2005 – Mirihi auf den Malediven
Es geht auf die Malediveninsel Mirihi und wir fliegen mit Emirates über Dubai.
Per StopOver über Dubai auf die Malediven
Es sollte der schönste Urlaub werden und er wurde es, der erste Urlaubsreise nach mehreren Jahren und gleichzeitig eine nachgeholte Hochzeitsreise. Es war eine ganz besondere Reise.
Wir stellten keine langen Überlegungen wegen dem Ziel an. Ein Reisebericht in einem Magazin, danach erste Erkundigungen im Internet und recht schnell standen für uns die Malediven als Ziel unserer Hochzeitsreise fest. Die Malediven sind ja auch schließlich ein gerne besuchtes Ziel für Flitterwochen. Ein zweites ausführliches Studium des Internets folgte, dabei war die Seite www.malediven.net eine große Hilfe. Beim Durchstöbern der verschiedenen Reiseberichte stießen wir auch auf Mirihi. Da alle Reiseberichte positiv waren und uns die Insel auf Anhieb ansprach, fiel schnell die Entscheidung, dass das unsere Insel werden wird. Auf den Internet Seiten von www.malediven.net lasen wir dann auch die ersten Hinweise über das Reisebüro www.stopover.de. Zuerst hatte ich noch Bedenken, eine Reise über das Internet zu buchen, aber nach den ersten Kontakten per E-Mail und Telefon mit Frau Daniela Melzer vom Reisebüro waren wir uns sicher, dass es klappen wird. Wir wurden nicht enttäuscht, im Nachhinein kann man nur empfehlen, sich auf jeden Fall ein Reisebüro auszusuchen, wo sich die Leute mit der Materie tatsächlich auskennen. Das trifft für Stopover Reisen 100% zu. Sowohl unser Wunsch für das Abflug- wie Rückflugdatum konnte erfüllt werden, als auch der Wunsch nach einer Beachvilla. Zum Schluss wurde die Reise zwar doch etwas teuer als geplant, aber schließlich fliegt man da nicht alle Wochen hin.
Natürlich waren wir zum ersten Mal auf den Malediven, deshalb haben wir auch keinen Vergleich zu anderen Hotelinseln, aber Mirihi verschlug uns gleich die Sprache. Links und rechts weisser Strand und keine Menschen weit und breit zu sehen. So blieb es auch tatsächlich die 14 Tage, die wir auf der Insel verbracht haben. Bei unserer Ankunft waren 59 Gäste und ca. 100 Angestellte auf der Insel. Maximal gehen ja eh nur 72 Gäste drauf, da nur 6 Beachvillas und 30 Wasservillas vorhanden sind. Damit gehört Mirihi zu den kleinsten Hotelanlagen der Malediven, auch was die Ausdehnung von ca. 350 auf 150 Meter betrifft. Trotz dieser Miniaturausmaße ist uns die Insel aber nicht zu klein vorgekommen, Inselkoller gab es jedenfalls trotz 5 Regentage keinen. Wir wollten eine Beachvilla, da wir uns nicht vorstellen konnten, auf Stelzen im Wasser zu schlafen und unsere Entscheidung war für uns durchaus richtig. Im Gegensatz zu den Wasservillas haben die Beachbungalows ein offenes Bad und eine viel größere Terasse. Man ist ausserdem auch viel schneller am Strand. Wir hatten die Beachvilla Nr. 1 und die erwies sich im Nachhinein als die best mögliche Wahl. Ab Nummer 3 haben die Beachvillas keinen direkten Meeresblick und der Strand ist dort auch viel enger. Ausserdem ist Nummer 1 am nähersten zum Restaurant. Unsere Entscheidung für die Halbpension war auch vollkommen richtig. Das Buffet in der Früh und am Abend war vollkommen ausreichend. Überhaupt war das Essen ganz hervorragend, da könnten sich einige 5 Sterne Hotels in Deutschland durchaus noch was abschauen. Alle Speisen wurden frisch zubereitet, selbst Orangen- oder Melonensaft war frisch gepresst und das obwohl alles auf die Insel importiert werden muss. Die Preise für eine Wasserflasche (1,5l für 4 Dollar) oder für die Getränke und Süßigkeiten in der Minibar kann man auf den Gesamtpreis gerechnet wohl auch verschmerzen, ausserdem bekommt man am Buffet so viel, dass die Minibar gar nicht nötig ist. Am ersten Abend steht auch ein frischer Obstkorb in der Villa. Nicht nur die Kellner im Restaurant, sondern