Oscar Verleihung 2013

Es war wieder so soweit, die Oscar Verleihung stand an. Zwar zu bester amerikanischer aber nicht deutscher Sendezeit. Also hieß es, früh ins Bett und noch früher aufstehen. Würde es sich lohnen? Haben meine Favoriten dann auch gewonnen? Wie immer JA und NEIN. Traditionell ging der erste Oscar an die Nebenrolle bei den Herren. Es gab einen eindeutigen Favoriten, der auch mit meinem Favoriten übereinstimmte und es gab keine Überraschung. Christoph Waltz hat sich seinen zweiten Nebenrollen-Oscar redlich verdient, kein anderer Schauspieler war so präsent in dieser ihm auf den Leib geschriebenen Rolle in Tarantino´s „Django – Unchained“. Dann legte auch noch gleich ein anderer meiner Lieblingsfilme mit zwei Oscars los: „Life of Pi“. Das hätte ich mir nicht gedacht, höchstens gehofft. Gerade bei den Nominierungen für visuelle Effekte waren doch harte Konkurrenten dabei: „Avengers“, „Prometheus“, „The Hobbit“, aber alle gingen leer aus, denn der zu 65% aus CGI bestehende Film „Life of Pi“ konnte diesen Oscar für sich verbuchen, ebenso wie den Oscar für Originalmusik. Dass es zum Schluss 4 Statuen werden würden, hätte ich gehofft, aber nicht geglaubt. Jeder sah schon „Lincoln“ als den großen Gewinner, aber der Kamera- und Regie-Oscar gingen auch an „Life of Pi“. Für „Lincoln“ blieb nur der Production Design und der Hauptdarsteller Oscar übrig. Meiner Meinung nach vollkommen zurecht, denn der Film hat mit seinen über zweieinhalb Stunden, unheimliche Längen und man muss sich schon für amerikanische Geschichte interessieren, dass man dabei bleibt. Ebenso lang, aber zu keiner Sekunde langweilig, ist „Les Miserables“. Eigentlich nur ein Aussenseiter bei der Verleihung, aber schließlich bekam der Film neben dem weiblichen Nebendarsteller Oscar für Anne Hathaway auch die Oscars für Soundmix und Makeup. Verdient hätte der Film allemal mehr. Aber auch Tarantino konnte sich nur noch über den Drehbuch-Oscar freuen, das aber sicher zurecht. Für mich etwas überraschend bekam auch der letzte Bond „Skyfall“ drei Oscars. War es auch wegen der 50-Jahre Feier oder war Adele nicht ganz unschuldig? Das Schwergewicht unter den weiblichen Sternchen am Red Carpet gewann wohl als große Favoritin, war das Bond Titellied doch weltweit in den Hitparaden vertreten.

Während die Doku-Oscars wie immer an mir bisher unbekannte Filme gingen, war das mit den 2 Animationsoscars anders. Der Oscar für die Kurzfilmanimation ging, für mich nicht überraschend an „Paperboy“, den man übrigens offiziell von Disney hochgeladen, auf YouTube anschauen kann. Der andere Animationsoscar ging an „Brave“, hierzulande mehr als „Merida“ bekannt, auch nicht überraschend, denn dieses Jahr war es eigentlich der einzige richtig gute Animationsfilm. „Amour“ aus Österreich war zwar mehrmals nominiert, bekam dann aber doch nur den „Auslandsoscar“. Es ist ein österreichischer Film, der aber in französisch gedreht wurde. Damit der zweite Oscar an Österreicher und keiner nach Deutschland, aber das überrascht wenig bei der Qualität des deutschen Kinos.

