1999 – Weihnachten auf Isla Margita

Isla Margarita – das Sylt von Venezuela.

Diesmal wollen wir dem ganzen Weihnachtsstreß entgehen. Das erweist sich zuerst als ein kleines Problem. Alle Flieger Richtung Karibik, das haben wir uns nämlich zum Ziel unserer Sonnenreise gesetzt, sind schon voll. Nach langen Recherchen bei Start, dem Buchungssystem seines Reisebüros, bekam unser Münchner Bekannter dann endlich doch noch etwas für uns: Isla Margarita, eine Insel vor Venezuela, die wir bis dahin nicht mal dem Namen nach kannten. Flug mit LTU, Unterkunft extra und nur All Inclusive bei Condor.

  

Am 22. Dezember sitzen wir endlich in einer Boing 767 mit dem Ziel Isla Margarita. Der Direktflug von München nach Porlamar, der größten Stadt der Insel dauert über 10 Stunden. Das erste Erlebnis hatten wir allerdings schon am Abend vor der Abreise. Wir nutzten den Night CheckIn von LTU und brachten unsere Koffer gegen acht Uhr abends zum Flughafen. Auf dem Weg im Flughafengebäude zur S-Bahn wurden wir allerdings von zwei fleißigen bayerischen Zivilpolizisten aufgehalten. Personenkontrolle war mir bis dahin etwas Unbekanntes. Ca. 50mal im Jahr bin ich auf dem Münchner Flughafen geschäftlich unterwegs, allerdings immer im Anzug und nicht in Freizeitkleidung, wie an diesem Abend. Ausweise wollten die Beamten sehen, kein Problem, schließlich hatten wir diese einige Minuten vorher am CheckIn Schalter schon mal vorzeigt. Damit waren unsere fleissigen Beschützer jedoch nicht zufrieden, wir mußten auch noch eine Personendurchsuchung auf dem Flughafenrevier über uns ergehen lassen. Wie Verbrecher wurden wir dorthin abgeführt. Mein Fazit der ganzen Aktion: Bist Du ein Verbrecher, dann nehme eine Knarre und spaziere im Anzug über den Flughafen und Du wirst nie aufgehalten. Unsere Steuergelder sollten vielleicht ein bischen besser in Beamtenschulungen „wie erkenne ich einen Verbrecher“ investiert werden.

Jetzt aber zum erfreuchlichen, nämlich unserem Urlaub. Die ersten 8 Tage verbringen wir ganz konventionell, nämlich am Strand. So war´s auch geplant, denn schließlich haben wir an der Playa El Agua im Nordosten der Insel das kleine Strandhotel Villa El Agua gebucht. Wir haben also genug Zeit, die letzten Urlaubstage sinnvoll zu verplanen. Das Hotel ist das Einzige, daß direkt am Strand liegt, alle anderen Hotels haben mindestens eine Straße dazwischen. Das Hotel Villa El Agua hat nur 37 Zimmer, ist also klein und übersichtlich. Wie wir erfahren, war es früher der Landsitz des venezolanischen Präsidenten. Die Ausstattung ist ok, obwohl aus der Dusche nur ein einziger Strahl kommt und sie ab und zu kalt bleibt. Bei 30 Grad im Schatten ist es aber eine willkomene Abkühlung. Die Toilette müssen wir auch mehrmals reparieren, doch Air Condition und der große Ventilator an der Decke funktionieren einwandfrei. Das Essen ist ausreichend, obwohl nicht allzu abwechslungsreich, als Getränke werden neben Cola, Fanta usw. natürlich auch Bier und Coctails aus Pappbechern, allerdings auch am Strand angeboten. Alles das ist für uns, obwohl sich viele Gäste über die mittelmäßige Qualität beschweren, nicht entscheidend, wichtig ist erstmal einzig und allein die Entfernung zum Strand, nämlich ganze 30 Schritte, gezählt von unserer Zimmertür aus.

Im Reiseprospekt steht, daß wir auch alle Anlagen des Schwesterhotels Casa Marina benutzen dürfen. Zwischen beiden Hotels fährt stündlich ein hoteleigener Bus. Im Casa Marina gibt es einen großen Swimmingpool (unser Hotel hat nur eine größere Badewanne), sowie einen Tennisplatz. Beides nutzen wir mehrere Male, zumal für Tennis keinerlei Gebühr erhoben wird. Was in unserem Prospekt nicht stand, daß umgekehrt die anderen Hotelgäste vom Casa Marina, unseren Strand mitbenutzen dürfen. Dadurch war´s ein bischen voller, aber im Vergleich zum restlichen Strand immer noch fast leer. Dazu muß man wissen, daß Isla Margarita die beliebteste Badeinsel und Play El Agua der beliebteste Strand der einheimischen Venezolaner ist. Jeder Venezolaner der was auf sich hält, ist zu Weihnachten und Ostern hier vor Ort. Die fünf Hotels mit deutschen Touristen spielen dabei keine Rolle.

Die angebotenen Massenausflüge der deutschen Reisebüros zur Inselerkundung sagen uns nicht besonders zu, doch wir lernen am Strand einen deutschen Reiseführer kennen, der vor sieben Jahren auf die Insel ausgewandert ist und seitdem hier in einem Reisebüro arbeitet, das die gleichen Reisen, jedoch in kleinen Gruppen anbietet. Also riskieren wir es und lassen uns einige Tage später von Michael zur Inselrundfahrt im Jeep abholen. Wir haben Glück, denn neben uns hat sich nur noch ein Hamburger Ehepaar angemeldet, so daß wir zu nur fünft in einem großen Jeep losfahren.

Auf unserer Rundfahrt besuchen wir alle wichtigen Stellen der Insel. Dazu gehört, neben dem Besuch des Marktes in Porlamar, die Festung der Hauptstadt La Asuncion. Die Insel war bereits 1498 von Spaniern entdeckt worden, angeblich ist hier Kolumbus bei einer seiner ersten Amerikareisen an Land gegangen. Simon Bolivar wurde der eigentliche Held hier und in ganz Südamerika, als er von dieser Festung aus, das Land von den Spaniern befreite. Später besuchen wir die wichtigste Kirche der Insel, wo noch der Stuhl aufgebaut ist, auf dem der Papst bei seinem Venezuelabesuch 1992 gesessen ist. Wir fahren weiter in der Regenwald, danach über Juangriego, einen weiteren Badeort zum Magrovenwald. Mit kleinen Motorbooten schlängeln wir uns durch die engen Wasserstraßen mit vielen Ausblicken auf die Tierwelt. Zum Abschluß des Tages fahren wir auf den anderen Teil der Insel, nämlich die Halbinsel Macanao und besuchen noch die längste Muschelküste (15km) dieser Gegend. Auf der Rückfahrt treffen wir auch die anderen Reisegruppen vom Hotel. Sie fahren zu acht auf einem Jeep in einer Kolonne mit 20 weiteren Jeeps. Michael hat Recht gehabt und wir haben die bessere Wahl getroffen. Übrigens wird in den Hotelprospekten von TUI, Kreutzer und Konsorten vor Reiseführern wie Michael gewarnt. Schließlich will man ja selber die Touristen abkassieren.

Begeistert vom ersten Ausflug, buchen wir bei Michael auch noch einen Samstagsausflug zu einer nahegelegen Insel. Wir fahren von Pampatar aus mit 12 weiteren Leuten mit einem kleinen Fischerboot. Den vom Hotel ausgeschriebenen gleichen Ausflug treffen wir auch: ein für 70 Personen zugelassener Katamaran kreutzt mit mindestens 150 Passagieren durch die Schnorchelgewässer. Nach 10 Minuten Aufenthalt wird gepfiffen und weitergefahren. Wir haben über eine Stunde Zeit und genügend Schnorchelgerät, um das umliegende Korallenriff zu erkunden. Auf der Insel angekommen, wird die Umgebung erkundet, im stillen Wasser ausführlich geplantscht und anschließend Fisch und Fleisch gegrillt. Auf der Rückfahrt kommen, wie jeden Nachmittag Wind und Wellen auf, unser Captain fährt aber schnell und sicher den kürzesten Weg in knapp einer Stunde zurück, während der Katamaran drei Stunden lang seine Passagiere in den hohen Wellen auskotzen läßt.