auch alle Angestellten der Hotelinsel waren sehr aufmerksam und super freundlich, das habe ich bis jetzt in keinem deutschen auch viel teuerem Hotel erlebt. Wie wir dann erfuhren, ist es einfach die Art der Malediver und ausserdem leben die auch von den Trinkgeldern, da ihre Gehälter von etwa 100 Dollar im Monat nicht gerade hoch sind. Da macht ein Trinkgeld von 10 Dollar pro Villa, Tisch und Woche sehr viel aus. Unser Kellner Aza und auch unser Roomboy Soba konnten auch sehr gut Englisch sprechen, so dass man sich mit Ihnen mehr als nur „Hello“ unterhalten konnte. Der Roomboy brachte uns auch mal ein Foto von seinem 4monatigen Baby mit und da meine Frau Bilder von den Enkelkindern auf ihrem Handy hatte, war für genug Gesprächsstoff gesorgt. Der liebste Gesprächsstoff war für die Einheimischen jedoch Fußball. In der Mitte der Insel haben die ein kleines Fußballfeld, da wird jeden Tag vor dem Abendessen gebolzt, was das Zeug hält. Der Lieblingsspieler unseres Roomboys war Nedved, was natürlich meiner tschechischen Frau gefiel, von Aza war es Ballack und er kannte jeden einzelnen Spieler von Bayern München. Soviel zu dem Thema, dass man sich am anderen Ende der Welt befindet und dort ganz andere Sitten herrschen. Sport verbindet halt immer die Menschen, egal welcher Religion. Die Malediven sind übrigens zu 100% islamisch, allerdings wird der Islam offener ausgelegt, als in vielen anderen arabischen Ländern. Die Malediver haben auch ihre eigene Schrift, auch sie wird von rechts nach links geschrieben und gelesen.
Für die Emirates haben wir uns entschieden, da alle Maledivenreisenden, die mit Emirates geflogen sind und darüber im Internet berichtet haben, zufrieden waren. Alle Condor und LTU Bucher hatten für diese Gesellschaften kein gutes Wort. Ausserdem schien uns ein Stopover in Dubai angenehm, da wir noch nie dort waren. Der einzige Nachteil von Emirates sind die Nachtflugzeiten. Wir mussten noch erfahren, dass EU nicht EU ist, meine Frau mit tschechischen Reisepass hat noch ein Visum für Dubai benötigt, aber auch das wurde vom Reisebüro problemlos besorgt. Dass die Vereinigten Arabischen Emirate dafür 100 Euro nehmen ist zwar unverschämt, war aber angesichts des Gesamtpreises zu verschmerzen.
Nun konnte es also losgehen. Am Freitag Nachmittag in die A330 gestiegen und nach sechs Stunden und ausgiebigen Mahlzeiten waren wir kurz vor Mitternacht lokaler Zeit in Dubai. Vier Stunden Aufenthalt sind trotz des größten Duty Free Shops der Welt ein bischen lang, die Zeit ging aber vorüber und wir stiegen wieder in eine A330 Richtung Male. Es war ein Direktflug, was uns bis zuletzt nicht klar war, da die Emirates auf einer Strecke über Colombo fliegen. Es war aber beidesmal die andere Richtung. Das erste Abendteuer ist die Landung auf Male, die von der Bordkamera auch live übertragen wird. Die Flughafeninsel ist so lang wie die Landebahn und im ersten Moment meint man, der Flieger endet im Meer. Dass Mirihi wohl etwas besonderes ist, haben wir gleich nach der Ankunft erfahren. Während andere Urlauber in der heissen Wartehalle Platz nahmen, wurden wir in die klimatisierte Mirihi Lounge gebeten. Nach einer Stunde Wartezeit ging es dann mit dem Wasserflugzeug los. Es folgten knappe 40 Minuten, wo ich die Filmkamera fast vergaß auszuschalten, da sich dauernd neue Motive anboten. Eine Insel nach der Anderen, bis dann endlich Mirihi im südlichen Ari Atoll in Blickweite kam. Die Insel schaute von oben genauso aus, wie auf den Bildern von www.mirihi.com. Klein aber fein. Auf der Insel wurden wir gleich von einer jungen Dame empfangen, die uns in den Empfangsraum begleitete und wir bekamen was Kühles zu trinken. Das war natürlich nach der Hitze im Wasserflugzeug sehr angenehm. Unsere Koffer haben wir erst wieder in unserer Beach Villa in Empfang genommen.
