Ostbayerisches Landesfilmfestival 2012

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iCalDer Bundesverband Deutscher Film-Autoren e.V. (BDFA) richtet jedes Jahr Filmfestivals auf Landes- und Bundesebene aus. Teilnehmen können bei den meisten Festivals der ersten Ebene alle Club- und Einzelmitglieder der jeweiligen Region, sowie andere Autoren, die in der Region wohnen, die allerdings gegen eine Teilnahmegebühr.

Die Landesfestivals sind Wettbewerbe der 2. Ebene, d.h. davor finden in den Clubs jeweils Clubwettbewerbe oder Ausscheidungen statt. Alle am Landesfestival gezeigten Filme sind also bereits mindestens einmal gezeigt worden und haben mit der Meldung zum Landesfilmfestival bereits ihre Qualität bewiesen. Von den Landesfilmfestivals werden die interessantesten Beiträge zu Bundesfilmfestivals der verschiedenen Kategorien eingeladen. Eine Auswahl davon wird auch auf den Bayerischen Film + Videofestspielen gezeigt.

Das nächste Festival 2012 der Regionen Niederbayern und Oberpfalz wird vom Film- und Videoclub Landshut VHS am 11. Februar 2012 ausgerichtet und findet wieder im Vortragssaal der Volkshochschule Landshut statt. Der Eintritt ist für alle Interessierten frei und ich werde da mit Filmen und auch persönlich anwesend sein.

FILM: The Artist

Heute eine neue Empfehlung eines Films, der für 10 Oskars nominiert wurde und 5 davon auch bekam und zwar mitunter die Hauptoskars wie bester Film und beste Regie sowie Hauptdarsteller. „The Artist“ ist ein französischer Film, der in Zusammenarbeit mit dem französischen Fernsehen Canal+ entstand und kein typischer Hollywood-Film, wie manche annehmen werden, aber er wurde immerhin komplett in Studios in Hollywod gedreht. Umso erstaunlicher sind dann eigentlich die vielfachen Oscars. Wahrscheinlich deshalb, weil dieser Film schon mal gar keine Voraussetzungen für einen Blockbuster erfüllt. Er ist in S/W gedreht und auch noch ein Stummfilm mit dazwischen eingeblendeten Titeln. Was hat dann eigentlich ein solcher Film in der heutigen Zeit zu suchen?

Der Film ist eine Hommage an die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, als die letzten Tage des Stummfilms angebrochen sind. In diesem Stil ist dieser Film auch umgesetzt. Die Folge daraus: das sind einige richtige filmische Einstellungen, d.h. die Schauspieler agieren wie in einem Stummfilm, Sie müssen alles so spielen, dass es verständlich wird ohne Sprache. Die Dinge können nicht besprochen werden (oder zugequatscht werden) also muss die Erklärung filmisch gelingen. Das ist in diesem Film an vielen Stellen auch gut gelungen. Nach 20 Minuten vermisst man weder Sprache noch Farbe, der Film ist trotzdem filmisch und verständlich. Jetzt aber für mich das etwas negativere: Der Film ist absolut vorhersehbar, der Zuschauer weiss schon vorher, was passieren wird. Das liegt natürlich auch an der Geschwindigkeit, die den heutigen Sehgewohnheiten diametral widerspricht. Ausserdem weiss jeder, der ein kleines bischen in Film interessiert ist, was mit dem Stummfilm damals passiert ist. Trotzdem ist der Film natürlich ein Juwel in der heutigen Filmlandschaft.

Dass der Film allerdings für 10 Oscars nominiert wurde und auch schon Golden Globes bekam ist eigentlich eine Bankrotterklärung an das heutige Kino. Gibt es denn keine neuen aktuellen Filme? Natürlich gibt es sie, auch wenn nicht alle guten Filme nominiert sind. Hollywood hat hier meiner Meinung nach mit den Nominierungen etwas übertrieben. Eine interessante Frage wäre zu klären: Wäre der Film, wenn er 1920 gedreht worden wäre, für einen Oscar nominiert? Ich meine nein, auch wenn in der bisherigen Geschichte nur ein einziger Stummfilm bisher einen Oscar bekam, 1929 war es „Wings“. „The Artist“ ist also der zweite Stummfilm, der einen Oscar für den besten Film bekommen hat.

UNICA Preis für Stadtspektakel Trailer

Am Samstag, den 22. Oktober 2011 fand der 20. Internationale Videoclipwettbewerb in Berlin statt. Unser Trailer zum Stadtspektakel Film (hier zu sehen) landete im Wettbewerb auf dem 3. Platz (von insgesamt 37 Filmen), war also der Film mit der dritthöchsten Wertung. Da der Wettbewerb international ist und unter dem Patronat der UNICA steht, wurde auch der UNICA Preis vergeben. Für uns war es eine große Überraschung und Ehre, diesen Preis entegegennehmen zu dürfen. Alle Ergebnisse und Fotos zum Wettbewerb findet man auf den Seiten des Veranstalters, dem FIVIA Club in Berlin.

unica-medaille

Was ist Videokunst?

Nam June Paik videoartNatürlich hat der Artikel einen Grund, denn ich habe selber mit Experimentalvideos in den 80´er angefangen, ohne allerdings damals zu wissen, dass das Videokunst genannt wird. Irgendwann hat sich das Thema für mich aber erschöpft und seitdem habe ich keinen Film mehr in diese Richtung gemacht. Aber vielleicht wird es mal wieder Zeit. Deshalb wollte ich hier mal etwas ausführlicher beschreiben, was eigentlich Videokunst ist. Natürlich wird das jeder etwas anders sehen, aber es soll weder eine technische Auseinandersetzung damit sein, noch ein wissenschaftlicher Artikel, nur ein paar Betrachtungen dazu.

Videokunst ist ein Kunstbereich, der sich mit bewegenden Bildern und Ton auseinandersetzt. Es begann in den 60´ern und kann heute vielfach in Videoinstallationen gefunden werden. Auch Videokunst bedient sich der Filmsprache, spart dabei aber gegenüber dem Dokumentarfilm oder Spielfilm einige Punkte aus. In der Videokunst gibt es zumeist keine Schauspieler, keine Handlung und damit auch keine Dialoge. Die erste Videokunst kam von Nam June Paik, einem in Korea geborenen Amerikaner. Er hat in München Musikhistorie studiert, war später auch Professor für Videokunst an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sein erstes Werk bestand darin, dass er viele Fernseher aufstellte und das Bild mit einem Magneten störte und veränderte.