Wer konnte dann die Haupt-Oscars mit nach Hause nehmen? Selten war es bisher nur ein einziger Film und so auch diesmal, haben sich die Jurymitglieder der Academy unterschiedlich entschieden. Während der Regieoscar an „Life of Pi“ ging, ging der Drehbuchoscar an „Django Unchained“. Die männliche Hauptrolle ging an den Lincolndarsteller, wie schon erwähnt. Die größere Überraschung war dann der Oscar für die weibliche Hauptrolle. Hatten viele Jessica Chastain als Favoritin gehandelt, so kam es doch ganz anders. Kathryn Bigelow ging diesmal mit ihrem Osama bin Laden Jagdfilm überhaupt ziemlich leer aus und auch Jessica wurde da wohl mit hineingezogen und der weibliche Hauptrollenoscar landete in den Händen von Jennifer Lawrence. Ihre Panne auf der Treppe lief ja schon inzwischen oft genug im Fernsehen 🙂 Das war dann aber auch schon der einzige Oscar für „Silver Linings Playbook“. Eigentlich auch etwas schade, denn alle Darsteller waren nicht ganz zu unrecht nominiert. War vor zwei Jahren Jennifer noch als Phönix aus der Asche nach oben gespült worden, so nahm Sie in der Zwischenzeit einige gute Rollen an (ich erinnere auch an Hunger Games) und wurde dann auch belohnt. Als sie vor zwei Jahren für „Winter´s Bone“ nominiert war, kannte sie noch keiner. War ja schließlich ein Independent Film, der für wenig Geld seine Aufmerksamkeit beim Sundance Film Festival auf sich lenken konnte. Auch dieses Jahr war ein Film durch das Sundance Festival bekannt geworden. „Beast of the Southern Wild“, übrigens ein sehr sehenswerter Film (der sich nicht um den Orkan Katherina dreht, wie in den deutschen Medien immer fälschlich behauptet wird), war sogar für den besten Film nominiert und brachte auch die Jüngste jemals für den Oscar nominierte Schauspielerin hervor, ich nenne sie Hushpuppy, wie sie auch im Film genannt wird. Doch das Erstlingswerk von Benh Zeitlin, dass sich um Auerochsen und die Bathtub dreht, blieb dann doch ohne Auszeichnung. Ganz anders Ben Affleck. Konnte sein Film „Argo“ schon den Drehbuchoscar und den Schnittoscar mit nach Hause nehmen, kam dann zum Schluss der Verleihung noch sein großer Auftritt. Keine geringere als Michelle Obama verkündete aus dem Weißen Haus den Sieger, also den Oscar für den besten Film. Viele nahmen es als gegeben an, dass sie „Lincoln“ küren wird, also als First Lady einen Film über einen Präsidenten, aber es kam ganz anders. „Argo“, das Drama um die Geiselbefreiung im Iran, konnte diesen begehrten Oscar schließlich mit nach Hause nehmen. Damit war auch wieder mal George Clooney im Spiel, denn er hat den Film mit produziert. Ein würdiger Sieger ist dieser Film allemal, auch wenn etwas zu Amerika lastig, aber das kann man der Academy nachsehen, denn das Geiseldrama ist zwar ein amerikanischer Film mit amerikanischen Geiseln, spielt aber fast komplett im Iran. Bis auf wenige etwas unglaubwürdige Aufnahmen (ich meine den Abflug der Geiseln mit dem Flugzeug) ist das ein hochspannender Thriller, der auch sehr gut umgesetzt wurde und wo der Hollywood Film auch eine große Rolle spielt. Ich würde mir wünschen, dass auch in Deutschland solche Filme gemacht werden würden und nicht nur dürftige Tatorts. Selbst das Drama von München musste ein Amerikaner verfilmen.

ArgoAbschließend sei gesagt, dass sich das frühe Aufstehen für den Oscar auch dieses Jahr wieder gelohnt hat, man sieht nicht nur die gesamte Prominenz des Films sich huldigen, sondern auch viele Szenen, die es wirklich nur in Amerika geben kann. Das Highlight für mich war, als Jack Nicholson sich für die Eiserne Lady Verfilmung bewerben wollte und Meryl Streep die Rolle des Lincoln andienen wollte. Auch wenn es von vielen Kritikern sicher anders gesehen wird, der Moderator blieb für mich bis auf den Busensong ziemlich schlapp und der heimliche Höhepunkt war für mich der Auftritt des gesamten Ensemble von „Les Miserables“, die live den bekannten Song aus dem Musical sangen, sozusagen der nochmalige Beweis für die Stärke des Tom Hooper Films.

