Was ist Videokunst?
Natürlich hat der Artikel einen Grund, denn ich habe selber mit Experimentalvideos in den 80´er angefangen, ohne allerdings damals zu wissen, dass das Videokunst genannt wird. Irgendwann hat sich das Thema für mich aber erschöpft und seitdem habe ich keinen Film mehr in diese Richtung gemacht. Aber vielleicht wird es mal wieder Zeit. Deshalb wollte ich hier mal etwas ausführlicher beschreiben, was eigentlich Videokunst ist. Natürlich wird das jeder etwas anders sehen, aber es soll weder eine technische Auseinandersetzung damit sein, noch ein wissenschaftlicher Artikel, nur ein paar Betrachtungen dazu.
Videokunst ist ein Kunstbereich, der sich mit bewegenden Bildern und Ton auseinandersetzt. Es begann in den 60´ern und kann heute vielfach in Videoinstallationen gefunden werden. Auch Videokunst bedient sich der Filmsprache, spart dabei aber gegenüber dem Dokumentarfilm oder Spielfilm einige Punkte aus. In der Videokunst gibt es zumeist keine Schauspieler, keine Handlung und damit auch keine Dialoge. Die erste Videokunst kam von Nam June Paik, einem in Korea geborenen Amerikaner. Er hat in München Musikhistorie studiert, war später auch Professor für Videokunst an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sein erstes Werk bestand darin, dass er viele Fernseher aufstellte und das Bild mit einem Magneten störte und veränderte.
Später entwickelte sich die Videokunst mehr in Richtung Installationen, wo mehrere Bildschirme miteinader verbunden und durch andere Arten von Kunst wie Skulturen und andere Gegenstände, zusammen wirkten in einer gemeinsamen Choreografie. Das wurde dann „Multi-Channel“ Videokunst genannt. Heute gibt es beide Arten, Single-Channel und Multi-Channel Installationen. Single-Channel ist dabei natürlich viel näher am eigentlichen Fernsehen oder Film dran. Heute ist Videokunst meistens auch komplett digital, nicht selten wird überhaupt keine Kamera zur Herstellung benötigt, oft sind Adobe Photoshop oder Adobe After Effects die Grundlagen für die Erstellung von Videokunst. Einige Kunstvideo sind darauf programmiert, dass sie auf Bewegungen der Zuschauer reagieren und daraus entsprechende Bilder erzeugen. Ein wichtiger Punkt ist dabei heute auch das Internet. Internet-basierende Videokunst interagiert oft mit den Benutzern auf eine bestimmte Art und Weise.
Videokünstler gibt es viele auf der ganzen Welt, aber ich will hier keine Details ausbreiten, dazu ist die Wikipedia mit vielen Links zum Thema Videokunst viel besser geeignet. Obwohl Videokunst eigentlich für das Fernsehen prädestiniert ist, findet sie dort vor lauter Kommerz kaum Platz. Abgesehen mal von einzelnen Kunstnächten, die von 3Sat oder ARTE initiiert werden. Auch das ORF hat in dieser Richtung früher öfters Sendungen gebracht. Aus diesem Grund bleibt dieser Kunstzweig der Öffentlichkeit mehr oder weniger verborgen. Wen es aber interessiert, der findet dazu im Internet viele Links zu interessanten Seiten. Einfach mal „Videokunst“ oder „videoart“ in Google eingeben.