Später entwickelte sich die Videokunst mehr in Richtung Installationen, wo mehrere Bildschirme miteinader verbunden und durch andere Arten von Kunst wie Skulturen und andere Gegenstände, zusammen wirkten in einer gemeinsamen Choreografie. Das wurde dann „Multi-Channel“ Videokunst genannt. Heute gibt es beide Arten, Single-Channel und Multi-Channel Installationen. Single-Channel ist dabei natürlich viel näher am eigentlichen Fernsehen oder Film dran. Heute ist Videokunst meistens auch komplett digital, nicht selten wird überhaupt keine Kamera zur Herstellung benötigt, oft sind Adobe Photoshop oder Adobe After Effects die Grundlagen für die Erstellung von Videokunst. Einige Kunstvideo sind darauf programmiert, dass sie auf Bewegungen der Zuschauer reagieren und daraus entsprechende Bilder erzeugen. Ein wichtiger Punkt ist dabei heute auch das Internet. Internet-basierende Videokunst interagiert oft mit den Benutzern auf eine bestimmte Art und Weise.

Videokünstler gibt es viele auf der ganzen Welt, aber ich will hier keine Details ausbreiten, dazu ist die Wikipedia mit vielen Links zum Thema Videokunst viel besser geeignet. Obwohl Videokunst eigentlich für das Fernsehen prädestiniert ist, findet sie dort vor lauter Kommerz kaum Platz. Abgesehen mal von einzelnen Kunstnächten, die von 3Sat oder ARTE initiiert werden. Auch das ORF hat in dieser Richtung früher öfters Sendungen gebracht. Aus diesem Grund bleibt dieser Kunstzweig der Öffentlichkeit mehr oder weniger verborgen. Wen es aber interessiert, der findet dazu im Internet viele Links zu interessanten Seiten. Einfach mal „Videokunst“ oder „videoart“ in Google eingeben.

Miette Verlinden Preis für Stadtspektakel

Miette VerlindenAm Wochenende 8. Oktober 2011 fuhren wir mit Jürgen zum zweiten Mal in 3 Jahren zum ARSFilm Amateur Filmfestival nach Kromeriz in Tschechien. Das ARSFilm Festival hat 3 verschiedene Kategorien, neben Animationsfilm, Videoart und Experiment (wo der Film „Canon-Rock Old meets New“ von Jürgen lief) auch noch die Kategorie „Filme über Kunst oder Künstler“. In dieser Kategorie lief unser Film „Stadtspektakel“, schließlich geht es dort um Streetart, also Künstler, die auf der Straße auftreten. Der Ausrichter kam uns entgegen, dass beide Filme am Samstag liefen, wir konnten also aus Prag am Samstag in der Früh anreisen. Leider waren im Saal am Samstag vormittag nicht viele Zuschauer, aber beide Filme kamen recht gut rüber. Mittags waren wir dann noch in den Gärten von Kromeriz spazieren, die übrigens zur UNESCO Heritage gehören. Leider war das Wetter sehr wechselhaft. Bei der Abendveranstaltung gab es dann schließlich die Preisverleihung und wir konnten uns über das Ergebnis natürlich freuen. Jürgen bekam den Preis für den zweitbesten Film in der Kategorie Videoart und „Stadtspektakel“ bekam den Preis der Miete Verlinden für einen Film zur Völkerverständigung. Nachvollziehbar, da beim Stadtspektakel Künstler aus der ganzen Welt friedlich auftreten. Öffentlich besprochen wurden die Filme nicht, aber jeder Autor bekam Gegelegenheit sich zur Veranstaltung zu äussern und seine Eindrücke zu schildern. Ein schönes Beispiel, wie man anschließend auch mit bis dahin fremden Leuten ins Gespräch kommt. So haben wir dort eine englische Familie kennengelernt, die extra zum Festival angereist ist, der Autor hat einen Film über Böhmen und Smetana gemacht. Auch eine kanadische Autorin war anwesend, sie war auf Europareise und da sie gerne nach Tschechien kommt, kam sie zum Festival. Die Ausrichter haben wieder einmal, schon zum 39. Mal ein kleines aber feines Festival organisiert. Für Jürgen war es manchmal sicher anstrengend, da fast ausschließlich tschechisch gesprochen wurde und auch die Mehrzahl der Filme aus Tschechien war, aber da wir beide die Ausrichter und die tschechischen Funktionäre recht gut kennen, haben wir uns dort heimisch gefühlt. Schade, so wurde auch von tschechischer Seite betont, dass das tschechisch-bayerische Festival nach zwei Veranstaltungen leider keine Fortsetzung findet.

FILM: Source Code

Source CodeHeute hat es mir wieder einmal ein Science Fiction Film angetan. Naja, es ist nicht ein klassischer Science Fiction, man könnte es auch durchaus als Thriller bezeichnen. Für mich aber ist es ein SF, da sich das Thema des Films um Realitäten und ob es davon mehrere geben kann und man den Zeitstrahl verändern kann. Es ist aber kein Zurück in die Zukunft, denn im Film sind keine Zeitreisen möglich. Es ist lediglich möglich, 8 Minuten vor dem Tod in einem anderen Körper nochmals durchzuleben und damit Hinweise zu finden, genauer den Täter zu finden, der den Zug zur Explosion bringt. Mehr verrate ich zum Inhalt nicht.

Aber warum hat es mir der Film angetan? Einmal mehr schafft es der Regisseur durch eine sehr geschickte und interessante Einführung, sofort die Aufmerksamkeit zu wecken. Natürlich hat der Film viele Effekte, aber meiner Meinung nach keinen Einzigen um des Effektes willen, sondern nur, um die Handlung zu unterstützen. Der Film erinnert mich einmal an „Inception“ von Christopher Nolan, meiner Meinung nach der beste Film des vergangenen Jahres. Auch dort sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, der Film ist intelligent aufgebaut und nutzt die heutige Technik nur dazu, um eine interessante Geschichte zu erzählen. Mit dem Protagonisten kann man mitfühlen, man kann sich in seine Lage durchaus versetzen.

Der Film funktioniert auch bis kurz vor Schluss. Allerdings der Schluss selber hat sich hinausgezögert, als wenn schon alles erzählt wäre und nun der Regisseur nicht mehr gewusst hat, wie er aus dem Thema rausfindet. So schnell der Film bis dahin war, so langatmig wirken die letzten Minuten. Eine klare und eindeutige Bekenntnis dazu, ob man nun die Wirklichkeit durch die eingesetzte Methode verändern kann oder nicht, wäre hier eher angebracht gewesen, denn es ist doch nur Film…

Warum soll ich diese Homepage anschauen?