FILM: Les Miserables

Mal wieder ein aktueller Film, den es sich auf jeden Fall lohnt, anzuschauen, nicht nur wegen der drei Oscars, die der Film bekommen hat. Ich rede von der Musicalverfilmung „Les Miserables“. Eigentlich mag ich keine Musicals und schon gar nicht verfilmte Musicals. Wenn mir dann ein solcher Film gefällt, dann muss er besonders gut sein. Ich will hier nicht auf den Inhalt eingehen, der ist eh in allen Kritikerblogs abgedruckt, ich will hier vielmehr darauf eingehen, warum mir der Film gefällt. Der Hauptgrund ist die Kamera und Montage. Dadurch, dass die Songs live beim Dreh gesungen wurden, erlaubt das der Kamera ganz andere Einstellungen, sie ist nah dran und mitten drin im Geschehen. Das geht schon in der Eröffnungssequenz los. Jean Valjean müht sich zusammen mit anderen Häftlingen ab, ein großes Schiff an Land zu ziehen. Die Anstrengung steht allen ins Gesicht geschrieben, die Kamera fängt das sehr nah ein. Javert kommt ins Spiel und der erste gesungene Dialog: Auf Englisch. Alle Achtung an die deutschen Verleiher, der Film läuft mit dem originalen Gesang mit Untertiteln. Alles Andere hätte diesen Film in Deutschland niedergemacht, denn der Live-Gesang ist sicherlich das Besondere an diesem Film. Die Szenerie entwickelt sich so schnell, dass man gar nicht bemerkt, dass sich hinter Jean Valjean ein Hugh Jackman verbirgt, der nicht nur hier am Anfang, sondern auch später excellent spielt und singt. Überhaupt hat Tom Hooper hier eine excellente singende Besetzung gefunden. Obwohl ich selber mit einem Sascha Baron Cohen nichts anfangen kann, hier ist er als Verrückter toll besetzt. Neben ihm glänzt natürlich auch Helena Bonham Carter. Von Anne Hathaway hat man ja leider nicht so lange was, aber solange Sie singt und spielt (also bevor sie im Film stirbt) macht sie das hervorragend. War das jetzt ein Spoiler? Nee ich glaube nicht, da die Geschichte bekannt ist. Trotzdem fehlt danach etwas im Film und man merkt es erst später, das muss die sehr präsente Anne gewesen sein. Man spürt förmlich ihr Fehlen, auch hier wieder filmisch super umgesetzt.

Jetzt könnte man als nächstes einwenden: Wer schon die Geschichte kennt, also vom Musical vom Buch oder von einer anderen Verfilmung, dem bringt das nicht Neues. Das stimmt überhaupt nicht, denn Tom Hooper schafft hier eine Neuinterpretation, die es filmisch in sich hat. Der Film war für mehrere Oscars nominiert und hat auch drei davon bekommen, aber keinen der Hauptoscars, da war die Konkurrenz stark und es bleibt bei meiner Meinung, dass sich Musicals im Kino schwer tun und damit auch bei der Oscarverleihung. Da tut man dem Film aber vollkommen unrecht, denn obwohl hier ein Musical auf die Leinwand gebracht wurde, strozt der Film nur so von filmischen Leckerbissen und hervorragenden Schauspielern. Abgesehen davon, ist der Film trotz 158 Minuten, sehr kurzweilig. Die Geschichte wird mit jeder einzelnen Szene vorangebracht, es gibt kaum Verschaufpausen im ganzen Film und die Kamera bleibt immer sehr nah dran. Da ist nichts mit Stativ. Im Making of kann man gut sehen, dass viele Szenen mit der 35mm Kamera aus der Hand gedreht sind. Das gibt dem Film eine unheimliche Nähe und Direktheit, die ich so schon länger nicht mehr gesehen habe.

Die Fahrzeuglegenden der Leinwand

Neben den Schauspielern, haben Sie so manchem Kinoklassiker zu seiner Bekanntheit verholfen – Filmautos. Mit furturistischem Design und atemberaubenden Features waren sie seit jeher faszinierende Publikumsmagneten.