Während der Fahrt erzählt Michael einige interessante Geschichten über die Bevölkerung und die deutschen Reiseveranstalter. Die Insel ist erst vor ca. fünf Jahren für den deutschen Touristen erschlossen worden. Die großen Veranstalter zwangen die Hotels fast ausschließlich „All Inclusive“ anzubieten, da daß in Deutschland seit dem deutschen Touristenüberfall auf die Dominikanische Republik sehr „In“ ist. Leider funktioniert das auf Isla Margarita nicht richtig, da die Angestellten einen staatlich vereinbarten Mindestlohn von 200$ pro Monat bekommen. Außerdem müssen nicht nur sämtliche Lebensmittel, sondern auch das Wasser in einer Pipeline vom Festland bezogen werden. Dementsprechend ist auf der Insel alles sehr teuer. Der deutsche Reiseveranstalter kassiert in Villa El Agua pro Person an Weihnachten 118 DM pro Tag von den Touristen. Weitergegeben werden an das Hotel aber nur ca. 20$. Davon muß das Hotel die Angestellten und alle Lebensmittel und Getränke bezahlen. Dementsprechend ist natürlich die Qualität, wobei man dem Hotel noch ein großes Kompliment machen muß, was die aus mit dem wenigen Geld zaubern. Wir konnten das zuerst nicht glauben und wollten dem ein bischen auf den Grund gehen. Der Hotelmanager sprach recht gut deutsch und so stellten wir ihm einige vorsichtige Fragen. Als wir ihm von 1800 DM erzählten, die wir als Weihnachtspreis pro Person zahlten, meinte er das wäre sicherlich incl. Flug. War aber nicht, denn der kostete nochmal so viel. Auf die direkte Frage antwortete er ausweichend, daß das Schwesterhotel Casa Marina 30$ pro Person bekommt, er aber seinen Preis nicht nennen dürfe, da er sonst Schwierigkeiten bekommt. Wir bohrten nicht weiter nach, weil wir schon uns eine eigene Meinung über die Ausbeutung sowohl von Einheimischen, als auch von Touristen durch Reiseveranstalter wie LTU oder TUI gebildet haben. Übrigens fahren 90% aller deutscher Touristen unzufrieden nach Hause und kommen nicht wieder. Schade, denn Isla Margarita ist eine wunderschöne Insel.

Noch eine weitere Geschichte erscheint mir interessant genug, sie hier zu erwähnen. LTU hat mitten auf der Insel einen riesigen Hotelkomplex gebaut, der diesen Winter viele Touristen anlocken sollte. Im Reiseprospekt waren schöne Bilder abgedruckt, doch erwiesen sich alle als gestellt. (Wir konnten das im LTU Prospekt direkt vor Ort nachvollziehen). Als die ersten Touristen eintrafen, war das Hotel nicht fertig und man mußte alle unter Protest in Stadthotels unterbringen. Als dann die ersten Touristen im Hotel unterbracht wurden, flohen diese recht schnell, denn viele Anlagen waren nicht fertig. Außerdem steht dieses Hotel (wir haben es uns angeschaut) total in der Wildnis an einem unbewohnten Stück Strand. Der nächste Ort ist 8 km weg und es gibt keinerlei Fahrmöglichkeit. Also ein richtiges Touristengetto. Interessant ist auch, daß alle Zäune nach innen gebogen sind. Sie schützen also nicht vor nichvorhandenen Eindringlingen, sondern davor, daß die Touristen nicht rauskommen, wenn um 7 abends alle Tore abgeriegelt werden. Das traurige Ende des Liedes: Isla Margarita hat eine Hotelruine mehr, der Komplex soll wieder abgerissen werden.

Aber kehren wir wieder zurück zu unserem Urlaub. Am Sonntag entschliessen wir uns, einen Flug mit so einem UltraLight zu unternehmen. Das ist ein kleiner Flieger mit Rasenmähermotor (siehe Bilder). Neben dem Piloten kann ein Passagier mitfliegen. Es werden 20 Minuten Flug über den Stränden von Isla Margarita angeboten für 40$ angeboten. Das ganze erweist sich als großes Erlebnis, denn es ist in Wirklichkeit ganz anders, als erwartet. Nach einer Stunde Wartezeit, geht´s endlich los. Ich geh als erster in die Luft, bewaffnet mit meiner Filmkamera. Es folgt ein butterweicher Aufstieg auf 600 Fuß und ein traumhafter Flug. Vor lauter Begeisterung habe ich die Kamera gar nicht ausgeschaltet, die gesamten 20 Flugminuten sind also dokumentiert. Danach geht auch Jürgen in die Lüfte. Er ist ähnlich begeistert und ich kann die restlichen Aufnahmen für meinen Film schiessen.

Am nächsten Tag steht dann schließlich Porlamar auf unserer Reiseliste. Porlamar ist mit 200 000 Einwohnern die größte Stadt auf der Insel und gleichzeitig die Einkaufsstadt. Dazu muß man wissen, daß Isla Margarita zollfreie Zone ist. Dementsprechend kommen auch viele Venezolaner vom Festland zum Einkaufen rüber. Die 30 km bewältigen wir mit der öffentlichen Buslinie. Reisepreis ist 2 DM pro Person. Wir schauen uns die Stadt zuerst vom Bus aus an. Später steigen wir auf einer Einkaufsstraße aus und spazieren durch die Stadt. Die Stadt ist komplett mit Autos überfüllt. Die Venezolaner fahren ausschließlich uralte amerikanische Riesenschlitten mit den neuesten Breitreifen. Der Grund ist ganz einfach: Der Liter Normalbenzin kostet umgerechnet 17 Pfennig und Reifen sind ebenfalls spottbillig, schließlich ist Venezuela einer der größten Erdöllieferanten. Übrigens ist kein Fahrzeug versichert. Obwohl Einheimische von roten Ampeln nicht viel halten, passieren trotzdem wenig Unfälle, da jeder auf sein Auto entsprechend aufpasst. Passiert´s trotzdem, muß man auf jeden Fall auf die Polizei warten, obwohl das durchaus mehrere Stunden dauern kann. Daß dabei etwa die ganze Straße blockiert wird, stört hier keinen. Übrigens sind die Insulaner ein interessantes Volk. Die meisten sind einfache Menschen, die nur solange arbeiten, bis sie sich neue Kleider und Parfüm leisten können, um die nächsten Wochenenden auf den zahlreichen Festen abzutanzen. Das typische Wochenende schaut dann folgendermaßen aus: Am Samstag abend putzt sich jeder fein zum tanzen raus, natürlich wird auch viel vom billigen Rum getrunken. Am Sonntag wird bis mittag ausgeschlafen, dann geht´s mit Familie und weiteren Rumflaschen zum Strand. Der Montag wird dann als Ruhetag mißbraucht. Den Sonntag konnten wir live miterleben. Am Sonntagnachmittag ist der Strand total überfüllt mit Familien und Kindern, jeder mit riesigen Kühltaschen bewaffnet, in denen sich fast ausschließlich Rumflaschen befinden. Die Rückfahrt ist dann oft langwierig, da sich zwischen Strand und Porlamar ein einziger Stau bildet. Apropos Rückfahrt: Auch wir fuhren am späten Nachmittag wieder mit dem Bus zurück zum Hotel. Der Fahrer bewältigte die Strecke in neuer Rekordzeit. Das hat natürlich auch seinen Grund. Alle öffentlichen Busse auf der Insel sind in privater Familienhand. Der Vater fährt und der Sohn betätigt sich als Kassier. Die Preise sind allerdings staatlich festgelegt und auf einer Fahrtstrecke werden so viele Lizenzen vergeben wie nötig. Das hat zur Folge, daß zwischen Playa El Agua und Porlamar alle 5-10 Minuten ein Bus fährt. Haltestellen benötigt man nicht, da der Bus jeden mitnimmt, der an der Straße winkt. Zum Aussteigen genügt ein Ruf. Der Bus verspätet sich immer dann , wenn alle 10 Meter jemand steht und winkt, denn jeder wird mitgenommen, schließlich ist jeder Passagier für den Busfahrer bares Geld. Diese Geschichte hat uns Michael einige Tage vorher erzählt und wir finden sie auf der Rückfahrt voll bestätigt.