Liebe Besucher meiner Homepage, ich bekomme immer wieder e-Mails mit der Frage nach meiner Homepage www.kochloefl.de und ob ich andere Seiten hier verlinken würde. Vielleicht fragt Ihr Euch auch, warum und weshalb eigentlich diese Homepage? Ist es eine kommerzielle Seite? Verdiene ich Geld damit? Warum machst Du eigentlich Filme? Kann man hier Links zu unserer Seite platzieren? Auf diese und andere Fragen möchte ich Euch hier eine Antwort geben.

Warum und weshalb diese Homepage?

Ich bin ein Hobby Filmemacher, der Mitglied im Film- und Videoclub Landshut VHS und damit im LFVB und BDFA (Bundesverband Deutscher Film-Autoren e.V.) ist, seine Videos auf YouTube veröffentlicht und seit vielen Jahren das Filmemachen als Hobby betreibt. Ich möchte auf dieser Homepage meine Filme etwas näher vorstellen und auch ein bischen mehr bekanntmachen. Meine Serie Filmen für Anfänger (Wie lerne ich Filmen), Artikel zur Filmbearbeitung und Kurztest von technischen Geräten sind viel später dazugekommen. Eigentlich habe ich diese Seite aufgebaut, um von meinen Reisen zu berichten. Schon zu der Zeit kamen einige Anfragen zu Reisezielen und auch Fragen, wo es denn meine Filme zu sehen gibt. Naja, YouTube hat es dann vor einigen Jahren möglich gemacht und so habe ich meine Filme dann auf YouTube veröffentlichen angefangen. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Seite in Google gelistet, hat inzwischen auch einen recht guten Stand bei Alexa und auch der Pagerank ist inzwischen bei Google auf 3 gestiegen. Mit der Serie „Filmen für Anfänger“ und Workshopsa zur Filmbearbeitung oder zu verschriedenen von mir verwendeten Geräten habe ich aufgebaut, weil ich einfach mein Wissen gerne weitergeben möchte, denn Filmanfänger brauchen gewisse Anreize und ein Grundwissen.

Ist diese Seite kommerziell?

Nein, diese Homepage ist eine rein private Seite, die ich komplett in meiner Freizeit als Hobby betreibe.

Verdienst Du Geld mit Deinen Filmen oder mit Deiner Seite hier?

Nein, ich betreibe diese Seite und das Filmemachen rein als Hobby, im Beruf bin ich als Software Solution Consultant für einen amerikanischen Softwarehersteller tätig, das hat mit Filme machen oder Reiseberichte schreiben gar nichts zu tun.

Warum machst Du eigentlich Filme?

Das Filmemachen hat mich seit meiner frühen Kindheit schon interessiert, auch mein Vater hat bereits das Filmen als sein Hobby gemacht und ich habe ihm als Jugendlicher häufig geholfen. Das Interesse blieb bis heute. Ich wollte zwar mal als Jugendlicher Kameramann werden, aber dann hat mich das Programmieren im Beruf doch weitergebracht. Ausserdem haben wir in Landshut einen Filmclub, wo ich inzwischen seit über 30 Jahren dabei bin.

Wie hast Du das Filmen gelernt?

Wie schon geschrieben, Interesse war schon sehr früh da, aber selber filmen angefangen habe ich 1982. Ich bin aber schon seit 1979 beim Film- und Videoclub Landshut VHS dabei. Der Club ist aus einem VHS Kurs entstanden, den hat damals der bekannte polnische Trickfilmer Jan-Walter Habarta, der in Landshut gelebt hat, geleitet. Sein Hauptaugenmerk lag immer an der Filmgestaltung und nie an der Technik. Das hat uns damals viel geholfen, da wir immer über das Machen und die Inhalte gesprochen haben. Dabei war es egal, mit welcher Kamera man gefilmt oder mit welcher Technik man vertont hat. Die Aussage eines Films stand im Vordergrund genauso wie das Handwerk des Filmemachens. So habe ich gelernt, bessere oder gute Filme zu machen.

Kann ich hier zu unserer Seite verlinken?

Ja, das ist prinzipiell möglich. Da aber diese Seite einen Pagerank von aktuell 3 hat, sollte auch Eure Seite mindestens einen Pagerank von 2 oder mehr haben, dann kann ich hier gerne einen Link anbringen, falls auch bei Dir / Euch auf meine Seite verlinkt wird. Am besten sind dabei Textlinks. Die Seite sollte möglichst etwas mit dem Thema Film, Reisen oder Reiseberichten zu tun haben. Ein Link sollte etwa so ausschauen: Reiseberichte, Kurzfilme, Filmblog und mehr (http://www.kochloefl.de)

Wie wähle ich ein Filmbearbeitungsprogramm aus

filmbearbeitung

In meinem heutigen Workshop möchte ich mich der Auswahl eines Filmbearbeitungsprogramms widmen. Das hier ist kein Testcenter, ich will nur einige Tipps und Anregungen zur Auswahl eines geeigneten Programms sowohl für die ersten Gehversuche, als auch für ambitionierte Hobbyfilmer in der Videobearbeitung geben.

Definition: Filmbearbeitungsprogramme ( oder auch Videobearbeitungsprogramme ) haben in der Fachwelt eine englische Bezeichnung und Abkürzung: NLE steht für „Non Linear Editing“. So werden heute alle Programme zur Bearbeitung von Filmen auf dem PC genannt. Ich werde hier diese Abkürzung auch verwenden und vom „NLE-Programm“ reden. Wenn ich vom PC schreibe, meine ich natürlich auch Apple Macs und PC´s, die unter anderen Betriebssystemen als Windows laufen.

Vorbemerkung: Das NLE-Programm ist nicht für einen guten Film entscheidend, aber ohne ein solches Programm ist es schwer, auf dem PC einen fertigen Film zu erstellen. Es macht auch keinen Spaß, wenn ich mit einem NLE Programm arbeite, mit dem ich nicht zurecht komme oder das einen sehr hohen Lernaufwand erfordert. Es gibt neben der Bearbeitung auf dem PC auch Spezialgeräte, wie z.B. Geräte der Firma MacroSystem. Das sind allerdings für sich abgeschlossene Systeme, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde. Allerdings gelten dort für die Bearbeitungsschritte die gleichen Auswahlkriterien.