Unser Roomboy war übrigens ein großer Künstler, was die Gestaltung unseres Bettlakens anging. Einmal war es eine wunderschöne Rose, das andere Mal wiede ein Herz. Am letzten Abend wollte meine Frau gar nicht im Bett schlafen, als sie sein Kunstwerk gesehen hat. Der Bettlaken war übersät von wunderschönen Blumen und sehr kunstvoll angerichtet. Am letzten Tag hat Soba im offenen Badezimmer auch noch mit meiner Frau zusammen eine Rose für uns gepflanzt, damit wir mal wiederkommen. Ach ja, das Bad, das war wirklich super. Es war fast im Freien, also nur durch eine Bretterwand vor den Blicken Neugieriger geschützt. Alles Notwendige war übrigens vorhanden, man kann Schampoo und andere Sachen getrost zu Hause lassen. Im Zimmer selber war übrigens eine CD/MP3 Stereoanlage und ein Kaffeeautomat. Inbesondere den Kaffee haben wir am Spätnachmittag auf der Terasse immer sehr genossen. Komplettiert wurde die Ausstattung von einer Klimaanlage und einem Safe. Der Safe war allerdings genauso nutzlos (im positiven Sinn) wie in Italien. Auf Mirihi würde bestimmt nichts geklaut werden, in Italien würden die Diebe sicher gleich den ganzen Safe mitnehmen. Er trug zumindest zur Beruhigung bei, so konnte man seine Wertsachen reintun und dann die Türen durchaus mal offenlassen, wenn man eh in der Nähe blieb.
Ach ja, Schuhe kann man auch getrost zuhause lassen, Mirhi ist eine reine Bafussinsel. Ich habe das jedenfalls sehr genossen und zog die Schuhe nur an, wenn ich in das kleine Fittnessstudio ging. Das braucht man dort auf jeden Fall, wenn man nicht mit 10kg Übergewicht heimkommen will. Insbesondere die süßen Sachen am Abendbüffet sind sehr kalorienreich. Weglassen kann man sie aber nicht, da alles viel zu gut schmeckt. Ach ja, ich habe noch nie in der Schweiz so ein gutes Birchermüsli gegessen, wie auf Mirihi. Beim Abendbüffet gibt es übrigens sieben verschiedene Themenabende, wobei man beim Maledivischen anschließend eine Flasche Wasser mehr benötigt, da man natürlich auch alle Köstlichkeiten probieren will, die ein bischen „spicy“ sind. Will man noch besser essen gehen, so geht man halt zum Lobsterdinner ins Wasserrestaurant. Die Drinks sind dort übrigens auch hervorragend, allerdings haben wir für Alkohol wenig übrig, deshalb haben wir das nur am letzten Abend ausprobiert.