Noch eine Geschichte, die wir zwar nicht bestätigen können, aber von deren Wahrheit überzeugt sind: Venezuela ist als Nachbarstaat zu Kolumbien auch ein Drogenland. Drogen sollen hier spottbillig sein, allerdings stehen auf den geringsten Rauschgiftbesitz mindestens 4 Jahre Haft. Amnesty International hat übrigens ermittelt, daß die Gefängnisse in einem sehr schlechten Zustand sind. Michael erzählt uns, daß im Moment 19 Deutsche im Gefängnis auf der Insel sitzen. Vor unserem Rückflug nach Deutschland müssen einige Touristen ihre Koffer öffnen und durchsuchen lassen. Offensichtlich haben dort die Rauschgifthunde Lunte gerochen. Obwohl man auf dem ganzen Flughafen keinen einzigen Rauschgifthund sieht, sind wir uns sicher, daß alle Koffer unter ihrer Nase waren. Obwohl die Insel in einigen Kreisen als Drogenurlaubsinsel wohl bekannt sein dürfte, kann man davon nur dringendst abraten und hoffen, daß die jeden Idioten zu fassen bekommen, der aus diesem Grund auf die Insel kommen. Ansonsten kann man sich hier durchaus sicher fühlen. Geht man nicht gerade mit Cartierschmuck am Abend durch dunkle Gegenden spazieren, ist die Gefahr recht gering, da höchstens Gelegenheitsdelikte zu verzeichnen sind. Die Warnungen vor Überfällen, die in den Hotels ausliegen, sind hauptsächlich eine Vorsichtsmaßnahme und dienen auch dazu, die Leute im Hotel zu halten. Wie gesagt, viele Hotelzäune sind nach innen gebogen. Übrigens, deutsche Touristen sind auf der Insel in der absoluten Minderzahl, die meisten sind reiche Venezolaner aus Caracas, die hier ihre Ferienwohnungen haben. Apropos Ferienwohnungen. Möchte man individuell reisen, so kann bei einigen wenigen deutschen Privatleuten auf Isla Margarita, Ferienwohnungen oder auch ganze Haziendas recht günstig mieten. Diese sind dann natürlich nicht direkt am Strand.

Jetzt stellt sich noch die Frage: Wie warm ist es eigentlich auf der Insel? Die Temperaturen bewegen sich ganzjährig zwischen 25 und 35 Grad, im Winter regnet es öfter, meistens aber nur sehr kurz, im Sommer ist es trocken. Einmal hat es bei uns doch länger geregnet, nämlich ausgerechnet an Silvester. Dadurch fiel das Feuerwerk buchstäblich ins Wasser. Ansonsten merkt man die Hitze nur in der Stadt, denn am Meer weht eine ständige frische Brise. Einige der Strände sind dadurch sogar als Surfparadiese weltbekannt.

Und das Fazit?

Eigentlich ist schon alles wichtige gesagt. Die Insel ist unbedingt empfehlenswert, ob man nur Erholung sucht oder auch viel erleben möchte. Von allen Reisebüros werden dort auch Rundreisen ins Landesinnere Venezuelas angeboten und die benachbarten Inseln sind reine Schnorchelpadiese. Am besten man fliegt in der Nebensaison, die Flugpreise von LTU und Condor, die die Insel mehrmals wöchentlich direkt aus Deutschland anfliegen, halbieren sich dadurch. Man kann aber inzwischen auch mit der Lufthansa direkt nach Caracas fliegen. Von dort fliegen mehrere lokale Fluglinien die Insel günstig an. Meiden sie möglichst die „All Inclusive“ Angebote, da die aus vorher genannten Gründen, nicht dem Standard anderer Inseln entsprechen. Auf der Insel selber kann man auch in Privatpensionen übernachten. Autos lassen sich überall anmieten, allerdings ist das keine billige Angelegenheit (ab 75 DM). Am billigsten fährt man mit dem Bus, aber auch die Taxis sind für unsere Verhältnisse günstig. Meiden sie wilde Taxis. Kein Taxi hat ein Taxameter, allerdings muß eine Preisliste ausliegen, da die Preise staatlich geregelt sind (Porlamar – Playa El Agua: 30 km und ca. 11$). Man zahlt in Venezuela zwar mit Bolivar, aber Dollars sind überall gerne gesehen. Bei Kreditkarten muß man öfter mit einem Preisaufschlag von 10% rechnen. Europäische Währungen werden zwar in jeder Bank umgetauscht, allerdings zu einem viel schlechteren Kurs als der Dollar. Es lohnt sich bei uns in Dollar umzutauschen (auch Reisechecks in Dollar sind dort ein übliches Zahlungs- oder Umtauschmittel) und dort erst gegen Bolivar. Gegenüber Einheimischen kann man sich gerne als Deutscher zu erkennen geben, da Deutsche dort beliebt sind, während Amerikaner (obwohl die Leute sehr amerikanisch dort leben) dort als Touristen eher unbeliebt sind.

1996 – 2001 immer wieder Rab

Wir fahren in diesen Jahren mehrmals auf die kroatische Insel Rab

Zu Pfingsten nach Rab wurde in diesen Jahren zwischen 1996 und 2001 langsam zu Gewohnheit. Wir waren 4mal in der Zeit dort. Warum aber gerade Kroatien? Ist doch ein Krisengebiet oder? Weit gefehlt, in Rab ist nie ein Schuß gefallen, Moslems und Kroaten leben hier friedlich nebeneinander. Das Wetter hat uns zu Pfingsten dort auch noch nie im Stich gelassen. Von München nimmt man am besten die Tauernautobahn über Salzburg nach Süden. Die Grenze nach Slowenien passiert man durch den Karawankentunnel. Obwohl man schon in Österreich für die 10-Tagesvignette 11.50 DM los wird, wird man im Tauern- und Karawankentunnel nochmals zur Kasse gebeten. Die Autobahn geht dann weiter, an Ljublana vorbei Richtung Rijeka. Dann geht´s allerdings langsam auf der Landstrasse weiter. Die Küstenstraße von Rijeka Richtung Süden ist inzwischen auch neu ausgebaut, so daß man Jablanac nach ca. 7 Stunden ( bei viel Verkehr aber auch nach 10 Stunden) erreichen kann. Dort wartet eine Fähre, die je nach Passagieraufkommen im Akkordtakt fährt. Auf der Insel gibt es viele Appartments und Pensionen, der Übernachtungspreis fängt je nach Komfort bei 20 DM an. Die Gastfamilien sprechen meistens sehr gut deutsch. Seit wenigen Jahren nehmen die Touristen dort wieder kräftig zu, inzwischen ist Rab im Sommer wieder ganz schön überlaufen. Wir haben das Glück, daß sowohl der Vater, als auch der Sohn der Gastfamilie ein Taxiboot unterhalten. Für 20-25 DM pro Person kann man es samt Kapitän für den ganzen Tag mieten. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand. Man ist nicht auf die Strände in der Nähe angewiesen, sondern kann auch auf andere Inseln, wie Pag oder Krk fahren. Viele der schönen Buchten und Strände ist eh am besten vom Wasser erreichbar. Emfehlenswert sind auch die zahlreichen einheimischen Restaurants entlang der Küste.

