FILM: Es war einmal in Amerika
Sergio Leones Meisterwerk von 1984, „Once Upon A Time In America“, der dritte Teil der Amerika Trilogie von Leone zählt heute zu den Klassikern des Kinos. Ich kann mich noch sehr hut erinnern, 1984 war ich deswegen mindestens 4mal im Kino. Damals im Mathäserpalast in München, der Film lief im Kino C und hatte eine Pause, da er ja fast 4 Stunden lang ist. Später habe ich den Film mehrmals auf VHS Kassette gesehen, jetzt kam ich dazu, endlich mal die BlueRay Version auszuleihen. Der Film hat in den vielen Jahren nichts an seiner Anziehungskraft verloren. Die Geschichte von „Noodles“, meisterhaft von einem meiner Lieblingsschauspieler Robert DeNiro gespielt, ist eine Gangstergeschichte von epischer Breite. Langsam und behäbig breitet Sergio Leone die Szenerie aus, führt die Protagonisten in langen Sequenzen ein, jeder wird richtig greifbar. Die Musik von Ennio Moriconne tut ihr Übriges dazu. Über den Inhalt braucht man hier nichts zu sagen, jeder Filmfan kennt ihn. Leones grandiose Übergänge bei den Zeitsprüngen sind heute weltberühmt, wie z.B. der Blick durch das Guckloch ins Hinterzimmer, wo Deborah tanzt, oder die Frisbee Szene. Kaum ein Film lässt sich so lange Zeit, die Szenen bleiben lange stehen, trotzdem ist keine Szene langweilig. Auch z.B. das Telefon, was eine Ewigkeit so durchdringlich zu läuten scheint, alles hat seine Berechtigung und seinen Reiz. Vieles bleibt im Film unausgesprochen, aber Leone vertraut immer seinen Bildern, die die Geschichte erzählen und vorantreiben. Der Film strozt vor vielen Metaphern, Sachen wiederholen sich Jahre früher oder Jahre später.
Sergio Leone erzählt in dem Film nicht nur die Geschichte von Noodles und Max, sondern auch die Geschichte Amerikas, denn er beginnt und endet mit „God Bless America“ und das ist kein Zufall. Die Zeitpunkte, die sich Leone ausgesucht hat, sind auch die Wendepunkte in Amerikas neuerer Geschichte.
Die BlueRay hat natürlich einen Vorteil: Die Originalfassung. Denn leider kann man die deutsche Fassung vollkommen vergessen, keine Ahnung, was sich da wieder mal Warner gedacht hat, den Film so zu verhunzen. Aber deutsche Fassungen schaue ich mir schon lange nicht mehr an. Die Originalfassung bleibt halt immer die Originalfassung und ist durch nichts zu ersetzen.