Was kann man auf Mirihi denn eigentlich alles unternehmen? Viele fahren wegen dem Tauchen hin. Nun wir sind keine Taucher, haben aber schnell festgestellt, dass man keine Tauchausrüstung benötigt, ein Schnorchel genügt vollkommen, denn das Korallenriff fängt eigentlich direkt am Strand an. Man bekommt so auch die Vielfalt der Unterwasserwelt zu sehen und die ist wirklich einmalig. Man kann auch mit den Babyhaien schwimmen, die tun natürlich nichts, man erschrickt höchstens beim ersten Mal. Oder man schaut sich das Schildkrötenparchen an, oder… Wir haben viel Zeit mit Schnorcheln im Wasser verbracht, denn es gab immer wieder was Neues zu entdecken. Hat man seinen Schnorchel zu Hause vergessen, so kann man natürlich in der Tauchschule einen ausleihen oder kaufen. Will man sich über Wasser halten, so kann man surfen oder mit dem Kanu um die Insel paddeln. Beides steht Gästen kostenlos zur Verfügung, genauso wie das gut ausgestattete, schon erwähnte kleine Fitnessstudio. Natürlich kann man auch baden, das Wasser ist wärmer wie die heimische Badewanne. Mit Schwimmen ist nicht so viel, denn das Wasser ist am Strand nicht so tief, man muss zumindest die Flut abwarten. Am Strand ist man eh die meiste Zeit allein. Dann kann man natürlich einen Inselspaziergang machen, der ist allerdings nach 10 Minuten wieder vorbei. Meine Frau hat immer länger gebraucht, da sie sich ausführlich mit Muschelsammeln beschäftigt hat. Gut, dass die Emirates die Koffer auf der Rückreise nicht gewogen haben, wir hätten Übergewicht gehabt. Aber eigentlich ist die Insel super dafür, wenn man einfach Ruhe und Erholung sucht. Ist einem dann doch nach einem Ausflug, so werden einige Möglichkeiten geboten. Wir haben zwei genutzt. Einmal sind wir nach Dhangheti gefahren, der lokalen Insel im südlichen Ari Atoll, wo man ein Freiluftmuseum besucht und auch Souvenirs einkaufen kann. Die Ausflüge sind zwar relativ teuer, dafür sind wir aber beide Male nur zu viert gefahren. Also ausser uns, noch ein anderes Ehepaar und drei Besatzungsmitglieder. Das ist natürlich nicht zu vergleichen mit Ausflügen, wo 100 Leute auf einem Schiff zusammengepfercht sind. Beim zweiten Ausflug hielten wir Ausschau nach Mantas und Walhaien. Beide Attraktionen wurden erfüllt. Wir sind mit einem Manta eine halbe Stunde lang um die Wette geschwommen und haben auch einen 15 Meter langen Walhai gleich zweimal kurz unter Wasser beobachten können. Die Besatzung sagte, dass das nicht immer funktioniert, einige Schiffe vor uns hatten kein Glück. Wir sind dann nach Walhai, Mantas und Delphinen auch noch auf eine kleine lokale Insel gefahren, da hat man recht gut mitbekommen, wie die Malediver recht genügsam und einfach leben. Eins ist allerdings selbst dort Volkssport, jeder ist mit einem Handy bewaffnet. Ach ja Handys, D1 funktioniert einwandfrei auf der Insel und auch zwischen den Inseln, allerdings wird eine SMS nach Deutschland mit 1 Euro berechnet und die Roaminggebühren sind auch ganz exorbitant. Eine Minute Mailboxabfrage und man ist 4 Euro los. Wir haben auf der lokalen Insel auch die Moschee und den Friedhof angeschaut und hatten anschliessend noch genug Zeit, um die Insel zu erkunden.
Will man neben dem SMSen und telefonieren auch noch surfen, so ist das per Wireless LAN vom Strand aus möglich, allerdings muss man seinen Laptop mit dabei haben. Ansonsten kann man einen Computer benutzen, kostet dann 5 Dollar für 15 Minuten.
Man kann auf Mirihi natürlich noch viel mehr unternehmen. Sich z.B. in einem Spa verwöhnen lassen oder eine andere Hotelinsel besuchen oder sich zu zweit auf einer unbewohnten Insel aussetzen lassen, oder, oder… Es wird einem nicht langweilig, wenn er oder sie selbst keine Langweiler sind. Das Beste ist aber die Ruhe, die man dort von anderen Touristen hat. Man könnte meinen, die Insel gehört einem ganz allein. Wieder heimgekommen hatten wir durchaus Schwierigkeiten, uns wieder an die Menschenmassen beim Einkaufen zu gewöhnen.