Die Stars aus Blech

Filme wie Herbie, wären ohne das Fahrzeug in der Hauptrolle garnicht vorstellbar. Es soll sogar vorkommen, dass sich Zuschauer heute eher an das Fahrzeug im Film, als den Schauspieler erinnern. Ob das jedoch am Glanz der blechernen Stars oder eher an den schlechten Schauspielleistungen der Darsteller liegt, bleibt dahingestellt. Jedenfalls haben Fahrzeuge schon oft Ihren Kollegen aus Fleisch und Blut die Show gestohlen. Daher verwundert es nicht, dass Filmautos unter Fans sehr begehrt sind.

Im A-Team-Bus zur Arbeit!?

Heutzutage sind einige der Fahrzeuglegenden von damals für Jedermann erschwinglich geworden. Warum also nicht den Kindheitstraum erfüllen und sich fühlen wie sein Idol? Sollte das eines der A-Team-Mitglieder gewesen sein, kann dieser Traum schon für weniger als 1.000 Euro in Erfüllung gehen. Ungefähr soviel kostet ein GMC Vandura, wie er aus der Kultserie bekannt ist.

Wer sich eher Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft“ verbunden fühlt, muss da schon tiefer in die Tasche greifen. Das Originalauto aus dem Film wird heute mit ca. 440.000€ bewertet. Auch restaurierte Modelle des Delorean DMC 12, der die Basis für dieses Filmauto war, sind heute noch sehr begehrt. Liebhaber und Fans bezahlen auch dafür ca. 43.000€.

Aufregende Autos in Filmen, wird es wohl noch geben, solange es Filme gibt. Und sicher werden wir auch in Zukunft hin und wieder staunen, was Hollywood sich für uns ausgedacht hat.

Weitere Filmautos und deren derzeitige Preise, gibt es in der aktuellen Infografik von AutoScout24.

FILM: Sunshine

Danny Boyle kennt seit den olympischen Spielen in London 2012 nun mal jeder. Er war schließlich für die grandiose Eröffnungs- und Schlussfeier der Spiele verantwortlich. Er hat davor schon Aufmerksamkeit durch die breite Masse bekommen, als „Slumdog Millionaire“ vor nicht allzu langer Zeit viele Oscars zugesprochen bekam. Der Mann ist aber keine Kreation Hollywoods, sondern ein luperreiner Engländer, der schon viele Filme gemacht hat. „127 Stunden“ war der letzte. Ich habe mich aber diesmal für einen ganz anderen Film von ihm interessiert. „Sunshine“ aus dem Jahre 2008. Damit hat Danny Boyle auch einen echten Science Fiction Film zu seinem Portfolio hinzugefügt. Keine neue Story, auch keine besonderen Schauspieler, die Geschichte entwickelt sich langsam, aber trotzdem ist der Film für einen Science Fiction Fan wie mich interessant und faszinierend. Er nimmt viele Anleihen bei anderen SciFi Klassikern, einige Szenarien erinnern an „2001“, andere wieder an „Armageddon“ und auch viele weitere Filme. Trotzdem ist die Geschichte nachvollziehbar und stringent erzählt. Visuell ist der Film auf jeden Fall beeindruckend und wirkt auch sehr realistisch. Aber (und das rechne ich Boyle sehr hoch an), es ist kein Mainstream Film made in Hollywood. Dazu sind die Dialoge einfach zu gut und die Geschichte viel komplexer als die üblichen Verdächtigen. Tatsächlich erinnert mich der Film oft an „2001“, allerdings schafft es Boyle nicht, wie damals Kubrick, einen bahnbrechenden Film, ein Meisterwerk zu schaffen, was seinesgleichen bis heute sucht.

3D im Kino

Der neue Trend in der Filmindustrie Seit dem überwältigenden Erfolg des Blockbusters „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ kommen immer mehr Filme im 3D-Format ins Kino. Selbst Klassiker wie das Drama „Titanic“ werden heute in einer 3D-Version neu aufgelegt. Mittlerweile lässt sich die neue Technik auch in den eigenen vier Wänden erleben.

