Filmen für Anfänger – 7. Ausgabe

iDVDDein Film ist nun im Teil 5 beim Schnitt oder im Teil 6 bei der Vertonung fertig geworden und nun möchtest Du gerne Deinen Film so ausgeben, dass Du ihn auch bei verschiedenen Gelegenheiten vorführen kannst. Als ersten Punkt solltest Du Dir darüber klar werden, wo und wie Du Deinen Film vorführen willst und ob Du den Film Bekannten oder Verwandten geben willst.

Willst Du den Film weitergeben, dann ist natürlich die DVD das beste Medium, denn fast in jedem Haushalt steht heute ein DVD Player und in Deinem Computer ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch ein DVD Laufwerk.

Willst Du den Film ausschließlich auf YouTube oder ein anderes Videoportal hochladen, dann empfiehlt sich eine andere Codierung. Willst Du den Film nur zu Hause vorführen, dann solltest Du auch die DVD benutzen, oder, falls Dein DVD Player einen USB Eingang hat und Videos vom USB Stick oder Festplatte wiedergeben kann, dann kannst Du auch überlegen, ob Du den Film platzsparend im DivX oder ähnlichen Formaten codierst. Du kannst Dir auch überlegen, ob Du Dir zum Anschauen zuhause nicht einen Media Player zulegst. Beim Deinem ersten Film wird das vom Platz her noch keine große Rolle spielen, aber später ist das natürlich platzsparender. Hast Du Deinen Film in HD, dann solltest Du auf jeden Fall zu einem HD Media Player greifen, der HD Filme wiedergeben kann.

tipp1

Wie Du die Filme ausgibst, hängt von Deinem Zielpublikum ab: Weitergabe an Bekannte und Verwandte, Vorführung nur zuhause am Fernseher, Anschauen nur am PC, Hochladen zu Videoplattformen.

Gehen wir mal also zusammen die Möglichkeiten durch:

DVD

Die DVD ist heute nicht nur das Beste, sondern auch das eigentlich einzige Format, um Videos weiterzugeben. Allerdings sind die Filme auf der DVD immer im SD Format, also max. 720×576 mit 50 Halbbildern im PAL Format. Genau diese Einstellung solltest Du auch für die Ausgabe Deines Videos nehmen. Die meisten Schnittprogramme bieten die DVD Ausgabemöglichkeit an. Außerdem solltest Du noch beachten, dass Du eine möglichst hohe Datenrate nimmst, ich nehme immer 8000Kbit für Video, damit Du auch die bestmögliche Qualität bekommst. Mehr macht keinen Sinn, da das kein DVD Laufwerk unterstützt und weniger spart zwar Platz, aber Dein erster Film wird ja kaum so lang sein, dass die ganze DVD gefüllt wäre. Du kannst natürlich mehrere Filme auf eine DVD ausgeben, ich empfehle aber eigentlich immer nur einen, außer alle Filme gehören thematisch zusammen, also sind z.B. auf einer Reise entstanden. Für die DVD Ausgabe kannst Du mit den meisten Programmen auch noch ein Menü erstellen, diese Arbeit würde ich mir aber für meine weiteren Werke aufheben. Genauso wie Untertitel oder mehrere Tonspuren. Diese Optionen habe ich noch nie benutzt und das wird für Dich vermutlich auch gelten. Viel wichtiger ist es, dass der Film hochwertig codiert wird, damit die Filmqualität gut bleibt. Da solltest Du beim ersten Film möglicherweise mehrmals probieren. Du musst ja nicht jedes Mal eine DVD brennen, es gibt bei den Programmen auch die Möglichkeit, die DVD Struktur auf die Festplatte abzulegen und erst später zu brennen.

SD über DVD Player oder Mediaplayer

Wenn Du kein DVD Format benötigst, weil Du Deinen Film niemand weitergeben willst, dann kannst Du zu anderen, platzsparenden Formaten greifen, wie z.B. DivX, XVid, MP4 oder WMV. Die Videos brauchen dadurch nicht so viel Platz und verlieren auch nicht an Qualität. Am besten Du erledigst die Codierung gleich mit Deinem Schnittprogramm. Welche Codierung Du nimmst, hängt auch von Deinem DVD bzw. Media Player ab, schließlich müssen es die wiedergeben können. Oft geht probieren über studieren, Du kodierst einfach und spielst das Ergebnis auf einen USB Stick oder eine externe USB Festplatte und gibst es anschließend auf Deinem DVD oder Mediaplayer wieder. Falls Dein Mediaplayer eine eingebaute Festplatte hat, dann musst Du den Film per USB Kabel anschließend auf Deinen Mediaplayer spielen. Bei der Codierung in die verschiedenen Formate solltest Du auch darauf achten, dass Du eine möglichst hohe Datenrate nimmst. Wichtig ist das, wenn Du den Film dann auf einem hochauflösenden LCD Fernseher anschauen willst. Sollte Dein Film in HD sein, dann verlierst Du hier entscheidende Qualität, da kein DVD Player die HD Ausgabe unterstützt, Du solltest also gleich überlegen, zum nächsten Punkt, einem HD Media Player zu gehen.