Bearbeitungsschritte

Von der Kameraaufnahme bis zum fertigen Film sind es immer mehrere Bearbeitungsschritte. Für jeden diesen Bearbeitungsschritte gibt es natürlich Spezialprogramme.  Für die ersten Gehversuche möchtest Du aber am besten nur ein Programm verwenden, also sollte das gewählte NLE-Programm die Hauptbearbeitungsschritte, also Einspielen, Bearbeitung und Ausspielen können und möglichst vieler der hier erwähnten Einzelschritte beherrschen.

Folgende Schritte sind in der Regel nötig und sollten von einem NLE-Programm beherrscht werden:

  1. Einspielen: Überspielen des Filmmaterials auf den PC
    1. bei  SD (PAL Fernsehauflösung) und HDV Aufnahmen auf MiniDV Band oder DVD sollte eine Einlesemöglichkeit mit Szenentrennung vorhanden sein
    2. bei SD und AVCHD Aufnahmen auf DVD, Flash-Karten oder Festplatte wird das meistens ohne Spezialprogramm mit dem Windows-Explorer erledigt
  2. Bearbeitung: Erstellen eines fertigen Films
    1. Erstellen von einzelnen Projekten für jeden Film
    2. Einfügen der Filmszenen
    3. Anordnen und Auswählen der Filmszenen auf der Zeitleiste („Timeline“) oder im Ablaufplan („Storyboard“)
    4. Ablaufreihenfolge der Filmszenen festlegen
    5. „Trimmen“ der Filmszenen, also Anfang und Ende jeder Szene anpassen
    6. Aufblenden und Abblenden von Filmszenen
    7. Weiches Überblenden von zwei Filmszenen (alle anderen Effekte sind am Anfang unnötig)
    8. Szenen-Hilfsmittel wie Entwackelung und Farb- und Lichtkorrektur
    9. Erstellen eines Titels und eines Abspanns
    10. Aufnehmen von Kommentar (wird aber meistens in Audioprogrammen gemacht)
    11. Einfügen vom gesprochenen Kommentar in den wichtigsten Formaten (wav, mp3, wma)
    12. Einfügen von Geräuschen und Musikstücken in den wichtigsten Formaten (wav, mp3, wma)
    13. Trimmen, Aufblenden, Abblenden und Überblenden von Geräuschen und Musikstücken
    14. Speichern des fertigen Projekts für spätere Weiterverarbeitung
  3. Ausspielen: Exportieren des fertigen Filmes in verschiedene Formate
    1. Ausgabe als SD oder HDV auf miniDV Band (per Kabel wieder in die Kamera)
    2. Originalformat, also das gleiche Format, wie die Filmszenen einzeln vorliegen
    3. Für weitere Verwendung oder Archivierung: AVI, MPG, WMV, usw.
    4. Ausgabe auf DVD mit Menüerstellung und Brennen der DVD
    5. Direktes Exportieren auf Videoplattformen im Internet

Möglicherweise brauchst Du für den Anfang bei der Ausgabe nur 1 oder 2 der 5 Möglichkeiten, meistens ist das Wichtigste die Erstellung der DVD. Das ist für die Weitergabe bzw. auch Vorführen eines Films ausserhalb der eigenen vier Wände das weitverbreitetste Format, da in jedem Haushalt ein DVD Spieler vorhanden ist.

Programme für Filmbearbeitung

In der vorlienden Tabelle findet ihr eine ausführliche Liste von Filmbearbeitungsprogrammen für Windows, Mac und Linux. Da ich die Liste nicht dauernd aktuell halten kann, ist es durchaus möglich, dass es einige der Programme evtl. gar nicht mehr auf dem Markt gibt oder sich deren Preis möglicherweise verändert hat. Ich gebe hier auch absichtlich keine Versionsnummern an, da es natürlich immer wieder neue Versionen gibt, die dann einen erweiterten oder verbesserten Umfang haben. Inzwischen sind auch die meisten Programme HD tauglich.

Produktbezeichnung ca. Preis in Euro

Betriebssystem

Microsoft Movie Maker

kostenlos

Windows

Adobe Premiere Elements

100,- €

Windows

Adobe Premiere Pro

1.000,- €

Windows

Apple iMovie (+)

kostenlos / 79,- €

Apple Mac

Apple Final Cut Studio

999,- €

Apple Mac

Avid Liquid

549,- €

Windows

Avid Liquid Pro

929,- €

Windows

Avid Liquid Chrome Xe

ab 1.098,- €

Windows

Avid Media Composer

ab 2.298,- €

Windows / Apple Mac

Cinelerra CV (**)

kostenlos

Linux

Corel / Ulead Video Studio

89,- €

Windows

Corel / Ulead Video Studio Pro

130,- €

Windows

Corel / Ulead Media Studi

359,- €

Windows

Cyberlink Power Direcor

89,- €

Windows

Grass Valley / Canopus Edius Neo

199,- €

Windows

Grass Valley / Canopus Edius

699,- €

Windows

Jahshaka (*)

kostenlos

Linux

Kino (*)

kostenlos

Linux

LiVES

kostenlos

Linux

Magix Video Easy

50,- €

Windows

Magix Video Deluxe

70,- €

Windows

Magix Video Pro X

349,- €

Windows

Movavi VideoSuite

47,- €

Windows

Pinnacle Studio

59,- €

Windows

Pinnacle Studio Plus

199,- €

Windows

Pinnacle Studio Ultimate

129,- €

Windows

Sony Vegas Movie Studio

42,- €

Windows

Sony Vegas Movie Studio Platinum

78,- €

Windows

Sony Vegas Movie Studio Pro Pack

94,- €

Windows

Sony Vegas Pro

650,- €

Windows

(+) Kostenlos als Teil von iLife bei neuen iMacs
(*) Diese Programme werden aktuell nicht weiterentwickelt
(**) Weiterentwicklung nach Abspaltung nicht klar

Tipps für die Auswahl

Da jedes der kommerziellen Programme prinzipiell die wichtigsten Schritte beherrscht, kann ich für den Anfang die günstigsten Programme verwenden. Grenzen der einzelnen Programme erreiche ich am schnellsten, wenn es um die Bedienbarkeit („Usability“) und die Reihenfolge der Schritte („Workflow“) geht. Da kann ich Dir nur einen Tipp geben: Die meisten kommerziellen Hersteller bieten eine sog. „Trial-Version“ an, wo ich in der Regel die wichtigsten Funktionen ausprobieren kann, um selber festzustellen, ob ich mich mit der Arbeitsweise zurechtfinde.

