Neues Jahr, neue Versuche

Für die Wettbewerbe der Saison 1999 entstanden 3 völlig verschiedene Filme. Mit zweien davon betrat ich ein für mich neues Terrain. Während in „allein“ ein vorhandener Text zu einer neuen Geschichte zusammengefügt und filmisch aufbereitet wird, habe ich in „Akropolis in einer Minute“ versucht, das Altertum und die Moderne mit technischen Mitteln in Kontrast zu setzen.

Liebe, Geld und Altpapier

ca. 170 Minuten, Liveaufzeichnung der Sirtlbühne Bruckberg, Co-Autor: Jürgen Liebenstein, Evelyn Goldbrunner und Joachim Dollhopf

Wir sind mit unseren Kameras schon das vierte Mal bei der Sirtlbühne. Auch diesmal war die Aufgabe nicht einfach. Mit zwei Kameras live aufzeichnen und sofort abmischen. Diesmal war außer natürlich Jürgen, noch Joachim und Evelyn aus unserem Filmclub dabei. Jürgen hat sich diesmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt, aber das Resultat war super. Er hat diesmal den gesamten Text, des Bühnenstückes in den Computer eingescannt und anschließend ein Programm geschrieben, das der Text auf dem Kontrollmonitor zu sehen war. Eine große Hilfe für ihn und Evelyn, die am Mischpult saßen. Joachim hatte die Kamera für das Gesamtbild und ich war mit Details nah am Geschehen. Da die Verständigung über Mikrofon/Kopfhörer Kombination sehr gut klappte und Jürgen das Stück gut gelernt hat, konnten wir oft nah rangehen, ohne was zu verpassen. Aber auch diesmal gab es wie üblich eine Panne. Mitten in der Aufführung kam ein Kabelproblem, unter der Bühne ist unser Y/C Kabel meiner Kamera auseinandergegangen. Daraufhin eine Meisterleistung, Jürgen kroch unter die Bühne und fand die Stelle und so konnten wir die 3 Minuten, bis alles wieder ging, mit der Hauptkamera überbrücken. Auch Joachim erfaßte die Lage schnell und lieferte gute Bilder. Kaum war die Verbindung wiederhergestellt, fing Evelyn sofort wieder an, beide Kameras zu überblenden. Die Liveaufnahme ist zwar noch nicht abgeschlossen, da noch Titel und das zuschneiden der Pausen fehlt, das werden wir aber hoffentlich auch bald erledigt haben.

Über den Stränden von Isla Margarita

10 Minuten, Reportage, Co-Autor: Jürgen Liebenstein

Ostbayerischer Landeswettbewerb in Landshut: 3. Preis
Weitermeldung Reisefilmfestival in Bremen: Teilnahme

Die Idee zu diesem Film entstand in den ersten Tagen unseres Weihnachtsurlaubs auf Isla Margarita. Während wir gerade eine Postkarte unseren Filmfreunden in Deutschland schrieben, donnerten immer wieder die Ultra Lights über unsere Köpfe hinweg. Der Titel war damit geboren. Natürlich ist die Ähnlichkeit zu einem weltbekannten Spielfilm beabsichtigt, auch wenn unser Film damit rein gar nichts zu tun hat. Da wir nicht mehrmals fliegen wollten, mußte alles beim ersten Mal klappen. Wir trennten uns auf, ich flog zuerst, damit Jürgen evtl. nachdrehen könnte, falls bei mir was schiefgeht. Ging aber nicht, da ich während des ganzen fluges die Kamera nicht abschaltete. Damit konnte ich auch Jürgen´s Abflug und Landung mit der Kamera mitverfolgen. Die Einleitung zum Film drehten wir auf unseren weiteren Ausflügen vorher und nachher. Da ich nur wenige Aufnahmen davon nahm, nämlich nur das, was genau zum Kommentar paßte, wird sicherlich noch ein weiterer Film zu unserer Erinnerung an den Urlaub entstehen. Damit der Kommentar möglichst naturgetreu auch während des Fluges klingt, haben wir zu einem einfachen Mittel gegriffen und den Flugteil des Kommentars in einen Walkie Talkie gesprochen und auf der anderen Seite mit dem Mikrofon aufgenommen