Wer irgendwelche Animation sucht, sucht auf der Insel gottseidank vergeblich. Ebenfalls für Flirts dürfte die Insel ziemlich ungeeignet sein, da dort in den meisten Fällen Pärchen jeden Alters sind. Die Gäste kommen hauptsächlich aus den deutschsprachigen Ländern.
Nun es gäbe über Mirihi noch viel zu schreiben, viel kann man auch auf den Internetseiten nachlesen und in Reiseberichten Anderer, so wie wir das im Vorfeld gemacht haben. Jeder Aufenthalt geht mal aber zu Ende und so auch Unserer auf Mirihi.
Unser Flieger nach Dubai ging erst um 2.20 in der Früh und wir hatten Glück, dass wir noch den ganzen Tag auf der Insel verbringen konnten. Trotz vorgegebener Ausscheckzeit mussten wir erst um 16 Uhr unser Bungalow räumen und um 17.30 holte uns wieder der Wasserflieger ab, diesmal waren wir die einzigen Passagiere auf dem Weg nach Male. Später ging es nicht mehr, da die Wasserflugzeuge nach Sonnenuntergang nicht fliegen dürfen.
Da wir am Abend noch genügend Zeit hatten und nicht im bzw. am Flughafen warten wollten, haben wir uns entschlossen, noch ein wenig Male, der Hauptstadt der Malediven, einen Besuch abzustatten. Von der Flughafeninsel kommt man sehr einfach mit einer Dhoni rüber, das ist die Schiffsart der Einheimischen. Die Überfahrt dauert ca. 10-15 Minuten und kostet einen Dollar pro Fahrt und Person. Fahrpläne gibt es keine, die Schiffe fahren, wenn sie einigermaßen gefüllt sind, am Tag sehr häufig und selbst am späten Abend muss man nicht lange warten.
Ach ja, Einheimischengeld braucht man keines. Auf der Hotelinsel geht alles auf Rechnung und wird zum Schluss mit Kreditkarte oder bar in Dollar oder mit Reisechecks bezahlt. In Male selber kann man alles mit Dollar bezahlen. Ein Wechseln lohnt auch kaum, wenn man nicht länger in der Hauptstadt bleibt, da man die Währung nicht ausführen darf.
Also sind wir bei Sonnenuntergang nach Male gefahren. Dort wurden wir beim Aussteigen gleich von einem Einheimischen abgefangen. Er bot uns an, Male zu zeigen. Er wollte kein Geld dafür, nur die Bitte, danach seinen Souvenirladen zu besuchen. Ich habe bei solchen Sachen immer Bedenken, aber der Mann erwies sich als ein absoluter Glücksgriff. In drei Stunden haben wir alles Wichtige in der Hauptstadt gesehen und die ganze Geschichte der Malediven erzählt bekommen. Wir waren mitten am Fisch- und Gemüsemarkt, wo wir uns selber vielleicht gar nicht hingetraut hätten und wir bekamen auch noch kühles Wasser spendiert (es war um 21 Uhr noch locker 32 Grad). Unser „Reiseführer“ konnte auch hervorragend Englisch und war sehr gebildet (hat in London und Colombo studiert), so dass er uns Vieles erzählt hat, was sicher kein normaler Reiseführer erzählt. Dass wir zum Schluss recht viele Dollars in seinem Souvenirladen ließen, lag an uns selber, da wir noch viele Andenken für die Verwandschaft und Bekanntschaft in Deutschland und Tschechien gebraucht haben. Übrigens kann man und muss man sogar auf den Malediven handeln, wie in jedem arabischen Land. Auch hier lassen sich die Preise um bis zu 50 Prozent drücken. Unser Reiseführer und Ladenbesitzer war auch so ehrlich, dass er uns genau gesagt hat, was wirklich von den Inseln stammt und was chinesischer Schund ist, uns schien er auch ein sehr ehrlicher Mann zu sein. Seiner Angabe nach hat er den ältesten Souvenirladen auf den Malediven. Schließlich fuhren wir nach 23 Uhr wieder zurück auf die Flughafeninsel. Wir hatten noch genug Zeit zum Abflug, die haben wir dann in einem Restaurant vor dem Flughafen und im Flughafen rumgebracht. Das war das einzige Mal, wo wir geneppt wurden, die Kellner im Restaurant vor dem Flughafen waren die einzigen unfreundlichen Einheimischen, die wir kennengelernt haben und die Preise waren so wie auf deutschen Flughäfen. Aber auch das kann man verschmerzen.