1995 – Teneriffa

Weihnachten und Silvester auf den Kanaren.

Weihnachten und Silvester auf den Kanaren.

Eigentlich wollten wir nur aus Deutschland weg, irgendwo in die Sonne fliegen. Die Last Minute Angebote sehen recht mager aus, aber wir haben einen guten Bekannten, der in München ein Reisebüro betreibt und seine Recherchen entstammt diese Reise: Zwei Wochen mit Kreutzer Touristik, ein Pauschalurlaub incl. Hotel mit Halbpension auf den Kanarischen Inseln, genauer gesagt – Teneriffa .

Bei 15 Minusgraden verlassen wir mit Condor München. Viereinhalb Stunden später landen wir auf der größten Insel der Kanaren und dort ist es zum Empfang gleich mal 40 Grad wärmer. Per Bus werden wir nach Las Caletillas in unser Hotel chauffiert. Vor uns liegen 2 Wochen Urlaub abseits der großen Touristenströme. Eigentlich ungewollt, wir hätten auch in einer der zahlreichen Betonburgen landen können, aber unser Bekannter im Münchner Reisebüro hatte eine glückliche Hand bei der Hotelauswahl.

Am ersten Tag erkunden wir das Hotel, aber da nur ein kleines Schwimmbad und ansonsten ein umständlicher Meereszugang vorhanden ist, entschließen wir uns, vieles auf eigene Faust zu unternehmen. Der erste Ausflug führt uns in die Hauptstadt Teneriffas Puerto de la Cruz und später zu schönsten Strand der ganzen Insel, wohin sich aber kaum Touristen verirren. Dort verbringen wir eine Woche später unseren Silvestertag. Ein weiterer Ausflug geht dann mit dem Bus zur anderen Inselseite, wo wir eine Bananenplantage und den botanischen Garten besichtigen. Dann buchen wir auch noch einen Tagesausflug mit einer chinesischen Dschunke und einen Tagesausflug nach La Gomera. Zum Schluss mieten wir auch noch für zwei Tage ein Auto und fahren kreuz und quer über die Insel. Ein Urlaub, den wir lange nicht vergessen werden, da wir fast jeden Tag unterwegs waren und neue Gesichter von Teneriffa kennenlernten.

Weitere Bilder befinden sich auf der Filmseite zu 1998. Dort ist der während der Reise entstandene 50 minütige Film „Teneriffa – Insel der Gegensätze näher beschrieben.

1991 – Ungarn und Slowakei

Mit Zelt in die ehemaligen kommunistischen Staaten.

Dieses Jahr machen wir uns nach langer Abstinenz vom Urlaub, mit Auto und Zelt in Richtung Ungarn auf. Über Wien erreichen wir nach einem Tag Fahrt den Balaton. Natürlich ist das ein Touristenmagnet, trotzdem sind die heißen Quellen von Hevitz eine Reise wert. Nach drei Tagen Aufenthalt machen wir uns auf nach Budapest. Die Hotels sind hier extrem teuer und voll, wir finden nach längerer Suche dann noch einen Campingplatz mit einigen Holzhütten, wo wir günstig übernachten können. Wir schauen uns nicht nur die Sehenswürdigkeiten an, die man alle zu Fuß erreichen kann, sondern machen auch Halt im vielleicht schönsten McDonalds in Europa. Dazu wurde ein alter Bahnhof umgebaut. Was uns mehr als überrascht: Die U-Bahn in Budapest kostet pro Fahrt ca. 17 Pfennig und fährt alle 2 Minuten – wir schreiben das Jahr 1991. Von Budapest fahren wir weiter gen Osten bis nach Eger und überqueren dann später die Grenze in die Slowakei. Wir werden davor gewarnt, daß man dort nicht tschechisch (ich kann´s ja noch ein bischen) sprechen sollte, da gerade die Unabhängigkeitsbewegung aufhetzt, Slowakei will ein eigenständiger Staat werden. Wir machen allerdings genau die gegenteilige Erfahrung, alle sind freundlich und unterhalten sich mit mir. Zuerst fahren wir zum Strbske Pleso in die Hohen Tatras und fahren zum Lomnicky Stit, später besuchen wir auch noch die niedrigen Tatras und fahren auch dort auf den Chopok hoch. Die Wende ist erst gerade zwei Jahre her und die Preise sind überall sehr niedrig, so daß wir uns dort gute Hotels leisten können. Zum Abschluß der Reise statten wir Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei noch einen Besuch ab. Einen Tag verbringen wir dann noch in Györ und fahren dann schließlich über Wien wieder zurück.

1990 – Prag, meine Geburtsstadt

Zum ersten Mal nach 1969 wieder in meiner Geburtsstadt Prag

Zum ersten Mal nach 1969 wieder in meiner Geburtsstadt Prag

Im November 1989 gab es in Prag die sanfte Revolution. Das uns direkt betreffende erste Ergebnis war, dass ich und meine Eltern nach 21 Jahren zum ersten Mal wieder an unseren Geburtsort fahren können. Was vor drei Monaten noch unmöglich gewesen wäre (wir schreiben Weihnachten 1989), geht problemlos. An der Grenze erhalten wir ein Visum, machen den entsprechenden Pflichtumtausch und können einreisen. Der erste Weg führt uns natürlich zu meiner Oma und Tante. Die nächsten Tage zeigen mir meine Eltern und andere Verwandte Prag. Trotz langer Herrschaft der von der damaligen Sowjetunion gelenkten Kommunisten, hat Prag nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Als wir damals Prag verließen, war ich keine 12 Jahre alt und so fühle ich mich in Prag mehr als Tourist, da meine Erinnerungen höchtens die Umgebung erfassen, wo wir damals gewohnt haben. Wir verbringen Silvester dort und können noch den Tag miterleben, als Vaclav Havel zum neuen Präsidenten gewählt wird. In den weiteren Jahren fahre ich natürlich noch mehrmals nach Prag und ins Riesengebirge, allerdings war diese erste Reise wirklich etwas besonderes und so nicht mehr Wiederholbares.

1996 – Salt Lake City

Zum erstenmal nach 14 Jahren wieder in die USA und diesmal dienstlich

Zum erstenmal dienstlich in den USA

Anfang April 1996 fahre ich nach 14 Jahren zum erstenmal wieder in die USA. Diesmal darf ich auf Firmenkosten reisen, da das Ziel die Novell User Conference in Salt Lake City ist. Warum diese gerade so früh im Jahr stattfindet, wird spätens am Flughafen von SLC klar, denn zwischen Koffern, findet man dort tausende von Skiern. In Utah gibt es den trockensten und besten Pulverschnee der Welt. Gleich am nächsten Morgen, es ist Sonntag, machen wir uns auf den Weg nach Park City. Die Skier kann man ruhig zuhause lassen, denn überall lassen sich gegen Vorlage einer Kreditkarte Skier und sämtliches Zubehör mieten. Schließlich ist ja die USA das Dienstleistungsland schlechthin. Skifahren in Park City ist nicht billig, für einen Tagespass wird man 80 DM los. Die Pisten sind allerdings optimal präpariert. Da auch in den USA das Snowboarden in Mode ist, hat man die Skigebiete so getrennt, daß in einem nur Snowboard, im anderen nur Ski zugelassen sind. Warteschlangen vor Sesselliften (Skilifte gibt es dort nicht) gleichen dort nicht einem Trichter wie bei uns. Es gibt getrennte Warteschlangen für Singles, Doubles usw. Kurz vor Einstieg ordnen Studentinnen alle so an, daß der Sessellift optimal ausgelastet ist.