Die kostenlosen Programme sind bei der Filmbearbeitung sehr rar. Auf der Windows Plattform ist es nur der MovieMaker, genauso wie iMovie auf der Apple Plattform, das zwar kostenlos ist, aber nur bei den neuen iMacs. Auf der Linux Plattform wurde einige erfolgversprechende Projekte wieder eingestellt und die Weiterentwicklung anderer ist unklar, so dass ich im Moment nur abraten kann. Aber natürlich kannst Du Dir bei entsprechenden Kenntnissen ein Linux System mit einem der Programme installieren, nur ist es meiner Meinung nach nichts für Deine ersten Gehversuche.

Viele Hersteller bieten verschiedene Versionen ihrer Programme an, die auch einen unterschiedlichen Funktionsumfang haben. Ein Vergleich lohnt auch alle Fälle, da Du hier möglicherweise viel Geld sparen kannst. Ausserdem bieten einige Hersteller auch Sonderangebote, gerade das sog. „Crossgrade“, also man steigt von einem Programm auf ein anderes um. Das „Crossgrade“ ist häufig sehr günstig, hat aber auch Einschränkungen, dass dem neuen Programm z.B. verschiedene Zusatzbeigaben fehlen, also Fremdprogramme, die beim Crossgrade nicht dabei sind.

Eine erste Grenze bei einigen NLE-Programmen ist schon mit dem Einlesen und Trennen der Szenen erreicht, wenn sie auf miniDV Band oder DVD vorliegen. In diesem Fall ist die automatische Szenentrennung wichtig, da ein manuelles Trennen sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Das wird weder von dem kostenlosen MovieMaker noch vom Marktführer Abobe in der Elements Version entweder gar nicht oder nicht richtig beherrscht.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die richtige Erkennung von SD, HDV und AVCHD Material, sowie 4:3 und 16:9 Material. HDV und AVCHD sind nicht standardisiert, jeder der großen Hersteller (Canon, Panasonic, Sony) verwendet sein Format, also hilft nur ausprobieren. Habe ich schon meine Kamera, dann nehme ich einige Szenen auf und versuche sie in die verschiedenen Programme einzulesen. Wenn ich noch keine Kamera habe, dann kann ich im Internet nach original Material suchen. Das Wort „Original“ sei betont, es hilft nicht, Testaufnahmen von einer Videoplattform zu laden, da diese Aufnahmen schon gewandelt sind. Durch ausführliches googeln findet man solches Material meistens in Foren verlinkt.

Bevor ich zur technischen Qualität der Ausgabe komme, muss ich noch ein wichtiges Wort zum Thema Arbeitsgeschwindigkeit verlieren. Während bei SD Bearbeitung (also PAL Fernsehauflösung) das Bearbeiten in Real-time in jedem Programm vorhanden ist, ist das bei HDV und AVCHD anders. Real-time bedeutet, dass ich eine oder auch mehrere Spuren „live“ im NLE-Programm abspielen kann, ohne dass neu gerechnet („rendern“) werden müsste. Bei HDV geht das eingeschränkt auf genügend schnellen Rechnern (Quad-Core) oder mittels zusätzlicher Video-Hardware. Bei AVCHD geht das wegen der sehr rechenintensiven Komprimierung nur sehr bedingt. Ein Quad-Core mit 3GHz ist auf jeden Fall nötig, dass das NLE-Programm zumindest eine Spur Real-time abspielen kann. Aus diesem Grund hat man entweder den Proxy-Schnitt (bearbeiten mit verminderter Qualität und dann rendern und auspielen) oder die Möglichkeit in ein proprietäres sog. „intermediate“ Format zu wandeln (z.B. Canopus HQ). Bei beiden Möglichkeiten erfolgt das Ausspielen natürlich nicht Real-time, aber es ist die beste Möglichkeit AVCHD Material zu bearbeiten.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die technische Qualität der Ausspielung. Trotz oft engegensätzlicher Meinung: Alle Ausgabeformate sind komprimiert (also wird das Bild und der Ton dabei schlechter), ausser ich gebe Vollbilder aus. Also ist mitentscheidend, welche Optionen für die verschiedenen Komprimierungen mir das Programm mir für die Ausgabe anbietet, oder ob der Standardwert gute Ergebnisse liefert.

Eine weitere Rolle bei der technischen Qualität spielt auch die technische Qualität von Titeln, Aufblendungen, Überblendungen und anderer Effekte. Auch hier muss man das ausprobieren, ob man mit der Qualität zufrieden ist. Soll das Ergebnis per Beamer auf einer großen Leinwand projiziert werden, so sind die Ansprüche an diese technische Qualität sicherlich ungleich höher, das spielt aber für Dich und Deine ersten Gehversuche erstmal keine so große Rolle. Grundsätzlich kann man aber schon sagen, dass diese Qualität bei den teuereren Programmen natürlich zunimmt, sie ist aber bei keinem Programm so schlecht, dass man es sofort sehen würde.

Zusammenfassung der Kriterien

  • Benötigte Version (Standard, Pro, Platinum, Ultimate, usw.)
  • Bedienbarkeit
  • Arbeitsgeschwindigkeit
  • Klare Reihenfolge der Einzelschritte
  • Unterstützung des richtigen Formats (also der Szenen aus der eigenen Kamera)
  • Automatisiertes Einlesen von Szenen aus der Kamera und richtige Erkennung
  • Unterstützung der benötigten Ausgabeformate (DVD, BlueRay, HDV, AVCHD, Originalformat usw.)
  • Technische Qualität der Hilfsmittel in der Ausgabe (Titel, Übergänge, Effekte)
  • Technische Qualität des ausgegebenen fertigen Films

Das war´s für heute, ich hoffe, dass Du nach dem Durcharbeiten dieses Workshops schon besser entscheiden kannst, welches der Programme für Dich in Frage kommt und Du damit auch das Ergebnis Deiner ersten Gehversuche fertigstellen kannst.

Wie plane ich ein Unternehmensvideo

Draft

DraftEin Video auf der Homepage eines Unternehmens? Vor 5 Jahren war das noch kaum möglich, aber heute in den Zeiten von YouTube ist es eigentlich schon Standard. Schaut man sich die Startseiten von größeren Unternehmen an, so findet man dort immer öfter bewegte Bilder oder zumindest einen Link zum Video, wo sich das Unternehmen präsentiert. Bald wird es sich möglicherweise kein Unternehmen mehr leisten können, ohne eine Videopräsentation auf seiner Homepage präsent zu sein.

Sucht man auf YouTube, so ist inzwischen fast jedes größere Unternehmen dort präsent, oft mit einem eigenem Auftritt und Videos, die die Produkte des Unternehmens bewerben. Oft beschäftigen sich schon ganze Marketingabteilungen der Unternehmen mit solchen Auftritten. Solche Videos sind natürlich hochprofessionell von darauf spezialisierten Unternehmen gedreht und kosten viele tausend wenn nicht hundert tausende Euro in der Realisierung.