Schließlich stiegen wir wieder in die A330 der Emirates und nach 4 Stunden Flugzeit landeten wir gegen 5.30 lokaler Zeit in Dubai. Dort wurden wir gleich von einem Mann von Orient Reisen empfangen, er hat für meine Frau alle Einreiseformalitäten erledigt, sie musste sich nirgendwo anstellen, so dass alles recht schnell ging. Er fuhr uns dann auch gleich in unser Hotel. Das Sheraton Dubai Creek Hotel ist ein 5 Sterne Hotel und typisch für alle Hotels in den Emiraten. Bei einer Aussentemperatur von 40 Grad wird dort auf 18 Grad runtergekühlt. Energieprobleme hat in den VAE keiner, dafür die Gäste, wenn sie durch die Eingangstür gehen. Wir hatten das Hotel schon die ganze Nacht gebucht gehabt, so dass wir nach einem ausgiebigen Frühstück, dass wirklich keine Wünsche offen lässt, noch einige Stunden bis Mittag schlafen konnten. Das ist auf jeden Fall bei einem Nachtflug empfehlenswert, da man sonst bis Mittag auf das einchecken warten muss.
Am Nachmittag haben wir uns auf den Weg zu einem Shopping Center gemacht, der Deira City Mall, eigentlich das größte Shopping Center in Dubai. Als wir mit dem Auto in der Früh vorbeifuhren, hat es danach ausgeschaut, dass das Shopping Center sehr nah ist, es war aber doch ein Fussmarsch von 40 Minuten bei 40 Grad ohne Schatten. Dort haben wir dann Geld gewechselt (besser wäre es gewesen die durchnässten T-Shirts zu wechseln 🙂 und einige Einkäufe gemacht. Hier lohnt übrigens das Geldwechseln, da man in vielen Geschäften, vorallendigen einheimischen Restaurants, nur mit Dirham zahlen kann. Am Nachmittag kam dann Ines von Orient Tours extra wegen uns von Abu Dhabi nach Dubai ins Sheraton. Sie hat uns einige Tipps gegeben, was wir in Dubai unternehmen können. Ganz ausgezeichnet war übrigens der Tipp für das Creek View Restaurant, das war ein günstiges und sehr gutes Restaurant, wir waren beide Abende dort. Das Essen kostet dort in etwa so viel, wie ein Capuccino im Hotel.
Entlang des Creeks ist beim Eigenerkunden erst mal interessant, die Menschen beim Ausladen und Einladen von Waren aller Art zu beobachten. Nach Einbruch der Dunkelheit kann man in die lokalen Souks gehen. Im Gegensatz zu anderen Gegenden ist es in Dubai völlig ungefährlich. Es sind dort kaum Touristen und so wird man nicht dauernd von Verkäufern angeredet. Wenn man will, kann man sich dort auch mit billigen Souvenirs „Made in China“ eindecken.
Am nächsten Tag stand dann eine Stadtrundfahrt auf dem Plan. Da diese aber erst am Nachmittag war, bekamen wir von Ines den Tipp, mit dem Hotelbus zum Sheraton Jumeira zu fahren und anschliessend per Taxi zum Madinat Jumeira und dann zum Jumeira Beach Hotel, wo wir auf unseren Wunsch vom Bus abgeholt wurden. Der Hotelbus vom Sheraton war eine Limousine, da ausser uns keiner zum anderen Hotel wollte. Das Sheraton Jumeira Beach liegt tatsächlich direkt am Meer und hat auch einen langen eigenen Strand. Leider wird der Blick im Moment verschandelt, da in Jumeira Beach eine ganze Appartmentstadt gebaut wird. Nachdem meine Frau noch einige Kilo Muscheln aufgesammelt hat, sind wir mit dem Taxi zum Madinat gefahren. Das Madinat Jumeira ist ein Souk für Reiche, aufgebaut im Stile eines arabischen Forts. Angrenzend ist ein Hotel, welches nur mit Gondeln, die auf Kanälen wie in Venedig fahren, erreichbar ist. Nach einem ausführlichen Spaziergang durch das Innere des Souks gingen wir zum Jumeira Beach Hotel, einen schönen 25 stöckigen Bau. Von oben hat man eine sehr gute Aussicht auf das ins Meer gebaute Burj el Arab, ein Suitenhotel mit Hubschrauberlandeplatz. Den Status des teuersten Hotels der Welt hat es aber allerdings schon wieder abgegeben müssen.