Am nächsten Tag fahren wir dann zur Konferenz, die an der einheimischen Universität stattfindet. Die Eröffnungsveranstaltung ist im 18000 Zuschauer fassenden Basketballstadion der Utah Jazz. Am dritten Tag erwische ich allerdings einen Grippevirus, der mich für den Rest der Reise erheblich schwächt und so kann ich die Büffets bei den vielen Abendveranstaltungen nicht richtig genießen.

1982 – von Vancouver bis San Francisco mit Auto und Zelt

Zum dritten Mal über den Teich, diesmal auch nach Kanada

Zum dritten Mal über den Teich, diesmal auch nach Kanada

Dieses Jahr geht´s zum drittenmal nach Übersee, diesmal aber ist der Ausgangspunkt Kanada. Das Air Canada Flugzeug bringt uns günstig in die kanadische Metropole am Pazifik. Vancouver ist übrigens eine der wenigen Städte auf der ganzen Welt, wo man direkt in der Stadt sowohl im Sommer im Meer baden und surfen kann und im Winter skifahren kann. Leider gibt es ca. 300 Regentage, doch wir haben Glück und werden mit 300km Sichtweite vom Berg belohnt. Aber der Reihe nach. Wir haben ein Auto gemietet und fahren gleich los nach Osten in den Nationalpark in den Rocky Mountains. Wir besuchen Jasper, Lake Louise und Banff. Auch hier werden wir belohnt und haben die Möglichkeit ein Bärenpärchen in der Wildnis zu beobachten. In der Nacht hören wir sie nur um den Campingplatz rumschleichen. Man muß alles hoch aufhängen, sonst hat man Vorräte gehabt. Menschen werden die Bären nicht gefährlich, außer wenn der typische Amerikaner versucht jedem Bären die Hand zu schütteln. Wir fahren weiter nach Calgary, von dort runter in die USA. Wir fahren durch Montana und Wyoming und lassen natürlich den Yellowstone Nationalpark nicht aus. Übrigens, im Nationalpark darf man zwar nicht Campen, aber außerhalb gibt es genug wilde Campingplätze, d.h. man zahlt 5 Dollar und darf sich einen Platz irgendwo am Bach aussuchen. Auf allen Campingplätzen darf man natürlich an vorgesehenen Stellen grillen, das Fleisch und Holz dazu bekommt man im nächsten Supermarkt. Nach soviel Natur kommen wir dann schließlich nach Salt Lake City und besuchen die Geschwindigkeitsrennstrecke, wo viele Weltrekorde aufgestellt wurden. Von dort geht es über die Salzwüste nach Reno. Auch wir erliegen dort natürlich der Spielsucht, zum Glück gibt es Automaten für jeden Geldbeutel und da die Gewinnquote meistens über 90 Prozent liegt, wird es kein so teueres Vergnügen. Natürlich lassen wir die Ponderosa Ranch nicht aus, unser nächster Aufenthalt ist San Francisco. Wir haben Glück, die Cable Cars fahren noch und so durchstreifen wir die Stadt ohne Auto. Da in San Francisco weit und breit kein Campingplatz ist, übernachten wir in einem Motel in der Nähe der U-Bahn.

Beinahe hätten wir einige Nächte in einem Gefängnis verbracht. Wie das? Ganz einfach, Strafzettel wegen Falschparken. Wie kam es aber dazu? Nun, bei unserer Ankunft wollten wir uns mitten in der Stadt bei einer Bank Bargeld holen. Die Warteschlange vor dem Schalter war jedoch lang und wir hatten kein Kleingeld zur Fütterung des Parkuhr. Der Strafzettel fiel mit 50 Dollar nicht gerade niedrig, deshalb fragten wir bei Budget, unserem Autovermieter nach, was wir dagegen tun können. Protestieren war die Antwort und dazu muß man ins Polizeipräsidium. Damit begann unser bis dahin größtes Abendteuer. Am Eingang wurden wir nach Waffen abgetastet und erreichten schließlich einen großen Raum mit zehn Schaltern. Neun davon waren leer, denn dort stand „Pay“, also bezahlen. Vor einem Schalter standen ca. 50 Personen und dort stand „Protest“ drauf. Nach zweistündiger Wartezeit gaben wir unseren Strafzettel ab und bekamen dafür einen Zettel mit Nummer und Raumangabe. Damit mußten wir zur Schnellverhandlung. Wir waren mit ca. 50 anderen in einem überfüllten Gerichtssaal. Es war besser, wie der beste amerikanische Gerichtskrimi. Irgendwann ging mal die amerikanische Hymne hoch, alle standen auf, die Flagge wurde gehisst und eine schwarze Richterin kam rein. Die meisten wurden mit ihrem Anliegen abgewiesen und dann gab es nur noch eine Wahl: „Pay or Jail“, also zahlen oder Gefängnis. Dafür gab es im Gerichtssaal eine extra vergitterten Schalter, wo ein Kassier seines Amtes waltete. Wir hatten jedoch Glück, unsere Ausrede mit Touristen und kein Kleingeld, gerade in San Francisco angekommen, wurde erhört und wir durften als frei Bürger das Gebäude verlassen. Hätten wir übrigens nicht protestiert und nicht gezahlt, hätten wir übrigens nie mehr Kalifornien betreten dürfen.

Trotz dieses oder vielleicht gerade wegen dieses Stadtabendteuers bleibt San Francisco auch weiterhin für mich die interessanteste Stadt, die ich je besucht habe. Von San Francisco ging es entlang der Küste nach Norden. Wir besuchten noch dem Yosemite Nationalpark mit seinen riesigen Sequoias und fuhren anschließend noch mit dem Schiff rüber nach Victoria, die Hauptstadt von British Columbia. Schließlich fanden wir in Vancouver ein Camping, wo wir die letzten Tage vor unserem Rückflug verbrachten. Bei einem Blick auf unseren Kilometerzähler stellten wir fest, daß wir in den fünf Wochen mehr als 5000 Kilometer gefahren sind, aber schließlich ist Amerika auch sehr groß.