Kleine Unternehmen oder Geschäfte von nur wenigen Mitarbeitern haben oft gar keine Marketingabteilung und damit auch keine Zeit, sich um solche unnützen Kleinigkeiten wie Präsentationsvideo oder YouTube Auftritt zu kümmern und diese entsprechend umzusetzen. Oft wird das Potenzial solcher Aktionen nicht erkannt oder es gibt halbherzige Ansätze, die nichts bringen und damit wieder fallen gelassen werden.

Haben Sie sich auch schon mit dem Thema beschäftigt? Wenn ja, dann kann ich Ihnen sicher noch einige Tipps geben, wenn noch nicht, dann ist sicher diese Betrachtung sehr interessant, wenn nicht sogar ein erster entscheidender Schritt in die richtige Richtung, also zu mehr Umsatz und Gewinn.

Zuerst muss sich jeder die Frage stellen: Macht ein Video Sinn für mein Geschäft? Wenn Sie Kleidung verkaufen, dann macht es im ersten Moment sicher mehr Sinn Bilder der Kleider auf der Seite zu haben, vielleicht mit 360 Grad Ansicht, aber das ist noch kein Video. Wenn Sie aber ein Kleidergeschäft haben und sie öfter Modenschauen veranstalten, kann es durchaus Sinn machen, ein Video der Modenschau zu präsentieren, dann kommen bei der nächten Modenschau möglicherweise mehr Interessenten, weil diese das Video interessant fanden oder sich auch mit den vorgeführten Kleidern identifizieren können. Allerdings ist der wichtigste Punkt, dass das Video qualitativ sehr gut sein muss. Also keine verwackelten Szenen, die mit einer Handykamera gedreht wurden, das vertreibt die Besucher oder Interessenten mehr, als das sie angelockt werden würden.

Als Erstes müssen Sie sich also die wichtige Frage stellen: Welche Informationen sind einem Besucher Ihrer Seite durch Text, Grafiken oder Bilder nur schwer zu vermitteln und würde das durch bewegte Bilder besser gehen? Welche Fragen haben möglicherweise ihre Kunden, damit sie bei Ihrer Firma anrufen oder Ihnen eine E-Mail schicken? Kann ich durch ein Video Fragen hervorrufen, damit sich Interessenten bei Ihnen per Mail oder Telefon melden? Kann ich durch ein Video bereits Fragen positiv beantworten, dass die Interessenten sofort kaufen oder ins Geschäft kommen? Was ist für Interessenten an meinen Produkten evtl. schwer zu verstehen, was könnte ich im Video erklären, was ich mit Text oder Bildern nur schwer tun kann? Falls Ihnen nichts einfällt, wie mit einem Video mehr Geschäft erzeugen könnte, dann können Sie eigentlich aufhören zu lesen. Aber schauen Sie sich die Werbung im Fernsehen an, da werden oft Begierden im Zuschauer geweckt, nur durch die Macht der Bilder. Sie werden auch bestimmt was finden und dann sind Sie hier wieder richtig. Oder Sie fragen einen Marketingspezialisten.

Jetzt haben Sie also möglicherweise eine Idee, was Sie im Video präsentieren könnten, aber Sie wissen nicht weiter, wie Sie das alles anstellen sollen. Hier zeige ich Ihnen Schritte auf, die Sie befolgen können, damit das Video und der dazugehörige Auftritt im Internet auch zum gewünschten Erfolg führt.

  • Finden Sie heraus, wohin Sie das Video auf Ihrer Seite platzieren müssen. Wenn Sie einen Webspezialisten haben,  dann sollten Sie das mit ihm besprechen, damit das Video auch auffindbar ist und es jeder anschaut.
  • Was müssen Sie im Video zeigen oder erklären, damit ihre Interessenten neugierig werden?
  • Wollen Sie, dass nach dem Video anschließend die Interessenten gleich etwas online kaufen oder ins Geschäft kommen?
  • Wollen Sie, dass das Video auf sozialen Netzwerken geteilt wird oder wollen Sie, dass sich die Interessenten für einen Newsletter anmelden?

Schön, Sie wissen jetzt, wo das Video auf Ihrer Seite stehen wird und wohin Sie Ihre Interessenten haben wollen, nachdem sie das Video angeschaut haben. Jetzt muss das Video realisiert werden.

  • Schreiben Sie auf, was die Interessenten vom Video als Informationen mitnehmen sollen. Aber geschriebenes Wort ist anders als gesprochenes Wort und das unterscheidet sich wieder von der Bildersprache eines Videos, also formulieren Sie das als gesprochene Sätze, das wird danach möglicherweise der Kommentar sein
  • Stellen Sie sich eine visuelle Darstellung als Bilder vor. Wollen Sie einen Sprecher im Bild, der etwas erklärt? Wollen Sie etwas erklären, sollte dieser Gegenstand im Bild sein? Damit schreiben wir das Storyboard. Wenn ein Gegenstand oder ein Vorgang gezeigt wird, muss es erklärt werden, oder können das alleine die Bilder erklären? Wollen Sie andere Kunden zeigen, die Ihren Gegenstand zeigen? Kunden für sich sprechen zu lassen, ist ein häufig benutzter Handgriff, da er glaubwürdiger ist, als jeder Verkäufer.
  • Jetzt ordnen und sortieren alles und haben damit ein Skript für Ihr Video. An dieser Stelle sollten Sie auch einen Fachmann kontaktieren und mit ihm das Skript durchgehen. Es gibt am Markt viele Firmen, die Ihnen helfen können.
  • Musik in einem Unternehmensvideo ist gut, aber es muss die Aussage auch unterstützen. Sie können die Musik dafür komponieren lassen oder sie suchen in Portalen mit GEMA-freier Musik. Was Anderes kommt beim Unternehmensvideo nicht in Frage, denn sonst müssen Sie kräftig an die GEMA zahlen. Es gibt genug Komponisten, die auch erschwinglich sind und die auch gute Musik, die Ihr Video auch unterstützt, schreiben können.

So, jetzt haben Sie alles zusammen. Sie wissen, was die Interessenten als Ergebnis nach dem Anschauen bekommen, Sie kennen auch den gesamten Inhalt mit Bildfolgen, Kommentar und Musik. Jetzt geht es also endlich ans Werk.