Die Entwicklung des 3D-Kinos

Bereits vor mehreren Jahrzehnten experimentierte Hollywood mit Filmen in 3D, um die Zuschauer von den heimischen Fernsehgeräten zurück ins Kino zu locken. Auch die moderne 3D-Technik, die den damaligen Möglichkeiten weit überlegen ist, sorgt wieder für steigende Besucherzahlen in den Lichtspielhäusern. Im Gegensatz zu den früheren Experimenten können 3D Filme heute auf eine ausgereifte Technik zurückgreifen. Hochwertige und teure Kameras nehmen von jedem Bild zwei Versionen auf, die beide auf der Leinwand zu sehen sind und beim Zuschauer durch eine 3D-Brille auf das linke, beziehungsweise das rechte Auge verteilt werden. Dadurch entsteht ein räumlicher Effekt, die Elemente auf der Leinwand wirken fast, als könne der Zuschauer sie anfassen.

3D für das Wohnzimmer

Auch die Hersteller von Fernsehern erkennen den Trend und rüsten auf. Moderne Fernseher sind in der Lage, dafür vorgesehene Filme im 3D-Format wiederzugeben. Mittlerweile werden sogar Techniken entwickelt, mit denen es möglich sein wird, herkömmliche Spielfilme in dreidimensionale Bilder umzurechnen. Auch die bisher noch benötigten 3D-Brillen sollen bald der Vergangenheit angehören. Filme in 3D werden meist auf Blu-Ray ausgeliefert oder im Internet zum Download angeboten. Doch Vorsicht: Filme zum Downloaden sind nur dann legal, wenn der Anbieter über eine Lizenz verfügt. Um rechtlichen Risiken und Bedrohungen durch Viren aus dem Weg zu gehen, sollten Sie sich deshalb an die legalen Online Videotheken halten. Weitere Infos dazu im Ratgeber Filme auf readup.de.

MERIDA – Legende der Highlands

MERIDA

PIXAR hat wieder mal zugeschlagen. Die Macher von weltweiten Animationserfolgen wie Nemo (immer noch einer der Lieblingsfilme der Enkelkinder) oder Wall-E (einer meiner PIXAR Lieblinge) haben ab 2. August 2012 wieder einen neuen Animationsfilm, natürlich in Real 3D am Start. Diesmal geht es um die Geschichte der Prinzessin und Bogenschützin MERIDA und ihrer Familie. Wie auch in realen Königsfamilien, so ist es auch hier. Der König ist der König, das Sagen hat aber seine Frau Elinor, die Mutter von MERIDA. Sie will unbedingt ihre Tochter so schnell wie möglich vermählen, das Unterfangen ist aber nicht das Einfachste, da MERIDA ein wilde junge Frau mit ihrer eigenen Meinung ist. Die Mutter lädt zu den Highlandgames ein, der Sieger des Bogenschießens soll MERIDA bekommen, doch wer gewinnt? Natürlich MERIDA selber. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf und die Geschichte, welche sich in den schottischen Highlands abspielt ihre überraschenden Wendungen in einer geheimnisvollen Welt. Bereits heute kann man sich den Trailer auf der Disney Homepage anschauen und ab 2. August gibt es dann MERIDA natürlich im Kino zu sehen. Ich kann Euch den Film nur empfehlen, denn PIXAR hat mich noch nie im Stich gelassen und der Trailer verspricht sicher Kurzweile für den diesjährigen Kinosommer.

FILM: The Shawshank Redemption

„The Shawshank Redemption“, in der deutschen Version „Die Verurteilten“ ist ein amerikanischer Film aus dem Jahre 1994, basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King unter der Regie von Frank Darabont. Laut IMDB ist es der bestbewertete Film aller Zeiten, noch vor dem Paten und anderen Klassikern. Natürlich habe ich den Film schon im Fernsehen gesehen, aber dann in Deutsch und in reiner Fernsehqualität. Also habe ich den Film diesmal auf Blue-Ray ausgeliehen und natürlich auch in englisch angeschaut. Und damit auch schon zum größten Unterschied zwischen deutscher und Originalversion. Nicht nur der deutsche Titel ist bescheuert, auch die Synchronisation gibt nicht die Stimmung im Gefängnis wieder. Die englische Sprache ist viel rauher und entspricht auch mehr der gewollten Realität des Gefängnisalltags. Oberflächlich ist der Film einer von vielen Gefängnisfilmen, kaum oder wenig Action nach heutigen Gesichtspunkten, Handlung entwickelt sich langsam usw. usf. Auf den zweiten Blick ist der Film eine Studie menschlicher Stärken und Schwächen, von Hoffnung und des nie Aufgebens, auch nicht in den hoffnungslosesten Situationen. Genau diese Thematiken sind sehr gut im Film umgesetzt. Der Zuschauer weiss von Anfang an, dass Andy unschuldig ist und kann sich auch mit der Figur schnell identifizieren. Lange Zeit wird man im Uklaren gelassen, was Andy plant, es gibt zwar viele Andeutungen, die man hinterfragen kann, das Verschwinden ist dann aber doch überraschend. Hier wurde also ein Plot entwickelt und in Szene gesetzt, der in jeder einzelnen Einstellung des Films, in jedem einzelnen Nebensatz präsent ist, keine Aufnahme und kein Dialog ist dem Zufall überlassen. Das gilt natürlich für alle guten Filme, allerdings habe ich das selten so in Vollendung gesehen. Insofern ist es also nachvollziehbar, dass der Film vorne steht und für jeden Kinoliebhaber ist es ein absolutes Muss.

