FILM: The Shawshank Redemption
„The Shawshank Redemption“, in der deutschen Version „Die Verurteilten“ ist ein amerikanischer Film aus dem Jahre 1994, basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King unter der Regie von Frank Darabont. Laut IMDB ist es der bestbewertete Film aller Zeiten, noch vor dem Paten und anderen Klassikern. Natürlich habe ich den Film schon im Fernsehen gesehen, aber dann in Deutsch und in reiner Fernsehqualität. Also habe ich den Film diesmal auf Blue-Ray ausgeliehen und natürlich auch in englisch angeschaut. Und damit auch schon zum größten Unterschied zwischen deutscher und Originalversion. Nicht nur der deutsche Titel ist bescheuert, auch die Synchronisation gibt nicht die Stimmung im Gefängnis wieder. Die englische Sprache ist viel rauher und entspricht auch mehr der gewollten Realität des Gefängnisalltags. Oberflächlich ist der Film einer von vielen Gefängnisfilmen, kaum oder wenig Action nach heutigen Gesichtspunkten, Handlung entwickelt sich langsam usw. usf. Auf den zweiten Blick ist der Film eine Studie menschlicher Stärken und Schwächen, von Hoffnung und des nie Aufgebens, auch nicht in den hoffnungslosesten Situationen. Genau diese Thematiken sind sehr gut im Film umgesetzt. Der Zuschauer weiss von Anfang an, dass Andy unschuldig ist und kann sich auch mit der Figur schnell identifizieren. Lange Zeit wird man im Uklaren gelassen, was Andy plant, es gibt zwar viele Andeutungen, die man hinterfragen kann, das Verschwinden ist dann aber doch überraschend. Hier wurde also ein Plot entwickelt und in Szene gesetzt, der in jeder einzelnen Einstellung des Films, in jedem einzelnen Nebensatz präsent ist, keine Aufnahme und kein Dialog ist dem Zufall überlassen. Das gilt natürlich für alle guten Filme, allerdings habe ich das selten so in Vollendung gesehen. Insofern ist es also nachvollziehbar, dass der Film vorne steht und für jeden Kinoliebhaber ist es ein absolutes Muss.
Warum ist aber der Film so beliebt? Der Regisseur schafft es über seine Themen Hoffnung, Träume und Freundschaft, viele Menschen anzusprechen, im Film sind viele der Themen, die jeden von uns betreffen. Der Film hebt nie ab, er bleibt immer bodenständig und nachvollziehbar. Es ist ein einfacher Film, er braucht nicht viele Effekte und ist trotzdem für die Zuschauer nachhaltig.
Warum ist der Film aber damals im Kino durchgefallen? Nun das ist schon vielen Filmen so gegangen, allerdings waren es hier klar der Titel (gerade der Amerikanische, weil dort unverständlich) und das Marketing, das den Film als Gefängnisdrama pries. Wer konnte ahnen, dass der Film einen ganz anderen Inhalt hatte? Dazu kommt noch kaum Action und eine Langsamkeit, die 1994 nicht in war. Selbst bei der Oscarverleihung ging der Film leer aus. Siebenmal nominiert, ohne heimgegangen. So ging es aber auch schon anderen Klassikern. Im selben Jahr ging auch Pulp Fiction ohne Oscar nach Hause, die heimste 1994 alle Forrest Gump ein, auch ein super Film, aber eben kein Klassiker.