  • Wer erstellt das Video?
  • In welchem Format wird gedreht?
  • Mit welchen Kameras wird das Video gedreht?
  • Wer filmt, wer schneidet, wer vertont und wer macht es fertig?
  • Brauche ich ein Studio dazu?
  • Wenn der Film fertig ist, wie mache ich das Video bekannt?

Das sind jetzt viele Fragen auf einmal, also wollen wir Schritt für Schritt vorgehen. Gerade mit der letzten Frage werden wir uns zum Schluss noch ausführlich beschäftigen. Aber zuerst von Anfang an. Wenn Sie keine Kamera haben, keine Erfahrung beim Drehen, Schneiden und Vertonen haben, dann sollten Sie auf jeden Fall einen Spezialisten hinzuziehen. Das muss nicht unbedingt eine Firma sein, die viele Tausende Euros dafür verlangt. Es gibt genug engagierte Hobbyfilmer oder auch Filmstudenten, die das Metier beherrschen und auch die entsprechende Hardware dazu haben. Möchten Sie sich das Alles selber aneignen, dann bietet sich dazu natürlich meine Serie „Filmen für Anfänger“ an, wo ich einzelne Schritte bis zum fertigen Film ausführlich beschreibe.

Hier die wichtigsten Schritte in Kurzform. Sie haben ein Skript, wie schon beschrieben erstellt und fangen mit dem Drehen an. Um höchstmögliche Qualität zu haben, sollten Sie möglichst mit einer hochauflösenden HD Kamera drehen, auch hier habe ich einen Artikel zur Auswahl einer Kamera geschrieben. Ein Stativ sollten Sie auch verwenden, keiner will schließlich verwackelte Aufnahmen Ihres Produktes sehen.  Ein Studio brauchen Sie normalerweise nicht, Sie können Ihre Produkte dort zeigen, wo sie auch verwendet werden, das wirkt meistens lebendiger als die sterile Atmosphäre eines Studios.

Sie sollten beim Drehen auch Ihr Script abarbeiten, damit Sie auch keine wichtigen Aufnahmen vergessen. Sollte jemand im Film agieren und z.B. ein Produkt zeigen, dann sollten Sie auch dazu Spezialisten engagieren, im Internet findet man genug werdende Schauspieler, die gegen Honorar Ihre Darsteller sein werden. Nichts ist schlimmer in einem Produktvideo, dass das von jemand Ungeübten präsentiert wird, der weder richtig agieren kann, noch richtig und deutlich sprechen kann.

Genauso ist es beim Sprecher, wenn Sie eine Off-Stimme brauchen,  im Internet finden Sie auch dazu viele Links zu geübten Sprechern, die Ihren Text richtig betonen und umsetzen werden, dazu genügt es den Text dem Sprecher zu schicken, die MP3 Dateien kommen dann in guter Qualität zu Ihnen. Oft ist es hilfreich auch Szenenfotos oder sogar den Film zu schicken, damit sich ein Sprecher besser hinein versetzen kann, um die richtige Betonung beim Sprechen zu finden.

Beim Schneiden achten Sie darauf, dass Sie alle unnötigen Szenen, die Ihre gewünschte Aussage nicht voranbringen, entfernen und die Szenen auch möglichst kurz halten. Ist die Aktion aus, muss auch ein Schnitt folgen, nichts ist schlimmer als eine episch lange Darstellung Ihres Produktes, die nur Gähnen erzeugt. Ein Produktvideo sollte max. 5 Minuten lang sein, dabei haben Sie aber nur wenige Sekunden Zeit, um Interessenten wirklich einzunehmen, so dass nicht abgeschaltet wird. Eine Firmenpräsentation als Video, da genügt schon eine Minute, denken Sie daran, bei der Fernsehwerbung sind auch nur 30 Sekunden Standard, in der Zeit muss ich bei meinen Interessenten Neugierde wecken, damit sie anschließend das machen, was Sie sich als Ziel gesetzt haben, also Produkt gleich kaufen oder Mail schicken oder anrufen oder zu Ihnen ins Geschäft kommen.

Also keine langen Titel oder Texte am Anfang, möglichst schnell Aktionen, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Beim Vertonen sollten Sie mit Musik sehr sparsam umgehen, sie sollte die Aussage, die Sie erzielen wollen, wirklich unterstützen. Das Musikstück sollte auch nicht abgedroschen sein, also keine Star Wars Melodie und kein Für Elise, lieber unbekannte Stücke aus GEMA freien Archiven, die zu Ihrem Produkt auch wirklich passen. Zum Schluss muss der Film wirklich ein Gesamtwerk sein, wo Bilder, Text, Geräusche und Musik eine Einheit sind.

Eine sehr gute Möglichkeit, die Wirkung Ihres Videos auszuprobieren, ist es, den Film Ihrer Familie oder  in Ihrem Bekanntenkreis zu zeigen. Dann fragen, welche Wirkung der Film erzielt hat und mit der gewünschten Wirkung Ihrerseits überprüfen. Wurde die nicht erzielt, dann nachfragen und diskutieren, warum die Wirkung nicht erzielt wurde. Auch im Kino gibt es sehr häufig Testvorführungen und danach wird der Film oft noch neu geschnitten oder das Ende anders gemacht. Oft verschwinden Filme nach Testvorführungen sogar in der Schublade oder werden für die Kinoauswertung gestrichen.

Sie haben Ihr Video fertig gedreht, geschnitten und vertont, dann müssen Sie noch entscheiden, wie Sie das Video auf Ihre Homepage bringen. Wenn ihr Hoster das Hochladen und Einbinden von Videos unterstützt, können Sie es direkt dort unterbringen und auf Ihre Seite einbinden. Ansonsten laden Sie es auf ein Videoportal. YouTube ist am Einfachsten, dort können Sie sich registrieren und einen eigenen Kanal mit Ihren Firmendaten aufbauen und dort das Video zeigen. Gleichzeitig können Sie es einfach auf Ihre Unternehmensseite einbinden. Auf dem Videoportal geben Sie dem Video auf jeden Fall einen aussagekräftigen Namen, dass es auch gefunden wird. Ebenfalls eine sinnvolle Beschreibung und einige Suchwörter, die das Video bzw. Ihr Produkt charakterisieren. Am wichtigsten ist der Titel, wo Sie auch Ihre wichtigsten Suchwörter unter denen Sie gefunden werden wollen, unterbringen sollten, da YouTube den Titel eines Videos immer am höchsten einschätzt. Ausserdem wird es in Google dann auch gefunden, da YouTube bekanntlich Google gehört auch die Keywords aus dem Titel auch am höchsten wertet.  Denken Sie dran, die Suchwörter sind nicht für Sie wichtig, sondern Sie müssen sich in Ihre Interessenten hinein versetzen, nach was würden sie suchen?