Warum ist aber der Film so beliebt? Der Regisseur schafft es über seine Themen Hoffnung, Träume und Freundschaft, viele Menschen anzusprechen, im Film sind viele der Themen, die jeden von uns betreffen. Der Film hebt nie ab, er bleibt immer bodenständig und nachvollziehbar. Es ist ein einfacher Film, er braucht nicht viele Effekte und ist trotzdem für die Zuschauer nachhaltig.

Warum ist der Film aber damals im Kino durchgefallen? Nun das ist schon vielen Filmen so gegangen, allerdings waren es hier klar der Titel (gerade der Amerikanische, weil dort unverständlich) und das Marketing, das den Film als Gefängnisdrama pries. Wer konnte ahnen, dass der Film einen ganz anderen Inhalt hatte? Dazu kommt noch kaum Action und eine Langsamkeit, die 1994 nicht in war. Selbst bei der Oscarverleihung ging der Film leer aus. Siebenmal nominiert, ohne heimgegangen. So ging es aber auch schon anderen Klassikern. Im selben Jahr ging auch Pulp Fiction ohne Oscar nach Hause, die heimste 1994 alle Forrest Gump ein, auch ein super Film, aber eben kein Klassiker.

FILM: In Time

In Time ist ein Science Fiction Film einer etwas anderen Art und spielt in einer Welt, deren einzige Währung die Zeit ist. Am Anfang geht es schnell zur Sache, man wird mit dieser Zeitwelt konfrontiert und ist sofort dabei. Ja, jeder Science Fiction Interessierte wird in diese Welt richtig hineingesaugt, so ist es mir zumindest gegangen.

Hier die Fakten: Wir befinden uns in einer Welt, in der Unsterblichkeit Tatsache ist. Mit 25 Jahren bleibt die „Lebensuhr“ stehen, man wird nicht älter. Da es aber in einer solchen Welt zur Überbevölkerung kommen würde, hat man statt Geld, nun Zeit als Währung. Bei der Geburt bekommt man 25 Jahre Zeit aufzuwachsen. Mit der Vollendung des 25. Lebensjahres beginnt die Uhr zu laufen, man bekommt noch ein Jahr Lebenszeit geschenkt aber weitere Jahre muss man sich verdienen. Ist die Uhr abgelaufen, dann stirbt man. Die Welt ist in 8 verschiedene Zone aufgeteilt. In der ersten Zone, dem Ghetto, hat man kaum einige Tage auf seiner Uhr und muss die Währung Zeit schwer verdienen. Die Zeit ist auch einer hohen Inflation unterworfen, Alles wird teuerer. Ein HotDog kostet immer mehr Minuten, das Taxi kostet soviel, wie man zum Zielort zu Fuß benötigen würde. In der letzten, der 8. Zone leben nur Reiche, die teils Millionen Jahre in ihren Safes liegen haben. Der Übergang von einer Zone in die Andere kostet natürlich Zeit, bei der letzten Zone sind es schon Jahre. Am Anfang ist der Protagonist natürlich in der Ghetto Zone, lernt dort in einer Bar aber einen „Reichen“ kennen, der ein unglaubliches ganzes Jahrhundert auf seiner Uhr hat. Das ist ungewöhnlich und noch dazu schenkt ihm der Reiche seine hundert Jahre, da er sterben will. Damit beginnen aber die Komplikationen, da hier die „Zeitwächter“, die Polizei dieser Welt auf den Plan gerufen wird. Auch hier ist die Welt natürlich nicht frei von Gewalttaten, Leute werden wegen Stunden Lebenszeit umgebracht. Man kann sich Zeit auch leihen, das kostet aber auch wieder Zeit, bis zu 30% Leihgebühr.