1981 – Kreuz und quer durch die USA

Für 99 Dollar kreuz und quer durch die USA

Dieses Jahr nutzten wir ein Supersonderangebot der Trans World Airlines. Für 99 Dollar vier Wochen lang kreuz und quer durch die USA. Wir buchten insgesamt 11 Flüge. Los ging es in New York, wo natürlich die Freiheitsstatue und das World Trade Center unsere Ziele waren. Anschließend ging es weiter über St. Louis nach Albuquerqe in New Mexico. Dort haben wir ein Auto gemietet und fuhren zum Skifahren nach Taos, dem südlichsten Skigebiet der USA. Es war Ende März und genug Schnee. Allerdings erinnert das Bergdorf eher an ein typisch österreichisches Touristenzentrum, schließlich wurde es auch von Österreichern aufgebaut. War schon ein komisches Gefühl unten zwischen Indianern bei 25 Grad Wärme rumzulaufen und anschließend 2000 Höhemeter mit dem Auto ins Skigebiet. Anschließend fuhren wir weiter bis nach Colorado, wo wir nochmals in Vail und Aspen skigefahren sind. Der nächste Flug ging dann von Denver wieder über St. Louis nach Salt Lake City. Auch dort ging es nochmal zum Skifahren nach Snowbird. Der Ort ist für den besten Pulverschnee der Welt bekannt und er wurde seinem Ruf wirklich gerecht. Nicht gerecht wurde Utah allerdings dem Vorsatz der Mormonen, keinen Alkohol zu trinken. Das erste, was wir in Snowbird sahen, war ein Skirennen, gesponsert von Budweiser, das gab es dort als Freibier in riesigen Mengen. Natürlich haben wir dann noch das bekannte Gebäude der Mormonen in Salt Lake City angeschaut, allerdings für mich unter einem etwas anderen Aspekt. Mag sein, daß es hier vor 50 Jahren ganz anders ausgesehen hat, heute ist allerdings SLC eine moderne Weltmetropole mit allen ihren bekannten Unangenehmlichkeiten. Eins ist aber doch anders als in anderen amerikanischen Städten: Man kann auch nachts durch jede noch so kleine Gasse der Stadt spazieren, ohne ein mulmiges Gefühl zu bekommen. Der nächste Flug führte uns wieder über St.Louis, wo wir diesmal einen eintägigen Aufenthalt einlegten (genügt, da die einzige Sehenswürdigkeit das Tor zum Westen ist), nach Seattle, dort fuhren wir zuerst hoch nach Vancouver und schließlich in die American Alps. Seattle zeigte sich uns immer von der typischen Seite, es regnete, wie auch an 360 weiteren Tagen im Jahr. Der nächste war der längste, der in USA möglich ist, nämlich von Seattle über St.Louis nach Miami. Dort empfingen uns 30 Grad und 99 Prozent Luftfeuchtigkeit. Wir verbrachten dort einige Tage am Strand, bevor es wieder über St. Louis nach Chicago ging. Mein Interesse galt dort natürlich dem Trump Tower, denn das war schließlich zu diesem Zeitpunkt das höchste Gebäude der Welt. Damit gingen unsere vier Wochen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten (bei diesem Urlaub wirklich im wahrsten Sinne des Wortes) zu Ende.

Und das Fazit dieser Reise?

New Mexico ist auf jeden Fall eine Reise wert, dort gibt es auch heute noch das ursprüngliche wilde Amerika zu sehen. Das Skifahren in Amerika unterscheidet sich deutlich vom europäischen Skifahren, da alles viel geordneter und ohne Hektik abläuft. Als ich zum erstenmal Vancouver sah und die Möglichkeiten dieser Stadt erkundetete, dachte ich: das ist es, hier könnte man gut leben. Allerdings muß man hier auch mit 300 Regentagen leben und das ist dann nicht mehr so ganz angenehm. Florida war nicht unbedingt mein Fall, allerdings waren wir viel zu kurz dort und haben uns ausschließlich auf Miami beschränkt. New York und Chicago sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben, aber einmal genügt dann auch. Amerika ist für mich nicht wegen der Städte interessant, sondern ausschließlich wegen der grandiosen Natur. Auf jeden Fall war die gesamte Reise einmalig und ist bei normalen Flugpreisen eigentlich nicht wiederholbar.

1980 – Kalifornien, das untypische USA

Zum ersten Mal in meinem Leben über den großen Teich.

Kalifornien und mehr, dort wo Amerika am schönsten ist

Endlich ist es soweit, wir fliegen nach Amerika, genauer gesagt nach Kalifornien. Unsere erste Station ist San Francisco. Diese Stadt ist so einmalig, für mich sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Warum eigentlich? Wegen der Cable Cars, wegen Twin Peaks, dem Aussichtspunkt schlechthin, wegen der Golden Gate Bridge, wegen Sausalito der Künstlerkolonie, wegen Alcatraz der Gefängnisinsel oder wegen der vielen kleinen steilen Straßen? Alles das ist interessant, aber das war es nicht. Es waren die Leute, jede Hautfarbe, jede Gesinnung, jedes Alter und alle leben hier friedlich nebeneinander. Die Stadt hat eine gewisse Ausstrahlung, die man mit Worten nicht beschreiben kann. Von San Francisco flogen wir nach San Diego, um Freunde zu besuchen. Wir waren natürlich im Disneyland, in den Universalstudios, in Hollywood und SeaWorld. Keine Stadt außer Orlando bietet so viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, wie Los Angeles. Allerdings schreiben wir das Jahr 1980 und Orlando ist noch fast unbekannt und Disney baut dort die Freizeitparks erst auf.

Danach machten wir eine Rundreise durch viele Nationalparks. Es ging durch das Death Valley, zum Grand Canyon und von dort weiter nach Las Vegas. Die Stadt, die nie schläft, ist die einzige richtige Beschreibung. Da jeder an jeder Ecke mit Glücksspiel gelockt wird die jedes gute online Casino anbietet und daran auch sehr viel Geld verdient wird, ist alles andere wie Übernachtung in schönen Hotels oder auch kilometerlange Büffets sehr billig. Wo kann sonst wo anders für 99 Cents mitten zwischen Spielautomaten so lange und so viel essen wie man möchte? Das chinesische Büffet ist mindestens 20m lang und mit Köstlichkeiten gespickt. Nach Las Vegas steht noch Bryce und Zion National Park auf unserem Programm, bevor wir über Joshua Tree und das Momument Valley nach Palm Springs fahren. Die Reise lassen wir am Strand in der Nähe von San Diego ausklingen. Bei dieser Reise habe ich einen vollkommen neuen Eindruck von Amerika bekommen. Man muß mal dort gewesen sein, um sich die Größe vorstellen zu können, ebenfalls wie das American Way of Life und sich davon losreissen, daß Amerika nur aus Wolkenkratzern besteht, denn Amerika und vorallendingen Kalifornien ist Natur pur. Nirgendwo anders auf der Welt gibt es so viele und so interessante Nationalparks wie hier.

Und das Fazit:
Diese hier beschriebene Rundreise würde ich jederzeit wieder machen, denn man kann innerhalb von 3 oder 4 Wochen alles erleben, was Amerika hergibt. Am besten fliegt man direkt nach San Francisco oder Los Angeles und mietet dort für die gesamte Zeit ein Auto. Übernachtungsmöglichkeiten findet man außerhalb der Saison überall reichlich. In Amerika werden alle Feiertage am Montag gefeiert, für diese langen Wochenenden sollte man am besten frühzeitig Übernachtungen buchen, denn da ist ganz Amerika auf den Beinen.

1999 – USA: Natur und Städte des Westens

Wir fahren in 18 Tagen 6000 km durch 6 Bundesstaaten des amerikanischen Westens.

In 18 Tagen 6000km durch 6 Bundesstaaten

Am 20. September ging es los. Condor brachte uns im zehnstündigen Direktflug zum Sonderpreis von 890 DM von München nach Las Vegas. Wir hatten 18 Tage, um den Westen der Vereinigten Staaten zu erkunden. Ich war schon mal vor 16 Jahren hier, aber es gibt in der Gegend so viel zu sehen, daß eine erneute Reise in die Gegend immer wieder zum Erlebnis wird. Beim Anflug auf Las Vegas wird es sofort deutlich, wir befinden uns im Land der unbegrenzten Möflichkeiten. Wie sonst wäre es möglich, daß mitten in der Wüste eine Oase liegt, in der inzwischen über eine Million Menschen leben. Es ist die Stadt sämtlicher Superlativen. Das größte Hotel hat über 7000 Betten, auf dem Fernsehturm fährt eine Achterbahn, das Imax-Kino ist nicht irgendeines, sondern natürlich in 3D und mit beweglichen Sesseln, im Hilton Hotel ist die Brücke des Raumschiffes Enterprise (wer kennt StarTrek nicht) aufgebaut, vor dem Hotel Treasure Island findet alle 90 Minuten eine Seeschlacht statt, um die Skyline von Manhattan fährt die größte und schnellste Achterbahn der Welt und im Venetian kann man im 1. Stock in Gondeln über den Canale Grande fahren. Man könnte also die ganze Zeit dort bleiben, es wäre bestimmt nicht langweilig, aber wir wollen schließlich auch ein bischen Natur sehen.