Dann beobachten Sie längere Zeit, wie sich die Views auf ihr Video erhöhen und prüfen Sie Ihre wichtigen Suchwörter, ob da Ihr Video auch gefunden wird. Evtl. müssen nachträglich Titel und Suchwörter anpassen, um die richtigen Ergebnisse zu erzielen. Steigen die Views nicht, dann kann es verschiedene Ursachen haben. Entweder das Video wird nicht unter den richtigen Suchwörtern gefunden oder es wird zu wenig nach diesen Wörtern gesucht. Um das herauszufinden, ist Google Analytics sehr hilfreich.

Da bleibt mir nur, Ihnen viel Glück und viele Kunden mit Ihrem Firmenvideo zu wünschen.

Was ist das neue Internetzeitalter

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ICANN ist eine Abkürzung und heisst eigentlich „Internet Corporation for Assigned Names and Numbers“. Diese Stiftung wurde 1998 als eine privatrechtliche non-profit Organisation gegründet. Zweck war und ist, die Sicherheit und Stabilität des Internets zu gewährleisten. Sie entscheidet über die Grundlagen der Verwaltung der TLDs (Top Level Domains), also bisher z.B. über die TLDs wie .de, .com, .org usw.
 
Nun hat die ICANN eine grundsätzliche Änderung der Benennung der TLDs angekündigt. Waren es am Anfang nur TLDs für COM, NET, ORG oder MIL, später kamen die verschiedenen Länder der Welt dazu, dann kamen weitere TLDs wie NAME oder EU oder INFO. Das ganze Prinzip soll jetzt über den Haufen geworfen werden und jede beliebige Endung möglich sein. Das wird nicht nur den Suchmaschinen Probleme bereiten, es wird auch vielen kleinen Webmastern und Unternehmen Sorgen bereiten. Denn es geht nur ausschließlich ums Geld. Zwischen Januar und April 2012 wird sich jede Firma um eine TLD bewerben können, vorausgesetzt, sie hat 185.000 Dollar für die Registrierung und 25.000 Dollar Jahresgebühr übrig. Dann werden TLDs wie .HP, .SAP, .SIEMENS usw. möglich. Oder man holt sich gleich eine allgemeine TLD wie .HOTEL. Verkaufen will es die ICANN den Benutzern als Innovation, aber tätsächlich wird es die Internetwelt in arm und reich spalten, so wie das in der realen Welt auch der Fall ist. Der Durchschnitts Hobbywebmaster oder auch ein kleines Unternehmen wird sich das kaum leisten können, das Internet wird von reichen Firmen beherrscht.
 
Warum aber eigentlich? Weil potenzielle Kunden nicht etwa .com oder .de eintippen, sondern auto, hotel, bank usw. Die Ergebnisse werden sie dann auf die neuen TLDs leiten, die COMs und DEs dieser Welt bleiben aussen vor, d.h. die Kunden laufen weg. Das aufstrebende E-Commerce, wo gerade viele kleine Unternehmen tätig sind, wird umgeleitet in einen exklusiven Bereich, wo nur wenige wieder mal die Wirtschaftswelt regieren werden. Man kann durchaus damit rechnen, dass Millionen Kleinunternehmen in der ganzen Welt, die sich Nischen gesucht haben, aussterben werden.
 
Firmen, die sich eine TLD werden leisten können, werden vermutlich der große Sieger sein, sie können ihre TLD sehr exklusiv halten. Eine allgemeine TLD wie .HOTEL kann durchaus die 185.000 wert sein, denn hier werden die einzelnen Domänen wie Butter weggehen. Kaum ein Hotel oder Hotelreservierungssystem wird es sich nämlich noch leisten können, nur unter .DE oder .COM erreichbar zu sein, also werden sie bereit sein, auch hohe Beträge zu zahlen. Was ist aber, wenn sich ein Unternehmen wie z.B. Mariott die .HOTEL sichert? Dann muss es keine Domänen verkaufen, sondern behält alles für sich, denn wenn jemand nach Hotel in München sucht, dann wird sicherlich ein Muenchen.Hotel an Nr. 1 in den Suchergebnissen stehen und das führt dann auch zum Münchner Mariott Hotel. Das ist zwar nicht weiter schlimm, denn das Hotel ist ja bekanntermaßen auch sehr gut, nur werden damit möglicherweise 100 andere Münchner Hotels aussterben, da sie keiner mehr findet. Ist natürlich nur meine rein persönliche Meinung und Vermutung und es kann natürlich eine jede andere Hotelkette und auch jedes andere Unternehmen mit einer beliebigen anderen TLD sein, aber die Spatzen pfeifen die Vorboten durchaus schon von den Dächern, denn das WWW wird hunderte oder auch tausende neue Portale bekommen.
 
Welche Auswirkungen werden aber diese neuen Portale auf Google haben? Google lebt heute ausschließlich von Adsense und Adwords, welche Auswirkungen werden die neuen TLDs darauf haben? Darüber sind sich heute die Experten auch noch nicht einig. Aber es kann durchaus sein, dass die Suchenden, die dann als Beispiel „Hotel“ in die URL eingeben, direkt zum .HOTEL Portal weitergeleitet werden. Oder was ist, wenn ich dann Kredit in die URL eintippe, wozu brauche ich noch Google, wenn ich dann direkt auf der Portalseite von .KREDIT lande und dort weiter auswählen kann?
 
Aber auch wenn ich bei Google lande und Ergebnisse präsentiert bekomme, dann wird sicher das Portal .KREDIT an erster Stelle stehen, denn ein solches Unternehmen, dass sich so eine lukrative TLD sichert, wird dann auch noch viele viele tausende von Euros in die SEO (Suchmaschinenoptimierung) stecken und damit den Effekt nochmals verstärken. Viele SEO Firmen tun sicherlich heute schon überlegen, wie und welche Dienste sie dann dafür anbieten können.
 
Aber möglicherweise bietet diese Änderung einigen wenigen reichen Firmen die Möglichkeit in neue Märkte zu investieren und es wird eine neue DOTCOM Ära entstehen, hoffentlich diesmal keine Blase. Wer wird also das richtige Potential an der richtigen Stelle entdecken, investieren und ein neues römisches Reich entstehen lassen?
 
Das alles wird sicherlich einige Zeit dauern, wird reden hier nicht von einigen Monaten aber es geht um die Zukunft des Internets. Diese Änderung der ICANN wird die Internet Welt auf jeden Fall grundlegend verändern, wenn nicht total neu definieren.
 

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