Jetzt aber zur Geschichte, wie gesagt, der Film fängt sehr vielversprechend an und hält auch lange Zeit die Spannung. Dann werden aber einige Dinge doch nicht so gut erklärt oder kommen nicht so richtig rüber. Je länger der Film läuft, desto mehr erweist sich Justin Timberlake als die völlige Fehlbesetzung. Dann kommen einige Unstimmigkeiten auf. Es wird erklärt, mit 25 hört man das Altern auf, das ist an einigen Stellen deutlich sichtbar, wenn die Mutter auch nicht älter wie ihr Sohn ist, an anderen Stellen sind aber auch Personen im Spiel, die deutlich älter als 25 aussehen. Hier wird die Geschichte zum ersten Mal nicht voll durchgezogen. Je länger der Film dauert, desto mehr erinnert er an eine Bonnie und Clyde Story, leider kann das der Film aber nicht durchziehen. Das System soll ad absurdum geführt werden, wird es aber nicht richtig. Die Story bleibt irgendwann hängen, da ist den Drehbuchschreibern nichts mehr eingefallen. Eigentlich sehr schade, denn der Film hat einen sehr guten Anfang und die Geschichte mit der Zeit als Währung ist über lange Zeit auch sehr gut. Vieles wird auch sehr gut erklärt, aber dann bleibt wieder Einiges im Verborgenem.

Und warum schreibe ich jetzt so lange darüber? Weil mir eben der Aufhänger sehr gut gefallen hat und es hätte ein super Science Fiction werden können, aber leider fehlt dem Film ein Höhepunkt als Schluss. Irgendwann ist alles erzählt und der Film fängt an langweilig zu werden. Eigentlich sehr schade.

FILM: The Green Mile

Frank Darabont hat als Regisseur zwei Stephen King Verfilmungen umgesetzt: „Die Verurteilten – The Shawshank Redemption“ (1994) und „The Green Mile“ (1999). Die Verurteilen sind laut IMDB immer noch an Nr. 1 der besten Filme und „The Green Mile“ ist dort an Nr. 73 vertreten. Eigentlich kein Maßstab für gute Filme, aber man schaut sich dann solche Filme doch etwas anders an und versucht sich ein Urteil zu bilden, ob dass denn gerechtfertigt wäre. The Green Mile habe ich vor einiger Zeit schon im Fernsehen gesehen, damals als er im Kino war, habe ich ihn einfach übersehen. Im Fernsehen mit Werbung und in Deutsch kann man auch einen solchen Film vergessen, also nochmals ausgeliehen, diesmal auf Blue-Ray und natürlich im Original angeschaut. Unterschiedlicher in der Wahrnehmung kann es gar nicht sein. Der Film entfaltet in der Originalsprache und in hervorragender Qualität erst seine Wirkung. Darabont versteht es seine Zuschauer in eine Richtung zu leiten: Man hat Mitleid mit den Gefängnis Insassen, die alle zur Todesstrafe verurteilt sind. Genau das wollte er ja auch. Ein Plädoyer gegen die Todesstrafe. Ich habe zwar den Roman vom King nicht gelesen, aber laut vieler Meinungen hält sich der Regisseur sehr nah am Original.

Einen Punkt habe ich aber nicht verstanden, wie kann der Film in Deutschland ab 12 freigegeben sein? Und zwar in der Version, in der ich ihn ausgeliehen habe. Laut Schnittberichte gibt es nur eine gekürzte Fassung, die am Nachmittag im RTL2 mal gelaufen, ansonsten ist dieser Film tatsächlich ab 12 freigegeben. In den USA ist er Rated „R“. Vorallendingen kann man das nicht verstehen, wenn man sich die Szenen am elektrischen Stuhl in Erinnerung bringt.