HD Media Player

Ein Media Player der hochauflösende Filme wiedergeben kann ist natürlich ideal, wenn Deine Filme hochauflösend sind und sie auch auf einem hochauflösenden LCD Fernseher wiedergegeben werden sollen. Es gibt auf dem Markt inzwischen einige günstige Geräte, die eine sehr gute Qualität haben. Welches Format nun ausgeben? Hier ist es auch DivX, WMV oder direkt AVCHD oder HDV, also so wie das mit Kamera aufgenommen wurde. Du musst jetzt schauen, welche Formate ein Mediaplayer wiedergeben kann und welche Du mit Deinem Schnittprogramm ausgeben kannst. Falls es hier keine Berührungspunkte gibt, dann kannst Du noch ein externes Codierungsprogramm wie den Media Coder nehmen, der kann Dir alles in das richtige Format umcodieren. Auch hier gilt probieren über studieren. Eins würde ich aber nicht tun: Platz sparen. Nimm die höchst mögliche Datenrate die funktioniert, am besten auch die Full HD Auflösung mit 1920×1080 und den bestmöglichen Sound. Alles andere ist am falschen Ende gespart, auch wenn Dein Fernseher heute noch nicht Full HD hat. Dein nächster wird es vermutlich haben und dann musst Du nochmals ausgeben, damit Du die beste Darstellung hast. Die besten Erfahrungen habe ich hier mit dem WMV HD Format gemacht, das wird auch meistens von den Playern und den Schnittprogrammen unterstützt.

Videoportale

Wenn Du Deinen Film nur auf verschiedene Videoportale hochladen willst, dann musst Du bei den Videoportalen erst nachschauen, welche Formate zum Hochladen unterstützt werden. Die meisten Portale unterstützen DivX, MP4, WMV usw. aber die Qualität kann unterschiedlich sein. Ich habe gute Erfahrungen mit WMV gemacht. Hier brauchst Du nicht so hoch zu codieren, mehr als 3-4MBit machen meistens keinen Sinn, da die Videoportale selber nochmals umcodieren und dann mit einer niedrigen Rate. Wichtiger ist, dass Du hier die höchste Qualitätsstufe für das Codieren selber einstellst. Das kann dann schon mal dauern, aber Du codierst ja nur einmal und das soll gut sein. Bevor Du auf Videoportale hochlädst, musst Du Dich natürlich anmelden und auch gut überlegen, wie Du Deine Beschreibung, Stichwörter usw. dazu machst und in welche Kategorie Du das Video reinstellst. Wenn Du gefunden werden willst, musst Du einiges dafür unternehmen, das beschreibe ich aber ein anderes Mal. Willst Du den Film nur für Deine Bekannten und Verwandten hochladen, dann kannst das außer Acht lassen, da Du den immer den direkten Link zu Deinem Video schickst. Wenn das Video keine fremden Leute sehen sollen, dann musst Du auf den Portalen auch die entsprechenden Vorkehrungen treffen. Mit diesen ersten Tipps sollte Dir ein erfolgreiches Hochladen möglich sein.

tipp2

Für die Ausgabe zum Anschauen zuhause im Familienkreis am Fernseher eignet sich ein Media Player sehr gut, da er platzsparend ist und hochauflösende Formate wiedergeben kann. Für Videoportale ist WMV gut geeignet.

Schlusswort: Nun sind wir gemeinsam am Ende unseres Kurses und Workshops „Filmen für Anfänger“ angekommen. Ich hoffe, ich konnte Dir einiges von meinem Wissen vermitteln und Du gehst an die Filmerei und Nachbearbeitung viel entspannter ran. Drehe mal einfach und denke dabei an meine Tipps, dann kann nichts mehr schiefgehen und Deine Bekannten und Verwandten werden es Dir mit viel Applaus danken. Das Filmen kann mit der Zeit zu einem schönen und vor allen Dingen kreativem Hobby werden. Dank der heutigen Technik brauchen wir uns nicht mehr um die technische Qualität der Aufnahmen kümmern und können viel mehr Arbeit in den eigentlichen Bildaufbau und später die Nachbearbeitung stecken. Dann auf, mache Deinen ersten Film.