. Die U-Bahn ist nicht weit und so können wir das Auto stehen lassen und sind per U-Bahn und zu Fuß unterwegs. An den kommenden zwei Tagen erkunden wir die Modehaupthauptstadt auf unsere Art, also einfach zu Fuß zu den für uns interessanten Punkten zu gehen.

Von Mailand geht es wieder zurück nach Hause, diesmal über die Schweiz und Vaduz. Dort machen wir halt, aber es regnet in Strömen, das deutsche Wetter hat uns wieder, obwohl wir noch gar nicht in Deutschland sind. Das erreichen wir erst spät Abends und damit hat uns der Alltag wieder.