Streifzug durch Kreta

25 Minuten, Reisefilm

Sieben Tage auf einer Insel, die soviel an Antike und Gegenwart zu bieten hat, sind nicht einfach in einem Film zu verarbeiten. Diesmal ging ich ziemlich chronologisch zu Werke. Der Kommentar gibt meine Eindrücke während der Reise ungeschminkt wieder. Trotzdem habe ich mehrere Wochen in die Nachbearbeitung dieses Reiseberichtes gesteckt. Sicher nicht ein Lieblingsfilm von mir, aber trotzdem eine bleibende Erinnerung an eine interessante griechische Insel.

allein

5 Minuten, Experimentalfilm

5 Minuten, Experimentalfilm

3. Preis beim Ostbayerischen Landeswettbewerb in Landshut
Weitermeldung und Teilnahme am FANTEX Festival in Lorch

Die Idee kam mir beim Lesen von Büchner´s „Lenz“. Könnte man aus einer vorhandenen Geschichte einzelne Sätze herausnehmen, so daß eine neue eigenständige Geschichte entsteht ? Die Vorlage erschien mir geeignet, da in „Lenz“ viele Gemütszustände und -wandlungen beschrieben werden, die sich immer wieder um das Alleinsein drehen. Das war die Idee. Die Umsetzung war schon viel schwieriger. Die Bilders schwirrten schon in meinem Kopf, nämlich subjektive Kamera, ohne einen Menschen im Bild und immer in einer trostlosen Gegend. Also durchsuchte ich alles, was ich schon auf Band hatte. In Karthago habe ich sowas gedreht, in den Ausgrabungen von Knossos und Feistos auf Kreta auch. Die Bilder waren aber sehr unruhig, das konnte ich nicht gebrauchen. Also einen einfachen Trick angewendet und das Ganze vierfach verlangsamt laufen gelassen. Außerdem mußte noch ein starker Blaufilter her, damit das Ganze bedrückender wirkt, so wie auch der Zustand des Alleinseins. Da aber im Text auch einige Lichtblicke waren, mußten nun aber noch Zwischenaufnahmen rein. Also sämtliche Bilder CD´s durchsucht, bis die Passenden gefunden waren. Was aber mit dem Text machen. Alleine wollte ich ihn nicht sprechen und keiner schien mir dazu geeignet. Also machte ich mich auf die Suche nach einer gesprochenen Version. Zwei Tage lang klapperte ich sämtliche CD Läden in München durch, bis ich fündig wurde. Eine ganze neue Aufnahme des gesprochenen Lenz. Der Rest war nun wie immer Fleißarbeit, bis alles in der Form war, so wie ich mir das am Anfang vorgestellt habe.

Akropolis in einer Minute

1 Minute, Minutenfilm

3. Preis beim Ostbayerischen Landeswettbewerb in Landshut

Weitermeldung und Teilnahme am Reisefilmfestival in Bremen

Einladung zu dem Bayerischen Festspielen in Falkenstein
Teilnahme am Deutschen Minutenwettbewerb

Auf unserem Rückflug von Kreta hatten wir fünf Stunden Aufenthalt in Athen. Diesen nutzten wir natürlich zum Besuch der Akropolis. Die Kamera hatte ich natürlich dabei, aber auch ein Problem: die Steine bewegten sich nicht, Film ist aber nun mal Bewegung. Also versuchte ich Bewegung hineinzubringen. So entstand eine 360 Grad Aufnahme, in mehreren Versuchen drehte ich mich dabei um die eigene Achse. Die Aufnahme mit mehrmaliger Drehung habe ich dann auf eine Einzige reduziert und auf die doppelte Länge gestreckt, damit die Bewegung nicht zu schnell wird. Altertum und Moderne wollte ich auch zusammenbringen, was wäre also besser geeignet, als computergenerierte Effekte, wo sich einzelne Aufnahme reinfliegen, auseinandergeschnitten werden, bzw. zum Schluß zerbröckeln. Da sich aber solche Effekte sehr schnell abnutzen, habe ich das auf nur eine Minute beschränkt und damit auch einen Minutenfilm für den Sonderwettbewerb des BDFA gehabt.