PRAXIS: Gorillapod Focus

Was um Himmelswillen ist denn ein Gorillapod, werden sich einige von Euch fragen, die diese Seite über die Suche nach Gorillas erreicht haben. Nun, der Gorillapod hat natürlich gar nichts mit Tieren zu tun, sondern ist ein kleines Stativ, dass sehr biegbar ist. Vor einigen Jahren hat es die Firma Joby erfunden und auf den Markt gebracht und inzwischen gibt es dieses Stativ in sehr vielen Variationen. Es gibt auch viele Nachmacher, aber Vorsicht, oft sind die Stative nicht ihr Geld wert. Auch die kleineren Versionen vom Gorillapod halten nur bedingt Eure Kamera, schon gar nicht die einfachen Versionen.

Dies ist wieder einmal ein Praxisbericht, denn ich habe dieses Gorillapod Focus seit über einem Jahr und ich kann es vorwegnehmen, ich bin richtig begeistert davon und habe es eigentlich immer in meinem Rucksack dabei, egal ob ich auf Fototour gehe oder Filmen will. Dabei benutze ich das gar nicht so, wie eigentlich vom Hersteller gedacht. Warum das so ist, werdet ihr wissen, wenn ihr den Artikel fertig gelesen habt.

Aber fangen wir mal von vorne an. Wenn ich zum Filmen oder Fotografieren gehe und meinen Rucksack mitnehme, dann habe ich früher immer ein Stativproblem gehabt. Das große Stativ war mir immer zu schwer und zu groß zum rumschleppen. Eine erste Abhilfe schafft ein Reissack. Solange ich eine ebene Auflage finde, die auch auf der Höhe ist, wie ich filmen oder fotografieren will, dann ist es ok, aber es ist halt kein Stativersatz und nichts Handfestes. Also machte ich mich auf die Suche nach einem kleinen Stativ, dass gut verstellbar war, meine Kamera mit Objektiv halten konnte und auch noch möglichst stabil. Schnell wurde ich bei den Gorillapods fündig, allerdings waren alle kleineren Modelle ungeeignet, da nicht für größere Kamera gedacht und einfach auch nicht stabil genug.

Eigentlich gibt es nur eine Version vom Gorillapod, die wirklich stabil ist und das ist das Gorillapod Focus. Gemacht wurde es für den Einsatzzweck, dass es selbst eine SLR Kamera mit einem großen Objektiv halten kann und dementsprechend stabil ist es auch. Ein Nachteil mag sein, dass es keinen Stativkopf besitzt aber da hat natürlich die Firma vorgesorgt und bietet einen Stativkopf dafür an. Allerdings muss ich aus meiner eigenen Praxis wieder sagen, ich brauche den Kopf gar nicht, denn ich schraube meine Kamera direkt an den Gorillapod. Damit steht die Kamera noch stabiler und schließlich ist das Stativ sehr biegbar, um es in die richtige Position zu bringen.

Natürlich ist das Stativ sehr niedrig, es ist nicht dafür gedacht, dass wir es auf den Boden stellen, sondern ich suche mir immer etwas, wo ich es festmachen kann. Das kann ein Geländer sein, ein Laternenmast oder auch ein Papierkorb, eine Parkbank ein Mauervorsprung usw. usf. Selbst die kleinste Fläche genügt schon, um das Stativ sicher aufzustellen. Dafür passt der Pod aber in einen selbst kleinen Rucksack, ein riesiger Vorteil, gerade auf Reisen, gegenüber einem großen Standardstativ. Jetzt werden sich noch viele von Euch sicher fragen: Und hält es meine Kamera? Meine Antwort ist eindeutig ja, wenn die Kamera nicht gerade 10kg wiegt. Ich habe schon meine A65 dran gehabt mit einem 500 Tele und zwar einem richtigen Tele kein Spiegeltele und ich konnte damit absolut ruhige Aufnahmen machen.

Das Bild oben stammt von meinen Aufahmen zum Film „Lebenszeit“. Die hier gemachte Aufnahme vom Sonnenuntergang war eine Timelapse Aufnahme, gerade da muss ein Stativ absolut stabil sein, denn jedes Verrutschen macht die Aufnahmen unbrauchbar. Über Timelapse habe ich übrigens in einem anderen Artikel geschrieben. 

Natürlich ersetzt es nicht immer ein richtiges Stativ, denn wie schon geschrieben, ich brauche etwas, wo ich es festmachen kann. In der Stadt ist es nie ein Problem, wenn ich allerdings irgendwo in der Wüste stehe, wo ich nichts habe, wo ich das Pod festhalten kann, dann habe ich tatsächlich ein Problem. Da ich aber bisher in keiner Wüste war… Auch nicht geeignet ist das Pod für Veranstaltungen, wie etwa Konzerte, da ist ein großes Stativ natürlich geeigneter, da unabhängig von einer Auflagemöglichkeit.

Wo ich mein Gorillapod aber sehr gerne mitnehme, ist in die Stadt, denn dort findet man fast immer eine Möglichkeit, das Stativ anzubringen. Die Stativenden sind übrigens aus einem gummierten sehr festen Material, die halten auf jeder Fläche, egal wie eben oder uneben die ist. Wenn ich mein Gorillapod sozusagen herkömmlich als normales Stativ benutze, muss ich nur darauf achten, dass es richtig ausbalanciert ist, da die Füße vom Pod aber extrem biegbar sind, ist das meistens kein Problem.