Nun aber zurück zum Film: Die Geschichte ist eindrucksvoll erzählt, und zwar filmisch eindrucksvoll erzählt. Obwohl der Film über 3 Stunden lang ist, bleibt man dran, denn die Geschichte bleibt immer interessant. Auch die Nebenschauplätze wie die dressierte Maus oder der Wächter, den keiner leiden kann, ist so umgesetzt, dass es nicht aufgesetzt wirkt, sondern einfach dazugehört, genauso das Leiden des Wächsters und die „Erleichterung“ danach. Der Film gehört zu den Filmen, die oberflächlich gesehen eine recht einfache Story haben, aber durch die Erzählweise des Films, man tief hineingezogen wird.

Kritiker in Deutschland werfen dem Film manchmal vor, dass er zu amerikalastig ist. Das stimmt nur bedingt. In Deutschland gibt es zwar die Todesstrafe, aber in vielen anderen Ländern. Die Diskussion um die Sinnhaftigkeit ist nicht nur in Amerika immer gegenwärtig. Der Film ist ein Plädoyer für die Menschlichkeit und die Möglichkeit des menschlichen Irrtums. Und Frank Darabont ist nach seiner ersten King-Verfilmung hier ein zweites Meisterwerk gelungen.

FILM: The Artist

Heute eine neue Empfehlung eines Films, der für 10 Oskars nominiert wurde und 5 davon auch bekam und zwar mitunter die Hauptoskars wie bester Film und beste Regie sowie Hauptdarsteller. „The Artist“ ist ein französischer Film, der in Zusammenarbeit mit dem französischen Fernsehen Canal+ entstand und kein typischer Hollywood-Film, wie manche annehmen werden, aber er wurde immerhin komplett in Studios in Hollywod gedreht. Umso erstaunlicher sind dann eigentlich die vielfachen Oscars. Wahrscheinlich deshalb, weil dieser Film schon mal gar keine Voraussetzungen für einen Blockbuster erfüllt. Er ist in S/W gedreht und auch noch ein Stummfilm mit dazwischen eingeblendeten Titeln. Was hat dann eigentlich ein solcher Film in der heutigen Zeit zu suchen?

Der Film ist eine Hommage an die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, als die letzten Tage des Stummfilms angebrochen sind. In diesem Stil ist dieser Film auch umgesetzt. Die Folge daraus: das sind einige richtige filmische Einstellungen, d.h. die Schauspieler agieren wie in einem Stummfilm, Sie müssen alles so spielen, dass es verständlich wird ohne Sprache. Die Dinge können nicht besprochen werden (oder zugequatscht werden) also muss die Erklärung filmisch gelingen. Das ist in diesem Film an vielen Stellen auch gut gelungen. Nach 20 Minuten vermisst man weder Sprache noch Farbe, der Film ist trotzdem filmisch und verständlich. Jetzt aber für mich das etwas negativere: Der Film ist absolut vorhersehbar, der Zuschauer weiss schon vorher, was passieren wird. Das liegt natürlich auch an der Geschwindigkeit, die den heutigen Sehgewohnheiten diametral widerspricht. Ausserdem weiss jeder, der ein kleines bischen in Film interessiert ist, was mit dem Stummfilm damals passiert ist. Trotzdem ist der Film natürlich ein Juwel in der heutigen Filmlandschaft.

Dass der Film allerdings für 10 Oscars nominiert wurde und auch schon Golden Globes bekam ist eigentlich eine Bankrotterklärung an das heutige Kino. Gibt es denn keine neuen aktuellen Filme? Natürlich gibt es sie, auch wenn nicht alle guten Filme nominiert sind. Hollywood hat hier meiner Meinung nach mit den Nominierungen etwas übertrieben. Eine interessante Frage wäre zu klären: Wäre der Film, wenn er 1920 gedreht worden wäre, für einen Oscar nominiert? Ich meine nein, auch wenn in der bisherigen Geschichte nur ein einziger Stummfilm bisher einen Oscar bekam, 1929 war es „Wings“. „The Artist“ ist also der zweite Stummfilm, der einen Oscar für den besten Film bekommen hat.

1 2