Nach 15 Uhr wurden wir dort von einem kleinen Bus zur einer Stadttour abgeholt. Die Reiseführerin war eine deutsche Studentin, da aber alle anderen Gäste englisch sprachig waren, einigten wir uns auf Englisch als Reiseführer Sprache. Wir fuhren zuerst natürlich zum Eingang des Burj el Arab, weiter darf man ja leider nicht. Anschließend ging es zu der größten Moschee Dubais, dann ins Dubai Museum. Anschließend haben wir mit dem Einheimischen Taxi auf die andere Creekseite übergesetzt und sind zuerst in den Gewürzsouk und später in den Goldsouk gegangen. Natürlich muss man bei einer Dubai Reise den Goldsouk besucht haben, auch wenn man nichts kaufen will. „Güstig“ ist ja immer ein sehr bemühtes Wort, natürlich ist im Goldsouk alles günstig, nirgendwo anders auf der Welt bekommt man Gold in allen Karatstufen und in Ringe, Ketten oder sonstigen Schmuck verbaut, so günstig wie hier. Es wird ausschließlich nach Gewicht und dem Tagespreis des Goldes verkauft. Da es trotzdem unseren Geldbeutel, der schon arg strapaziert war, zu stark gebeutelt hätte, haben wir es beim Anschauen, Filmen und Fotografieren belassen. Das einzig Störende sind die fliegenden Händler im Goldsouk, die einem dauern ihre nachgemachten Rolex anbieten und sich nicht abwimmeln lassen. Zum Schluss fuhren wir noch zum Fisch- und Gemüsemarkt, allerdings war es noch zu früh und dort nix los. Vor dem Abendessen wurden wir wieder an unserem Hotel abgesetzt. Auch die City Tour war ok, allerdings kann man zu allen interessanten Punkten auch selber fahren. Beim ersten und nur kurzen Besuch ist so eine City Tour aber durchaus angebracht, da man innerhalb eines Nachmittags alle wichtigen Punkte in Dubai sieht. Den letzten Abend unseres Urlaub haben wir dann wieder im Creek View Restaurant ausklingen lassen.
Am letzten Tag unserer Urlaubsreise gingen wir nochmals durch einige Souks spazieren und sind dann am Nachmittag von Orient Tours wieder zum Flughafen gebracht worden. Ein letzter Einkauf im Duty Free (Zigaretten 10 Euro pro Stange und Parfüms zur Hälfte unseres Preises) sind wir dann am Nachmittag zum letzten Mal in die A330 der Emirates gestiegen und waren nach 6 Stunden wieder zurück in München, wo uns nach den 42 Grad im Schatten am letzten Tag in Dubai eine eisige Kälte von 17 Grad empfing. Die letzte Überraschung gab es dann schließlich am Flughafenparkplatz. Während unserer Abwesenheit haben die am Flughafen die Preise für das Parkhaus P7 verändert und statt der erwarteten 85 Euro wurden wir 135 Euro los. Ein kleiner Wermutstropfen nach einem ansonsten wunderschönen Urlaub bzw. Hochzeitsreise.
Als Fazit können wir nur sagen: Wenn das nicht so exorbitant teuer wäre auf Mirihi, würden wir nächstes Jahr sofort wieder hinfliegen und sicher wieder über Stopover Reisen buchen. So werden wir sicher einige Jahre warten müssen, dann aber sicher wieder in diese Richtung aufbrechen. Wir können derweil nur hoffen, dass Mirihi so bleibt wie es ist, nämlich „as unique as you“.