Also haben wir von Deutschland aus für die ganze Zeit ein Auto gemietet, eigentlich einen normalen amerikanischen Wagen. Doch nach kurzer Verhandlung mit dem Alamo Rent-a-car haben wir günstig einen Mitsubischi Montero 2000, einen vierradgetriebenen Jeep und die Zusicherung für ein Cabrio für die letzten zwei Tage. Das allerdings ergab sich rein zufällig, da der Montero ganz neu ist und nur eine vorläufige Zulassung für 16 Tage hat. Die ersten zwei Nächte verbringen wir im Treasure Island und erkunden die Stadt. Wir haben uns vorgenommen, nur in den letzten zwei Tagen bzw. Nächten unserer Reise an die Spielautomaten zu gehen, schließlich wollen wir noch bei Kasse bleiben. Das ist allerdings nicht ganz einfach, da man zum Hotelzimmer bereits an Hunderten der Slotmaschinen vorbeigehen muß. Aber wir widerstehen und machen uns am dritten Tag auf die Reise. Wir haben nur 4 Tage Zeit, denn am Sonntag wollen wir wieder in Las Vegas sein, da wir erfahren haben, daß da ein Indycarrennen stattfindet, das wir uns nicht entegehen lassen wollen.

Unser erster Halt ist der Hoover Dam. Ein Bauwerk, das architektonisch zu den 10 interessantesten der Welt gehört. Da es angefangen hat zu regnen (in Vegas war es noch über 30 Grad), machen wir nur einen kurzen geführten Rundgang durch das Wasserkraftwerk. Unser erstes Abendziel heißt Grand Canyon. Die erste Überraschung ist der relativ hohe ($20) Eintrittspreis in den Nationalpark. Da wir noch mindestens 5 weitere Parks besuchen wollen, kaufen wir uns gleich für $50 einen Golden Pass, das ist eine Jahreskarte für sämtliche Nationalparks der USA. Man zahlt übrigens pro Auto, nicht pro Person, was allerdings hier nicht überrascht. Es regnet den ganzen Nachmittag und so beschliessen wir hier zu übernachten, um morgen vielleicht eine bessere Sicht auf dieses eine der sieben Weltwunder der Natur zu haben. Allerdings sind wir mit diesem Entschluß nicht alleine und so müssen wir 50 Meilen wieder zurückfahren, um ein Hotelzimmer zu bekommen. Und das obwohl  außerhalb der Saison und mitten in der Woche. Es empfiehlt sich also dringend, weit voraus dort Zimmer zu buchen, da der Andrang im Sommer noch viel größer ist. Am nächsten Tag regnet es zwar weiter, die Sicht ist aber besser. Am späten Vormittag fahren wir weiter und kommen am Nachmittag ins Monument Valley. Die Aussicht ist trotz Regens kollossal. Kein Wunder, daß hier die beste Naturkulisse für viele Hollywoodfilme ist. John Ford und Marlboro lassen grüssen. Hier gilt übrigens der Golden Pass nicht, da wir uns auf Indianergebiet befinden. Nach einer Abendfahrt treffen wir schließlich in Durango ein. Am nächsten Tag geht´s mit der Eisenbahn nach Silverton. Die $60 sind hier nicht schade, es ist eine der schönsten historischen Eisenbahnstrecken überhaupt. Über 45 Meilen geht es in 3,5 Stunden ins 3000m hoch gelegene Silverton. Wie schon der Name sagt, die Strecke wurde damals wegen der dortigen Silbermine gebaut. Nach eben so langer Rückfahrt kommen wir abend wieder zurück und fahren noch bis Cortez, wo wir übernachten. Am vierten Tag geht es zuerst zu den Natural Bridges. Zur ersten Naturbrücke machen wir eine einstündige Wanderung, die landschaftlich sehr reizvoll, aber wegen der großen Hitze ziemlich anstrengend ist. Dann fahren wir durch die Canyonlands nach Nordosten. Nach der Überquerung des Coloradoriver sind wir auf einem unvergeßlichen Aussichtspunkt. Unter uns der zum See gewordene Fluß und über uns bizzare Bergformationen. Vielleicht der schönste Landschaftsblick unserer Reise. Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich einen weiteren Nationalpark mit vielen bizarren Felsformationen. Bryce Canyon schließlich lassen wir aus, da wir bereits im Dunkeln vorbeifahren, den Zion Park behalten wir uns noch für den Schluß vor. Wir kommen bis 11 Uhr abends nach Cedar City, wo wir von dem langen Reisetag übermüdet, übernachten. Am nächsten Tag, es ist Sonntag, geht´s direkt wieder nach Las Vegas zur Motor Speedway. Wie in Amerika üblich, ein Oval. Trotz ca. 30 000 Zuschauer schaut es fast leer aus, da mindestens 100 000 im Oval Platz haben. Die Stimmung ist riesig, da schließlich auch noch ein einheimischer Rennfahrer aus Las Vages (Sam Schmidt) gewinnt. Übrigens ist der Eintrittspreis mit $30 gar nicht so hoch, wie wir zuerst vermuteten. Der Tag war laut und bei 37 Grad Hitze auch ziemlich anstrengend. Das Ergebnis kann man in meinem ersten fertiggestellten Film von dieser Reise begutachten. Am Nachmittag fahren wir dann gleich weiter und erreichen mit den letzten Lichtstrahlen des Tages noch Badwater, den niedrigsten Punkt (ca. 30m unter dem Meeresspiegel) der USA. Wir übernachten in der Oase Furnace Creek im Death Valley in einem hervorragenden Hotel ($170 als Sonderpreis für das Zimmer). Um 10 Uhr abends hat es noch 36 Grad und wir erholen uns im hoteleigenen Swimmingpool, dessen Heilwasser allerdings die 40 Grad überschreitet.

Eine Woche ist inzwischen vorüber und es gibt noch viel mehr zu erleben. Fluchtartig verlassen wir aber das Death Valley, der Name sagt ja alles, für heute sind bis 45 Grad im Schatten angesagt. Gut daß unsere Klimaanlage richtig funktioniert. Wir fahren am höchsten Berg der Rockies vorbei und erreichen bei Einbruch der Dunkelheit schließlich den Sequoia Nationalpark. Hätten wir einen Höhenmeter dabei, so würden wir wahrscheinlich nicht aus den Staunen rauskommen. Von -30m auf über 2800, dann wieder runter und schließlich wieder hoch auf 2000m. Am nächsten Tag haben wir Glück. Beim unserer ersten Wanderung im Park treffen wir auf dem Aussichtsberg auf eine Rangerin, die die ganze Geschichte des Parks interessierten Zuhörern erklärt. Sequoias sind die größten und mächtigsten Bäume (=Lebewesen) der Erde. Am Nachmittag verlassen wir die Riesen und fahren wieder runter und schließlich wieder rauf in den Yosemite Nationalpark. Kurz vor Sonnenuntergang stehen wir auf dem Glacier Point, dem schönsten Aussichtspunkt des Parkes. Unter uns liegt das Yosemite Village, vor uns die mächtigen und eindrucksvollen Felsen. Unten erhaschen wir dann noch den letzten Blick auf El Capitano, den meist bestiegenen Felsen der Gegend. Wir übernachten außerhalb des Parkes.

