2005 – Ägypten und Jerusalem
10 Tage der Sonne entgegen
10 Tage der Sonne entgegen
Im Dezember haben wir uns vorgenommen, für eine Woche der Sonne entgegen zu fliegen. Die meisten und günstigsten Angebote gab es nach Ägypten und so war unser Entschluss schnell gefasst. 450 Euro All Inclusive im Holiday Inn Nuweiba klang nicht schlecht und die Berichte aus diesem Hotel im Intetnet waren durchwegs positiv.
Los ging es am Montag, 12.12. mitten in der Nacht. Der Flieger sollte um 3.30 von Prager Flughafen abheben, es wurde dann aber 4.30. Nach 4 Stunden haben wir zur Landung in Taba angesetzt. Tabe war früher ein Militärflughafen nahe der israelischen Grenze und wurde erst vor kurzem für den zivilen Luftverkehr freigegeben. In Taba mussten wir in einen Bus umsteigen und es wartete nochmals einen 90 minütige Fahrt über die Sinai Halbinsel zur Küste. Also stand im Hotel natürlich zuerst ausruhen an. Im Preis war leider nur ein sehr kleines Zimmer inbegriffen, wo nicht mal richtig drei Betten Platz hatten. Also haben wir uns schnell entschlossen, für 40 Dollar Aufpreis pro Tag und Zimmer ein Upgrade auf ein Bungalow zu machen. Die Entscheidung war genau richtig, denn dort hatten wir eine eigene Terasse und waren direkt am Pool.
Das Wetter war die gesamte Woche super, nur Sonne und am Tag bis 28 Grad. Abends wurde es aber schnell kühl, mehr als 15 Grad hatte es da nicht mehr, Pulover war gefragt. Es hat aber keinen einzigen Tag geregnet und nur einmal war es recht windig.
All Inclusive hieß im Holiday Inn Nuweiba auch tatsächlich All Inclusive. An der Poolbar Getränke und Kaffee mit Kuchen, an der Strandbar eine ausreichende Auswahl von nichtalkoholischen und alkoholischen Getränken. Dann natürlich Frühstück, Mittag- und Abendessen in zwei verschiedenen Restaurants. Auch das Sportangebot war inbegriffen: Billard, Tischfussball, Mini Golf, Tischtennis, Tennis und Squash, alles kostenfrei. Das Essen war auch angemessen. Es war kein Gourmetrestaurant, aber auf jeden Fall essbar, vor allem die Süssigkeiten waren hervorragend. Das Geschirr wurde immer schnell abgeräumt und die meisten Kellner waren auch sehr flink. Das Hotelpersonal war auch sehr freundlich und zuvorkommend. Baksisch wurde natürlich erwartet aber keinesfalls verlangt. Überfüllt war das Hotel sicher nicht, eigentlich kaum zu einem Drittel belegt, man hatte am Strand also mehr als genug Platz und Handtücher gab es auch in ausreichender Menge.
Insofern waren wir mit allem sehr zufrieden, bis auf das viel zu kleine am Anfang angebotene Zimmer. Wenn man allerdings bedenkt, dass wir nur 450 Euro für Flug und Hotel mit AllInclusive für 7 Nächte bezahlt haben, dann ist der Aufpreis für das Bungalow gerechtfertigt.
Ein Höhepunkt des Urlaubs war natürlich unser Ausflug nach Jerusalem. Davon weiter unten. Die Rückreise nach Prag ging dann auch in der Nacht. In Tschechien hatte es die ganze Nacht geschneit, unser Flieger kam also mit 4 Stunden Verspätung erst überhaupt in Taba an. Übrigens werden die Charterflüge von Exim Tours, unserer Reisegesellschaft von der CSA durchgeführt. Für einen sicheren Flieger und guten Service ist also gesorgt.
Als uns vom Reisebüro das Angebot gemacht wurde, dass wir für 108 Dollar + 20 Dollar für Visum mit dem Bus einen Tag nach Jerusalem fahren können, haben wir uns sofort dafür entschlossen. Natürlich war der Ausflug sehr anstrengend, wir mussten um 3 Uhr in der Früh losfahren und kehrten erst um 1 Uhr früh wieder ins Hotel zurück, dafür war es aber ein unvergessliches Erlebnis. Der Ausflug wurde übrigens nur von unserem tscheschischen Reisebüro vor Ort angeboten, die anderen deutschen und englischen Reisebüros boten einen solchen Ausflug nicht an.
Das Erste Abendteuer des Tages bestand darin, die israelische Grenze zu passieren. Nach über einer Stunde, vielen Metalldetektoren und mehreren Stempeln war es aber dann doch noch rechtschnell. Die israelischen Beamtinnen und die ägyptischen Beamten an der Grenze waren alle sehr freundlich. Nur das Problem, dass eine Familie einen deutschen und zwei tschechische Reisepässe und der Sohn auch noch einen anderen Nachnamen hat, mussten sie erst verdauen. Wir haben die Grenze übrigens zu Fuß passiert, da wir gleichzeitig von einem ägyptischen in einen israelischen Bus umstiegen.
In Israel war unser erster Halt am Toten Meer. Ein zusätzliches Erlebnis, denn es ist auf jeden Fall was Besonderes im Toten Meer zu baden. Der Salzgehalt von 30% macht ein Schwimmen vollkommen unmöglich, man kann sich nur auf den Rücken legen, untergehen kann man dabei sicher nicht. Nach der Erfrischung ging es dann weiter. Gegen 10 Uhr waren wir dann auf dem Ölberg, einem heiligen Ort für die drei Religionen, das Christentum, den Islam und das Judentum und ausserdem ein herrlicher Aussichtspunkt direkt über der Altstadt. Flott ging es dann weiter zum Felsendom und natürlich der Klagemauer. Auch dort muss man Schlange stehen und jeweils Metalldetektoren durchlaufen. Auffallend sind die vielen Soldaten in der Stadt, manche in Zivil und alle mit Maschinengewehren bestückt. Trotzdem hatten wir nie das Gefühl einer Unsicherheit, es war den ganzen Tag alles friedlich. Vom Felsendom aus ging es dann zu Fuß durch die Altstadt und zur Grabeskirche. Vom Turm der deutsch-evangelischen Kirche hatten wir dann noch einen guten Überblick über die Altstadt. Letzte Station unseres Rundganges war dann noch der Garten von Getsemanhe, auch ein heiligen Ort des Christentums. Auf der Rückreise haben wir dann nochmals einen Halt beim Toten Meer gemacht. Über die Grenze ging es dann nocheinmal sehr langsam, da gleichzeitig 7 Busse voller indischer Touristen dort waren.
Unser Resumee war aber klar: Eine so günstige Möglichkeit, Jerusalem und das Tote Meer zu besuchen, bekommt man nicht so schnell.