Heute ist wieder eine weite Fahrt angesagt. Wir durchqueren nochmal den Park und fahren über einen 3000m hohen Paß auf die andere Seite zu Mono Lake. Der See weist viele bizzare Gesteinsformationen auf, die dadurch entstanden, daß dem See im Lauf der Zeit Wasser entzogen wurde. Der See ist so salzhaltig, daß man darin liegen könnte, allerdings ist der Badeplatz verlassen. Am frühen Nachmittag fahren wir nach Bodie, die am besten erhaltenen Ghost Town Amerikas. Überall bieten sich interessante Aus- und Einblicke in die Geschichte Amerikas. Am späten Nachmittag geht´s schließlich weiter. Wir wollen einen hohen Paß mit wieder tausenden von Kurven meiden und so entschließen wir uns über Lake Tahoe zu fahren, wo wir kurz vor der Dunkelheit eintreffen. Immerhin gerade richtig zum Abendessen, wir sind hier wieder in Nevada und die reichhaltigen Büffets in den Casinos warten. Nach einer längeren Abendfahrt kommen wir noch bis hinter Sacramento, gerade richtig, damit wir morgen in San Francisco sind.

San Francisco, dort war ich schon zweimal vorher und immer wieder zieht mich diese Stadt in ihren Bann. Den ersten Tag verbringen wir beim Bummeln über den Fisherman´s Wharf und mit einigen Fahrten mit den Cable Cars. Am Abend fahren wir schließlich zu den Twin Peaks rauf, dort bietet sich ein überwältigender Anblick auf die gesamte Bay Area. Am zweiten Tag steht ein Besuch auf Alcatraz an. Die Fahrkarten für die Überfahrt kauft man am besten schon einen Tag vorher, da der Andrang sehr groß ist. Wir bekommen Tickets erst für 12 Uhr und so können wir in der Früh noch das Cable Car Museum besichtigen. Alcatraz ist immer eine Reise wert, denn es ist eine Reise in Amerikas Vergangenheit. Das Gefängnis ist schon viele Jahre stillgelegt, trotzdem übt es auf die Besucher einen unvergesslichen Reiz aus, denn schließlich ist es eines der umstrittensten Gefängnisse der Welt. Alle Ausbruchsversuche (es hat nur 3 gegeben) sind gescheitert und so war es auch das Sicherste. Am späten Nachmittag geht es wieder zurück. Am Abend steht China Town auf dem Programm. Man darf es keinesfalls verpassen, in der größten Stadt außerhalb Chinas zum Dinner zu gehen, die Auswahl ist riesengroß. Am dritten Tag machen wir uns auf die Weiterreise. Wir kommen bis Monterey, wo wir das Aquarium besuchen. Es ist Samstag und auch das schäbigste Hotel verlangt hier heute Preise von jenseits $100. So fahren wir 50 km nach Salinas, wo wir billige und gute Zimmer bekommen.

Heute steht zuerst die größte Enttäuschung auf dem Programm. Der 17-Mile-Drive ist eine kostenpflichtige Fahrt am Meer entlang. Man zahlt dafür, daß man reichen Amerikanern beim Golfspielen am Meer zuschauen kann. So fahren wir schnell weiter, wir wollen noch nach Los Angeles. Unterwegs machen wir einen unbeabsichtigten Halt, denn es sind Seeelefanten zu sehen. Nicht etwa im Zoo, sondern in freier Natur kann man hier direkt zwischen ihnen am Meer entlang spazieren. Wo bekommt man sonst eine solche Gelegenheit. Am Nachmittag lassen wir das Hearst Castle neben uns liegen, da es auch nicht anders aussieht als Neuschwanstein. Gegen Abend erreichen wir Santa Monica. Auf einem volksfestartigen Pier geniessen wir die letzten Lichtstrahlen des Tages. Schließlich suchen wir uns in Hollywood eine Übernachtung. In aller Früh stehen zuerst die Paramount Studios auf dem Plan. Ein zweistündiger Rundgang bringt uns die bewegte Geschichte der Studios und die gewonnenen Oscars etwas näher. Danach gehen wir natürlich über die Sterne des Hollywood Boulevards zum Chinese Theatre und schauen uns alle Abdrücke berühmter Leute auf dem Vorplatz an. Anschließlich besuchen wir das dortige Internetcafe, um Grüße nach Hause zu schicken und uns mit den neuesten Nachrichten aus Deutschland zu versorgen. Den Sonnenuntergang erleben wir dann wieder am Meer in Venice Beach. Den nächsten Tag haben wir uns komplett für die Universal Studios reserviert. Der Tag beginnt mit einer Rundfahrt durch die Studios, anschließend geht es zu Jurrasic Park. Der Besucher sollte auf jeden Fall die Schilder, auf denen steht, daß man naß wird, beachten. Meine neue Kamera hat nach Jurrasic Park einen zweistündigen Aussetzer gehabt, da ich unbedingt die Durchfahrt durch einen Wasserfall aufnehmen wollte. Da half selbst das Set von Backdraft nicht, obwohl es dort recht heiß zuging. Mit der Aufführung von Terminator 3D hatten wir leider Pech, da die Anlage kaputtgegangen ist. E.T. und Back To The Future darf man natürlich genausowenig auslassen, wie Waterworld, eine der besten Live Stuntshows, die ich bisher gesehen habe. Gegen Abend machen wir uns auf die Weiterfahrt. Gegen 23 Uhr erreichen wir die Stateline von Nevada. Einige Anrufe in Las Vegas bringen hervor, daß die Hotels sehr voll und durchaus teuer sind ($135 New York, $200 Luxor, $175 Mirage usw. pro Zimmer) Bei der Stateline ist das kleine Städtchen Primm und dort kann man in einem sehr guten Hotel unter der Woche für $18 das Zimmer bleiben. Es ist zwar 50 Meilen bis Las Vegas, allerdings wird man auf 200 Meilen nichts billigeres und besseres finden. Am nächsten Tag wechseln wir das Auto (wir haben unser gewünschtes Cabrio bekommen) und machen uns auf den Weg zum Zion National Park. Es sind zwar über 150 Meilen, aber das Fahren in USA ist mit Automatik und Tempomat sehr bequem und außerdem macht das Cabriofahren auch viel Spaß. Wir verbringen den ganzen Tag im Zion und fahren dann schließlich geschlossen (ein Sturm kam auf), nach Las Vegas zurück. Den vorletzten Tag verbringen wir in der Stadt, um uns einige weitere Sachen anzuschauen. Am Abend haben wir dann Tickets für die beste Show der Stadt. Eigentlich ist die Show immer ausverkauft, aber wir haben schon vorgesorgt und uns die Karten gleich bei der Ankunft gekauft. Mit $80 ist die Show nicht gerade billig, aber Circle de Soleil Mystere ist schon natürlich weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Das Geld ist gut angelegt. Wir erleben zwar eine sehr amerikanische aber trotzdem eindrucksvolle Artistikshow. Den Abend lassen wir dann schließlich im Casino ausklingen. Es war ein sehr guter Entschluß, nur an den letzten beiden Tag zu spielen, da die Anziehungskraft der vielen Automaten groß ist. Da die Auszahlquoten recht hoch sind, kann man mit geringen Einsätzen relativ lange spielen. Sitzt man aber an einem $5 Automaten, also max. $15 pro 5sec Spiel, dann kann das sehr schnell gehen. Um vier Uhr in der Früh ist dann unser restliches Bargeld fast alle ($70 verloren, allerdings einmal fast ein Royal Flash mit $1000 gehabt und außerdem $100 pro Nacht und Zimmer gespart) und so fällt es uns nicht schwer aufzuhören.

Der letzte Tag geht schließlich auch schnell vorbei, wir müssen das Auto abgeben und dann rechtzeitig am Flughafen sein. Selbst direkt am Eingang zum Flugzeug geht es noch heiß an den Spielautomaten her, hier wird davon profitiert, daß die Touristen ihr letztes Bargeld loswerden wollen. Diesmal geht es über Frankfurt nach München und am Samstag vormittag hat uns der graue deutsche Alltag wieder.

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